SPAR Premium League • 26.05.2017
Am Sonntag, den 28. Mai, findet in der Kreuzbleiche in St. Gallen das dritte und entscheidende Playoff-Final in der SPAR Premium League statt. Gastgeber LC Brühl will nach der bitteren Auswärtsniederlage in Spiel 2 nun vor heimischer Kulisse den zweiten Matchball nutzen. Die Gäste aus Zug setzen auf eine Fortsetzung des durchschlagskräftigen Auftritts vom Dienstag, als der LK Zug souverän den Ausgleich schaffte. Anwurf zum Showdown ist um 15 Uhr.
Auf das zweite Heimspiel in der Finalserie hätte der LC Brühl gerne verzichtet. Am liebsten wären die St. Gallerinnen schon mit dem Meisterpokal im Gepäck am vergangenen Dienstag aus Zug nach Hause gekommen. Stattdessen hat Trainer Werner Bösch einen Rucksack voller Aufgaben mitbekommen, die er und seine Mannschaft zu lösen haben. Zwischen Spiel 1 und Partie 2 lagen Welten, nahezu alles, was zum Auftakt der Serie klappte, ging nur 48 Stunden später schief. Für die wenigen Lichtblicke sorgten die gut aufgelegten Torhüterinnen Sladana Dokovic und Fabia Schlachter, die sich im Vergleich zum Auftaktspiel steigern konnten. Für Brühl könnte sprechen, dass der Schuss vor den Bug genau zum richtigen Zeitpunkt kam, denn eines ist sicher: nochmals wird der Finalrundensieger sich nicht derart abfertigen lassen.
Dass es zum Showdown um den Titel kommt, lag auf Seiten des LK Zug neben der verbesserten Abwehrleistung vor allem an einer erstarkten Marion Betschart im Tor. Klar ist, will Zug den Titel, dann braucht es von der kompletten Defensive am Sonntag eine ähnliche Leistung. Viel Druck liegt dabei auf der jungen Torhüterin (23), die nach der Verletzung von Laura Innes auf einen Schlag zur unangefochtenen Nummer 1 wurde. Druck scheint aber nicht nur für Betschart sondern auch für die restlichen Zuger Frauen kein unüberwindbares Hindernis zu sein. Die Mannschaft von Trainer Damian Gwerder hat gezeigt, dass sie schnell und erfolgreich Fehler abstellen und Situationen neu einschätzen kann. Gelingt das ein weiteres Mal, dann ist der Titel greifbar.
Wer und was bisher aufgefallen ist:
Licht und Schatten – die Topscorer zeigten bislang schwankende Auftritte. Kathryn Fudge (Brühl) beeindruckte im ersten Spiel mit acht Treffern, enttäuschte aber in Partie 2. Teamkollegin Kerstin Kündig diktierte im Auftaktspiel nach Belieben, aber auch sie fand bei der Niederlage in Zug kein Erfolgsrezept. Sie traf erst, als es schon zu spät war. Liga-Topscorerin Sibylle Scherer ist beim 7-Meter eine sichere Bank für den LK Zug. Acht Treffer aus neun Versuchen sind äusserst positiv. Stark verbesserungswürdig ist dagegen ihre Erfolgsquote aus dem Spiel heraus. Nur drei von elf Wurfversuchen fanden den Weg ins Tor – das kann sie normalerweise besser.
Jennifer Murer – bildet mit Nationalmannschaftskollegin Zerin Özcelik das linke Flügel-Duo bei Brühl. Während beide im ersten Spiel noch auf Augenhöhe agierten, war Murer eine der wenigen Spielerinnen, die für Brühl auch bei der Niederlage in Zug offensiv Eindruck hinterliessen. Gut möglich, dass sie im Showdown, anders als zuvor, den Vorzug vor Özcelik erhält.
Martina Traber – rund um das Zuger Team ist, zurecht, viel von Shooting-Star Daphne Gautschi die Rede. Nicht zu vernachlässigen ist aber die Leistung von Flügelspielerin Martina Traber (23), die defensiv wie offensiv zum Saisonhöhepunkt top in Form scheint. In Sachen Treffsicherheit stellt sie zudem ihre Mitspielerinnen auf den Flügeln deutlich in den Schatten (zehn Tore bei zwölf Versuchen).
Top-Torschützen: LC Brühl – Kathryn Fudge (10 Tore), Kerstin Kündig (9), Stephanie Haag (8), Jennifer Murer und Martina Goricanec (je 7). LK Zug – Sibylle Scherer (11), Martina Traber (10), Soka Smitran (9), Daphne Gautschi (7).
Spiel 3 in St. Gallen kann auf www.srf.ch/sport und handballTV live und exklusiv verfolgt werden. Selbstverständlich lohnt sich auch ein Besuch in der St. Galler Kreuzbleiche, die zum Saisonhöhepunkt gut gefüllt sein wird und für eine einzigartige Atmosphäre sorgen wird.
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