03.07.2018
Im montenegrinischen Ulcinj sind am vergangenen Wochenende die U18-Beachhandball-Europameisterschaften über die Bühne gegangen. Den Schweizer Teams gelang dabei kein Exploit. Dennoch blicken die beiden Trainer auch auf das Positive in diesem Turnier zurück.
Junioren
Die Junioren wurden in eine echte Hammergruppe eingeteilt. Mit dem Vize-Weltmeister Italien und dem Dritten aus dem Vorjahr, Deutschland, hatte man ein ungemein schwieriges Los gezogen. Hinzu kam der Gastgeber aus Montenegro. Die erste Hälfte im Startspiel verschliefen die Schweizer regelrecht, forderten den deutschen Favoriten aber in der zweiten umso mehr. Erst im Golden Goal wurde sie entschieden – zu Ungunsten der Schweizer.
Im Spiel gegen Italien war das Motto bereits "siegen oder fliegen", denn mit einer zweiten Niederlage wäre das Vorrunden-Aus der Schweizer besiegelt gewesen. Das Spiel fand in strömenden Regen statt und sogar die Anzeigetafel fiel zeitweise aus, sodass von Hand gezählt werden musste. Italien gewann beide Halbzeiten denkbar knapp mit je einem Punkt Unterschied (22:21 und 16:15).
Im abschliessenden Gruppenspiel gegen Montenegro liess sich die Schweiz nicht hängen und gewann deutlich (20:11 und 18:5). Es folgten die Klassierungsspiele der Plätze 9-12 gegen die Niederlande, die Ukraine und Griechenland.
Im letzten Jahr zog man gegen die Niederländer noch den Kürzeren, revanchierte sich dafür heuer. In einem spannenden und umkämpften Spiel gewannen die Schweizer Junioren im Shootout.
Gegen die Ukraine war es vor allem der gegnerische Torhüter, der die Schweizer Equipe mit seinen Paraden zur Verzweiflung trieb und seinen Farben den Sieg sicherte. Die Niederlage war dennoch nicht allzu hoch (16:23 und 16:19). Im Abschlussspiel gegen die Griechen waren die Schweizer wiederum das bessere, schlussendlich auch das glücklichere Team. Die Mannschaft von Marco Bodmer beendet das Turnier dank einem 2:0-Sieg (20:15 und 24:23) auf dem 10. Rang.
Nach der dritten EM in Folge für die Mannschaft, reiste Marco Bodmer mit gemischten Gefühlen in die Schweiz zurück. "Von sechs Spielen haben wir drei gewonnen und wir sind auch bei den Niederlagen nie wirklich dominiert worden." Gegen starke Gegner wie Italien und Deutschland habe man eine gute Figur abgegeben und drei von vier Halbzeiten nur mit einem Punkt Unterschied verloren. Zudem habe die Mannschaft charakterlich einen Schritt nach vorne gemacht. Bodmer meint weiter: "Wir haben uns auch nach den beiden Niederlagen zum Start nicht aufgegeben und unser Spiel weiter durchgezogen, das hat mir gefallen." Zudem habe sich die Mannschaft in der Abwehr ungemein verbessert und stellte in ihrer Vorrundengruppe und dann in der Platzierungsrunde über die beste Abwehr.
Juniorinnen
Eine einfache Gruppe hatten auch die Juniorinnen nicht, das war im Vorfeld des Turniers schon klar. Zum Start spielte die Mannschaft von Manuela Strebel gegen Italien und zeigte eine beherzte Leistung. Da es im Angriff eine Schippe mehr gebraucht hätte, um zu gewinnen, unterlagen die Schweizerinnen in beiden Halbzeiten mit je 9:14.
In der zweiten Partie gab es für die Schweizer Equipe gar nichts zu holen. Gegen die nachmaligen Europameisterinnen aus Ungarn waren die beiden Halbzeiten eine klare Angelegenheit. Die Schweiz unterlag mit 6:22 und 12:22.
Mit der zweiten Niederlage am ersten Tag war das Aus der jungen Frauen schon so gut wie besiegelt. Die Hoffnung auf das Weiterkommen kam nach dem 2:0-Sieg gegen die Türkei (9:8 und 14:9) noch einmal zurück. Nachdem man aber den Spanierinnen wie vor einem Jahr wiederum nur knapp unterlegen war, gab es keine Chancen auf das Erreichen der Viertelfinals mehr.
In der Platzierungsrunde spielten die Schweizerinnen gegen Griechenland, Montenegro und Rumänien. Gegen die Gastgeberinnen hatten die Schweizerinnen keine Mühe und gewannen deutlich (24:16 und 16:8). Gegen Griechenland und Rumänien musste je das Shootout über die siegreiche Nation entscheiden. Gegen die Griechinnen behielten die Schweizerinnen einen kühlen Kopf und gewannen dank drei abgewehrten Würfen mit 5:4. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Shootout gegen Rumänien scheiterten fast alle Schützinnen, sodass es am Ende nur 3:2 für Rumänien hiess.
Dadurch beendeten die Schweizerinnen das Turnier auf dem 15. Platz (17 Teilnehmer). Manuela Strebel zeigte gemischte Gefühle nach dem Turnier: "Einerseits waren wir besser, als dass dies der 15. Platz zeigt. Andererseits haben wir auch gesehen, dass wir nur besser werden können, wenn wir wirklich an uns glauben und das wird auch in Zukunft der Weg sein." Die Fortschritte der Mannschaft gegenüber ihren Anfängen vor drei Jahren seien eklatant. Ob es in einer anderen Vorrundengruppe für den Viertelfinal gereicht hätte, ist Manuela Strebel nicht so wichtig: "Es kann sein, dass es dann zu einer besseren Klassierung gereicht hätte. Wichtiger ist aber, dass wir viel Positives aus Montenegro mitnehmen können."
Ausblick
Im nächsten Jahr wird keine EM für die Jahrgänge 2000 und jünger stattfinden, sondern nur für 2002 und jünger. Die aktuellen Spielerinnen und Spieler der Nachwuchs-Nationalteams werden beim BHV Wasserschloss in die Teams der Aktiven eingebunden (z.B. Beachqueens) und das Ziel ist es, in einigen Jahren an Europameisterschaften der Aktiven für Furore zu sorgen.
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