03.12.2018
Am kommenden Wochenende stellt der frühere Handball-Nationalspieler Marko Vukelic (64 Länderspiele) diverse Kunstwerke im Ortsmuseum Wiedikon in Zürich aus. Dabei will er die Leute vor allem zum Nachdenken animieren. Etwas, das während seiner Handball-Karriere nicht immer einfach war.
Wenn Marko Vukelic zum Pinsel greift, fliegen die Farben. Sprichwörtlich. Schon seit rund zehn Jahren verbringt der 31-jährige Ex-Handballprofi einen Grossteil seiner Freizeit vor der Leinwand. Inspiriert haben ihn vor allem Jackson Pollock und später der New Yorker Graffiti-Künstler und Maler Jean-Michel Basquiat.
Die expressive und impulsive Herangehensweise findet sich praktisch in allen aktuellen Kunstwerken von Vukelic. «Alles andere wäre auch nicht ich. Ich bin kein Zeichner, der Wochen und Monate an einem Werk sitzen kann.» Vielmehr sind die Bilder von Vukelic wild, bunt und chaotisch.
Zum Teil sind sie auch abstrakt, doch davon ist Vukelic seit seiner Rückkehr nach Zürich wieder etwas abgekommen. «Ich will die Leute wieder mehr dazu animieren, über gesellschaftskritische Themen nachzudenken.» So zeigen die Kunstwerke des Zürchers beispielsweise die Folgen des Fleischkonsums oder auch der Plastikverschmutzung auf, welche einen kritisch gegenüber dem eigenen Verhalten werden lassen.
Warum Sport und Kunst nicht harmonieren
Heute spricht Vukelic gerne über Kunst, was ihn bewegt und wie er das in seinen Bildern verarbeitet. Das war nicht immer so. Zu seinen Spitzenzeiten als Handballprofi hängte er sein Hobby nie an die grosse Glocke. Er wollte sich damit nicht zu sehr exponieren, weil er auf Sprüche und Kritik aus seinem Umfeld verzichten konnte. «Es braucht nur ein mässiges Spiel, schon hiess es: ‚Ja, der Künstler halt‘.»
Verständnis für seine Leidenschaft brachte kaum jemand auf. «Kunst hat im Spitzensport einfach keinen Platz. Vielleicht auch, weil der Sport und die Kunst zu diametral sind.» Im Sport zählt nur die Leistung, nur der Erfolg. Es wird von einem erwartet, alles andere unterzuordnen. «Ich wollte das nicht. So gesehen war die Kunst für mich auch eine Art Flucht.»
Ausstellung für einen guten Zweck
Den eingeschlagenen Weg zum Handballprofi bereut Vukelic dennoch nicht. «Dafür habe ich einfach zu viele coole Typen kennengelernt.» Mittlerweile arbeitet der frühere Rückraumspieler beim kantonalen Steueramt in Zürich, der Handballsport hat ihn aber noch nicht ganz losgelassen. Seit diesem Herbst unterstützt er als Assistenztrainer an der Seite von «SRF»-Sportmoderator Paddy Kälin die Handball-Equipe des HC Andelfingen.
Da bleibt immer noch genug Zeit für die Kunst, welche Vukelic am 8. Dezember bei einer Gemeinschaftsausstellung im Ortsmuseum Wiedikon der Öffentlichkeit zugänglich macht. Von 14 Uhr bis 17 Uhr können Interessierte verschiedene Werke vor Ort bestaunen und auch erwerben. Den Erlös spendet Vukelic an eine Institution, welche die Ozeane und deren Bewohner schützt. «Ich beobachte unseren weltweiten Konsum mit etwas kritischen Augen, deshalb gebe ich den Erlös auch gerne weiter.»
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