SPAR Premium League • 24.05.2017
Der LK Zug meldet sich im Kampf um die Schweizer Meisterschaft zurück und schafft mit einem 25:20 (10:8) Heimsieg den 1:1-Ausgleich in der Finalserie. In einer zerfahrenen Partie zeigten am Dienstagabend die Gastgeberinnen den grösseren Siegeswillen, Brühl wurde eine schwache Offensivleistung zum Verhängnis. Die Entscheidung über den Schweizer Meistertitel fällt nun am kommenden Sonntag (15 Uhr) beim Showdown in St. Gallen.
Wie schon in Spiel 1 war einer der beiden Trainer zu einem frühen Timeout gezwungen. Bereits in der neunten Minute versammelte Brühl-Coach Werner Bösch seine Spielerinnen um sich herum. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:0 für Zug, denn sowohl den Innerschweizerinnen wie auch den Gästen aus St. Gallen unterliefen in der Anfangsphase etliche technische Fehler. Am Ende sollten es insgesamt mehr als zwei Dutzend Fehlpässe und Ballverluste sein - wenig meisterlich.
Zug war von Beginn an anzumerken, dass sie den Rückstand in der Serie unbedingt ausgleichen wollten. Dementsprechend leidenschaftlich und engagiert gingen die Spielerinnen von Trainer Damian Gwerder zu Werke. Einziger Makel in den ersten 20 Minuten: es gelang ihnen nicht, von ihrer starken Defensive zu profitieren. Nach 22 Minuten hatte Zug selbst erst fünf Treffer erzielt.
Cupsieger Brühl brachte in der ersten Halbzeit offensiv nichts zu Stande, blieb aber ob der Fehler der Zugerinnen dennoch im Spiel. Drei Minuten vor der Pause lag der Finalrundensieger gar mit 8:7 in Front. Es sollte das letzte Brühler Tor für eine lange Zeit bleiben. Zug legte die Grundlage für den Heimsieg in der Phase unmittelbar vor und nach der Pause, als ihnen ein 8:0-Lauf gelang. So schraubten die Innerschweizerinnen den Vorsprung auf sieben Tore (38./15:8), kurz darauf lag Zug sogar mehrfach mit neun Treffern in Front.
Brühl war geschlagen und schaffte es lediglich das Ergebnis dank einer erfolgreichen Schlussoffensive etwas besser aussehen zu lassen. Dies war jedoch nicht mehr als Makulatur, denn in den Playoffs zählt einzig und allein der Sieg und hierbei liegen beide Mannschaften nun gleich auf. Damit kommt es am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Kreuzbleiche zum grossen Showdown um die Schweizer Meisterschaft im Frauenhandball.
Auf Seiten der Gastgeberinnen verdienten sich an diesem Abend Torhüterin Marion Betschart (17 Paraden/48 Prozent) und Flügel Martina Traber (5 Tore) Bestnoten. Beim LC Brühl zeigten die beiden Goalies Sladana Dokovic (10 Paraden/40 Prozent) und Fabia Schlachter (9 Paraden/48 Prozent) einen guten Auftritt. Wer am Sonntag überzeugt und sein Team zum Meistertitel wirft oder pariert ist live auf srf.ch/sport und handballTV zu sehen.
SPAR Premium League, Playoff-Final (Spiel 2)
LK Zug – LC Brühl 25:20 (10:8)
Sporthalle, Zug. 750 Zuschauer. SR: Bär/Süess.
Strafen: 3 mal 2 Minuten gegen Zug, 2 mal 2 Minuten gegen Brühl.
Torfolge: 1:0, 2:0, 2:1 (13.), 4:2; 4:3, 5:3, 5:4 (22.), 6:4, 6:6, 7:8 (27.), 10:8, 15:8, 17:9, 19:10, 21:12, 22:13, 22:18, 24:19, 25:20.
LK Zug: Marion Betschart/Stocker (für 1 Penalty); Traber (5), Scherer (6/4), Stutz, Müller (1), Gautschi (1), Daria Betschart (1), Javet (1), Estermann (2), Masset (1), Gwerder (1), Kägi (2), Smitran (4).
LC Brühl: Dokovic/Fabia Schlachter (ab 41.); Özcelik, Goricanec (4/3), Mustafoska (3/3), Rebecca Kündig, Wenger, Fink, Fudge (2), Marina Schlachter (n.e.), Oberli, Haag (2), Murer (4), Kerstin Kündig (5).
Bemerkungen: Brühl ohne Ussia und Koslowski, Zug ohne Ravlic und van Polanen. Verhältnis verschossene Penalty: 1:3.
Finalserie (Best-of-3): LC Brühl – LK Zug (Stand 1:1)
Spiel 1: 34:26 (13:13)
Spiel 2: 20:25 (8:10)
Spiel 3: Sonntag, 28. Mai, 15 Uhr, Kreuzbleiche St. Gallen
Marion Betschart war die Zuger Sieggarantin im zweiten Finalspiel. Speziell nach der Pause sorgte sie dafür, dass Zug zu einfachen Toren kam. Ihre Leistungssteigerung und der Schub ihrer Mannschaft erklärt die Torhüterin so: «Wir haben gestern nochmal intensiv Videos von Brühl studiert und dabei auch speziell auf mein Torwartverhalten geachtet. Im Nachhinein kann man sagen: Es hat sich gelohnt und direkt bemerkbar gemacht. Wir wollten den Sieg heute unbedingt. Uns allen war klar, hier in Zug wird es keine Meisterfeier für Brühl geben. Wenn es uns in St. Gallen gelingt genauso aufzutreten wie heute, hart in der Deckung und in der Offensive geduldig die Chancen herauszuspielen, dann bin ich optimistisch was den Titel angeht.»
Fabia Schlachter kam erst, als schon fast alles verloren war. Dass es am Ende keine Klatsche für Brühl wurde, lag zum Grossteil an ihren Paraden. Sie sucht nach Erklärungen für die bittere Niederlage: «Wir haben heute die letzte Konsequenz vermissen lassen. In der Deckung sind wir relativ solide gestanden, aber vorne ist uns einfach nichts gelungen. Offensiv haben wir nicht voll durchgezogen und Marion Betschart regelrecht warmgeschossen. Wenn wir mal am Goalie vorbeigekommen sind, dann hatten wir auch noch Pech mit mehreren Pfostentreffern. Wir müssen die Partie so schnell wie möglich abhaken und nach vorne schauen, uns an das letzte Heimspiel erinnern und die Leistung vom Sonntag abrufen. Dann denke ich steht dem Titel nichts mehr im Weg.»
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