SPAR Premium League • 15.02.2017
Mehr als 100 Spiele hat Marion Ort mit ihren 23 Jahren schon in der SPAR Premium League absolviert. In ihrer zweiten Saison in Basel steckt die Torhüterin mit ihrer Mannschaft in akuter Abstiegsgefahr. Was die Studentin trotz dem letzten Platz positiv stimmt und weitere spannende Details aus ihrem Leben, verrät Marion Ort im Time-Out:
Bei der SG ATV/KV Basel stehst du in fast allen Spielen 60 Minuten lang im Tor und bist nach dem Wechsel von Julia Hegemann, abgesehen von Nachwuchsgoalies, die einzige Torhüterin. Wie ist es für dich im Tor eine Art Alleinunterhalterin zu sein?
Marion Ort: Zu Beginn war es sicher nicht einfach, im Bewusstsein zu spielen, dass es keinen Ausweg gibt, selbst wenn es mir mal nicht gut läuft. Aber gerade in solchen Situationen lernt man am Meisten. Ich kann von der vielen Spielpraxis profitieren und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und manchmal kann es auch ein Vorteil sein, schliesslich kann ich mir sehr viel erlauben, bis ich endlich ausgewechselt werde (lacht).
Gegen die Spitzenteams Zug und Brühl hast du sehr starke sechs von zwölf 7-Meter pariert. Bist du eine Penaltykillerin oder hattest du einfach zwei gute Tage?
Marion Ort: An dieser Stelle möchte ich ein dickes Lob an meinen Goalietrainer Thomy Clauss aussprechen, der mir eine grossartige Unterstützung bietet. Mehr will ich hier nicht verraten, da ich diese Rolle gerne behalten würde (schmunzelt).
Basel ist nicht besonders gut in die Saison gestartet, zuletzt war eure Leistung besser und konstanter. Trotzdem steht ihr immer noch auf Rang 8. Wie kommt ihr vom Abstiegsplatz weg?
Marion Ort: Wir müssen uns endlich darauf besinnen, dass wir wirklich Tore werfen können. Zum Saisonstart fehlte wohl das Selbstvertrauen, besonders nach den Abgängen unserer erfolgreichsten Schützinnen. Mittlerweile haben wir uns wieder gefangen, sind zusammengewachsen und jede Einzelne ist sich bewusst, was sie zum Erfolg beitragen muss. Das spiegelt sich auch in den letzten Ergebnissen wieder. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Kannst du dich noch an deine Anfänge erinnern, wie du zum Handball gekommen bist?
Marion Ort: Meine Mutter ist seit langem mit Rebekka Wyder befreundet, die in Suhr jahrelang das Minihandballtraining und später auch eine U15-Frauenmannschaft führte. Dort fanden sich viele meiner Freundinnen, sodass ich, ermutigt durch Rebekka, mit elf Jahren zum ersten Mal ein Training der FU15 vom TV Suhr besuchte. Da ich kaum Angst vor dem Ball hatte und ehrlich gesagt auch ein bisschen faul war, war mein Weg ins Tor besiegelt.
Was machst du, wenn du nicht gerade auf dem Handballfeld aktiv bist?
Marion Ort: Seit September studiere ich im neuen Master Drug Sciences der Uni Basel. Um gleich alle Unklarheiten vorweg zu beseitigen: Da geht es nicht um Drogen! Der englische Begriff «drug» steht auch für «Medikament» oder «Wirkstoff». Dieser Studiengang kombiniert die Toxikologie und die pharmazeutische Forschung und Technologie.
Wer ist dein Lieblingssportler/deine Lieblingssportler und was macht die Person so besonders?
Marion Ort: Als ich mit Handball begann, blickte ich zu den beiden Goalies der NLA-Mannschaft vom TV Suhr hoch: Pascal Stauber und Andi Merz. Mittlerweile fasziniert mich Silvio Heinevetter, besonders, wie er Leidenschaft und Emotionen in sein Spiel einbringt.
Was war das letzte Shopping-Erlebnis das dir in Erinnerung ist und was shoppst du am liebsten?
Marion Ort: Ich bin nicht der Typ für ausschweifende Shoppingtouren. Aber wenn es etwas gibt, dass ich mir auch ohne Bedarf anschaffe, sind das Schuhe, ganz nach Klischee. Besonders stolz bin ich auf meine dunkelroten Nike-Sneakers, die ich vor zwei Wochen im Ausverkauf gefunden habe.
Die überhaupt beste Erfindung ist…
Marion Ort: Die Kaffeemaschine! Macht müde Studenten munter.
Von wem aus deinem Team würdest du dich bekochen lassen und was gibt es dann zu Essen?
Marion Ort: Adriana Rudolf bringt zum Apéro Burek mit, dann macht Timi Mezei endlich mal waschechten Ungarischen Gulasch. Oder aber Tanja Senn bestellt Döner. Sie bekommt das so hin, dass man ihn nur noch auf dem Briefkasten abholen muss.
Welchen Traum möchtest du dir unbedingt einmal erfüllen?
Marion Ort: Eine Weltreise. Handball, Studium und Prüfungsphasen kamen bisher immer so zu liegen, dass mir pro Jahr höchstens zwei effektive Wochen Ferien blieben. Deshalb sah ich noch nicht so viel von der Welt und möchte das einmal nachholen.
Wagen wir zum Abschluss einen Blick in die Zukunft: Was für Pläne hast du für die nächsten Jahre?
Marion Ort: Im Sommer beginne ich mit einer zehnmonatigen Masterarbeit, die irgendein Forschungsprojekt im Bereich Drug Sciences behandeln wird. Danach werde ich wohl Praktika in der pharmazeutischen Forschung oder Produktion suchen, um Arbeitserfahrung zu sammeln, bevor ich eine Doktoratsstelle antrete. Ob Handball nebenbei noch Platz hat, kann ich noch nicht abschätzen. Aber ich würde sehr gerne noch einige Jahre in der SPL spielen, wenn alles andere zusammenpasst.
Über Marion Ort:
Geburtstag: 29. April 1994 Grösse: 175 cm Position: Tor Wurfhand: Rechts Aktueller Club: SG ATV/KV Basel Ehemalige Clubs: TV Zofingen, HV Rotweiss Buchs, SG Suhr/Buchs/Wohlen Hobbies: Tennis spielen, Ski fahren, Freunde treffen, Musik & Bücher.
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