PFADI WINTERTHUR IST ZUM FÜNFTEN MAL CUPSIEGER

21.12.2017

Pfadi Winterthur hat sich in der Wankdorfhalle zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte die Cup-Trophäe gesichert. Die Mannschaft von Trainer Adrian Brüngger gewann einen hochattraktiven Final in fantastischer Atmosphäre gegen den BSV Bern Muri vor 2'756 Zuschauern mit 33:30 (16:17). Nach frühem Rückstand schaffte Pfadi Winterthur in der zweiten Halbzeit die Wende.

Es war angerichtet in der Hauptstadt: Die grösste Cupfinal-Kulisse seit 14 Jahren, wunderbare Stimmung und zwei Mannschaften, die von Beginn weg ihren Teil zu einem mitreissenden Endspiel beitrugen. Der BSV startete vom Heimpublikum beflügelt wie die Feuerwehr und führte nach elf Minuten bereits mit 6:2. Die Berner konnten die Kadenz aber nicht halten und mussten die Gäste fortan auch ins Spiel kommen lassen. Spätestens, als Filip Maros nach 23 Minuten auf 12:13 verkürzte, war das Endspiel richtig lanciert.

Es entwickelte sich eine sehenswerte, ausgeglichene Begegnung, die von vielen Faktoren lebte: Vom Tempo, von der Intensität – und auch davon, dass die Verteidigungsreihen auf beiden Seiten nicht wunschgemäss funktionierten. Der BSV konservierte seinen frühen Vorsprung bis kurz nach der Pause. Dann jedoch übernahm Pfadi mit fortlaufender Dauer das Spieldiktat. Matias Schulz gelangen wichtige Paraden, und die Gäste führten nach 40 Minuten erstmals mit drei Toren Differenz (23:20). Es waren in dieser Phase vor allem die Winterthurer, die ein offensives Feuerwerk zeigten.

Dass die Geschichte dieses Cupfinals damit nicht zu Ende erzählt war, war aber keine Überraschung. Angetrieben vom Publikum und angeführt vom starken Tobias Baumgartner (8) kämpfte sich der BSV Bern Muri wieder heran. Nach etwas mehr als einer Dreiviertelstunde gelang der umjubelte Anschlusstreffer zum 25:26 – einzig der Ausgleich wollte den Bernern danach nicht mehr gelingen. Bis zum 28:29 (56.) blieb in dieser packenden Begegnung alles offen. Dann aber schaffte Pfadi mit zwei Toren zum 31:28 die Entscheidung. Die Winterthurer waren in der Schlussphase die abgeklärtere, die souveränere Mannschaft und liessen sich den fünften Cupsieg nicht mehr nehmen.
 


 
Stimmen zum Spiel

Adrian Brüngger (Trainer Pfadi Winterthur)

«Es fühlt sich grossartig an mit der Trophäe jetzt nach Winterthur zurück zu reisen. Wir wollten den Sieg heute unbedingt und haben alles in das Spiel investiert, was wir zu bieten haben. Wir mussten auch bis ans Äusserste gehen, denn der BSV war sehr stark. Ich gratuliere ihnen zu der Leistung. Bern hat sehr stark begonnen, wir haben einige unglückliche Tore kassiert, deshalb lagen wir zu Beginn zurück. Wir haben uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und trotz einem Vier-Tore-Rückstand unseren Matchplan weiterverfolgt. Am Schluss sind wir dafür belohnt worden. Ich denke der Schlüssel zu Sieg lag heute vor allem auch daran, dass wir mental auf den Punkt bereit waren.»

Aleksandar Stevic (Trainer BSV Bern Muri)

Zum Spiel: «Die Enttäuschung ist riesengross. Wenn mir einer vor dem Spiel gesagt hätte, dass 63 Tore fallen, dann hätte ich das nicht geglaubt. Beide Mannschaften haben heute mehr durch Offensivspektakel überzeugt und wir haben in der Deckung leider nicht das gezeigt, was uns bisher in der Saison ausgezeichnet hat. Wir hatten grosse Probleme im Rückzugsverhalten und haben deshalb fast zweistellig Gegentore bekommen.»

Zum Event: «Ein grosses Kompliment an den Verband und unser Management – das war super, was man heute hier aufgezogen hat. Eine riesige Kulisse und eine ganz, ganz tolle Atmosphäre. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, dass der Gegner bei uns zu Hause feiert. Aber dennoch glaube ich, dass wir heute grossen Handballsport in der Schweiz erlebt haben. Beide Teams standen verdient im Final, leider mit unglücklichem Ende für uns.»
 


 
23. Schweizer Cupfinal Männer


BSV Bern Muri – Pfadi Winterthur 30:33 (17:16)
Wankdorfhalle, Bern – 2'756 Zuschauer – Sr. Sager/Styger.
Torfolge: 1:0, 1:2, 6:2 (11.), 6:4, 9:7, 10:7, 11:8, 12:8, 13:9, 13:12, 15:12, 16:13, 16:15, 17:16; 18:16, 18:17, 19:18, 19:20 (36.), 20:20, 20:23, 23:26, 25:26, 25:27, 26:27, 26:29, 28:29, 28:31, 30:33.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen den BSV; 5mal 2 Minuten gegen Pfadi.
BSV: Marjanac/Rosenberg; Lengacher (1) Schneeberger, Groff (2), Thomas Heer, Baumgartner (8), Getzmann (7/5), Striffeler, Kusio (2), Spinola (5), Rathgeb, Szymanski (2), Rohr, Arn (3), Mühlemann.
Pfadi: Schulz/Vaskevicius; Bräm, Ott, Filip Maros (6), Cédrie Tynowski (3), Hess (4), Pecoraro, Kasapidis (1), Langerhuus (1), Lier (4), Lukas Heer, Kuduz (7), Jud (7), Freivogel, Svajlen.
Bemerkungen: BSV komplett; Pfadi ohne Vernier, Sidorowicz und Joël Tynowski.
 

Quelle: Marco Ellenberger

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