Schnelle Mitte - das Kurzinterview mit Désiré Parfait

14.02.2018

Seit Jahresbeginn leitet Désiré Parfait die Geschicke der SPL2-Mannschaft von Yverdon/Crissier sowie das Erstligateam der Herren. Der 51-jährige Franzose hat die Zügel von Zoltan Majeri übernommen, der nun bei TV Endingen um den Erhalt in der Nationalliga A kämpft. In der schnellen Mitte stellt sich der Neue vor und sagt, welche Ziele er mit den Westschweizer Teams verfolgt.
 



handball.ch: Désiré, kannst du dich und deine Handballkarriere vorstellen? Wie ist es zu deinem Wechsel in die Schweiz gekommen?

Désiré Parfait: Als Spieler habe ich in Frankreich auf Nationalniveau gespielt. Die Arbeit als Trainer hat mich rasch fasziniert, und so habe ich zunächst Junioren-, später Männermannschaften in Nordfrankreich auf Nationalliga-Niveau trainiert. Nachdem ich mich in Südfrankreich niedergelassen hatte, übernahm ich die Frauenmannschaft in Narbonne. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal im Frauenhandball tätig sein würde, aber mein Freund und ehemaliger Präsident Michel Plaza überredete mich zu dem Posten. Alles verlief sehr schnell: Wir haben den Verein ausgebaut und fünf Aufstiege innerhalb von sieben Jahren erreicht.

Mit diversen Wechseln in der Vereinsleitung gab es danach allerdings schwierigere Zeiten. Trotz mehrerer Kontakte habe ich mich letzten Sommer entschieden, eine Auszeit vom Trainerjob zu nehmen. Aber wenn man ein Handball-Crack ist, dann fehlt einem der Sport sofort. Ich wollte eine Veränderung, ein neues Abenteuer beginnen, und sagte mir: Warum nicht in der Schweiz? Ich weiss nicht, ob es Zufall oder Schicksal war, aber nach dem Gespräch mit Yverdon-Präsident Yves Pfister im November ist alles sehr schnell gegangen. Ich kann zudem auf die Unterstützung meiner Frau und meiner beiden Töchter zählen, die in Narbonne geblieben sind.

Wie schätzt du die Mannschaften ein, die du jetzt betreust? Wo liegen ihre Stärken und Schwächen? Wie würdest du deine Spielphilosophie beschreiben, die du umsetzen willst?

Désiré Parfait: Zunächst möchte ich meinem Vorgänger Zoltan danken für die hervorragende Arbeit, die er in den letzten Jahren in Yverdon geleistet hat. Die Spielerinnen und Spieler sind keine Profis, Arbeit und Studium haben Vorrang. Es ist nicht immer einfach, dabei über genügend Leute im Training und an den Spielen zu verfügen. Meine Spielphilosophie basiert auf einer Defensive, aus der heraus die Mannschaft so schnell wie möglich umschalten und den Gegner ‚überrumpeln‘ kann. Die Männermannschaft (1. Liga) ist sehr ausgewogen und verfügt über sehr gute individuelle Fähigkeiten. Bei den Frauen (SPL2) sehe ich eher eine Schwäche bei der individuellen Technik. Beiden Mannschaften fehlt es zudem noch an Physis. Der absolute Siegeswille und Kampfbereitschaft sind hingegen vorhanden.

Beide Mannschaften spielen zurzeit um den Aufstieg. Wie siehst du ihre Chancen und schätzt ihre Gegner ein?

Désiré Parfait: Das ist schwierig zu sagen, ich lerne die Meisterschaft und die Teams mit jedem Spiel kennen. Was ich sagen kann, ist, dass wir sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen alles daran setzen werden, um in die nächsthöhere Liga aufzusteigen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedes Spiel ein Kampf.

Quelle: Carolin Thevenin

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