Schnelle Mitte - Das Kurzinterview mit Yvonne Leuthold

SPAR Premium League  •  10.02.2017

Seit wenigen Wochen ist eine Spielerin zurück auf dem Feld, die eigentlich zum Ende der letzten Saison ihre aktive Karriere schon beendet hatte. Yvonne Leuthold steht bis zum Saisonende wieder im Kader von DHB Rotweiss Thun und unterstützt die junge Mannschaft von Trainer Peter Bachmann. Wie es dazu kam verrät die Olympiateilnehmerin von 2012 (mit Grossbritannien) im Interview.
 



Yvonne, Ende der letzten Saison hast du nach mehr als 275 Spielen in der SPL1 deinen Rücktritt erklärt. Seit wenigen Wochen stehst du aber wieder auf dem Matchblatt und spielst für Rotweiss Thun. Wie ist es denn dazu gekommen?
Yvonne Leuthold: Ich war nach meinem Rücktritt immer noch ein bisschen im Team involviert und habe einmal in der Woche das Athletiktraining der Mannschaft geleitet. Dass Helen Moser und Céline Oberson während der Saison ins Ausland gehen, war von vorneherein klar. Als sich auch noch ein, zwei Spielerinnen verletzt haben, ist das Kader recht dünn geworden. Ich habe dann signalisiert zuerst einmal im Training auszuhelfen, Peter Bachmann überredete mich schliesslich auch bei den Spielen mit dabei zu sein.

Als Athletiktrainerin von Rotweiss Thun sorgst du für die Fitness der Spielerinnen. Wie steht es denn um dein eigenes Leistungsvermögen und wie leicht oder schwer ist es dir gefallen nach mehr als einem halben Jahr ohne Wettkampfpraxis wieder auf dem Feld zu stehen?
Yvonne Leuthold: Als Athletiktrainerin habe ich selbst nicht an den Einheiten teilgenommen, sondern mich darauf konzentriert, die Spielerinnen zu korrigieren. Ich selbst habe in den letzten Monaten mehrmals Krafttraining gemacht oder mich mit Badminton fit gehalten. Die Intensität mit der die Mannschaft trainiert ist aber viel höher. Am Anfang musste ich schon ein bisschen nach Luft schnappen, als ich wieder ins Training eingestiegen bin. Auch jetzt bin noch nicht so fit, wie zu dem Zeitpunkt, als ich im Sommer aufgehört habe zu spielen.

Wie würdest du deine Rolle im Team beschreiben und für wie lange ist denn dein Comeback gedacht?
Yvonne Leuthold: Ich versuche die anderen Spielerinnen so gut es geht zu unterstützen. Dazu gehört von der Bank aus Tipps zu geben oder auch talentierte Nachwuchspielerinnen wie Selina (Jordi, Anm. d. Red.) zu motivieren. Die Jungen sollen so lange spielen wie sie können und wenn eine von ihnen eine Verschnaufpause braucht, springe ich auf dem Feld ein. Für mich ist aber klar, dass ich keiner jungen Spielerin den Platz wegnehmen werde. Ich helfe einfach dort aus, wo ich gebraucht werde. Nach dieser Saison werde ich ganz sicher nicht mehr spielen. Jetzt einzuspringen war ein einmaliges Angebot. In der kommenden Saison wird das Kader sicher wieder breiter sein und wenn man die jungen Spielerinnen sieht und wie gut sie harmonieren, dann braucht es mich über diese Saison hinaus auch gar nicht mehr.

Quelle: Matthias Schlageter

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