SPAR Premium League • 10.02.2018
Am Samstag startet Yellow Winterthur bei der HSG Leimental in die Auf-/Abstiegsrunde der SPAR Premium League. Mit dabei bei den Gästen wird dann auch wieder Flavia Kashani sein. Die erfahrene Kreisläuferin steht seit 2007 im Kader von Yellow und ist nach einem langen Verletzungsausfall wieder zurück Mitten im Schweizer Frauenhandball.
Ein Kreuzbandriss war die Wurzel allen Übels. Im Oktober 2014 verletzte sich die damalige Schweizer Nationalspielerin mit der hartnäckigen und langwierigen Knieverletzung. Auf direktem Weg zurück wurde die 27-jährige jäh gestoppt. Der Comeback-Versuch 2015 endete mit einem Meniskusriss. An eine schnelle Erholung war nicht zu denken, vielmehr brauchte es lange nach der Meniskusverletzung eine weitere Operation, um für Stabilität im Knie zu sorgen. In der Folge musste die Kreisläuferin eine schier unglaubliche Leidenszeit hinter sich bringen.
Es dauerte bis zum Start der laufenden Spielzeit, ehe Handball auf Wettkampfniveau wieder ernsthaft eine Option für Flavia Kashani wurde. 14 Mal stand sie seit Saisonbeginn im Kader von Yellow, so häufig wie das letzte Mal in der Saison 2013/14. Dass es dazu überhaupt nochmal kam, lag zum einen an ihrem privaten Umfeld. «Mein Freund hat mir viel Zuspruch gegeben. Gerade auch in Momenten, in denen es hoffnungslos schien, hat er mich immer wieder angespornt und für neue Motivation gesorgt.» Aber auch zwei Protagonisten von NLA-Team Pfadi Winterthur spielten eine wichtige Rolle. Physio Michael Weissig war für die Behandlungen in ihrer Aufbauphase zuständig. Und Goran Cvetkovic, unter anderem bei Pfadi im Bereich Athletik federführend, zeichnete sich für die Belastungssteigerung und schrittweise Rückkehr verantwortlich. «Wir haben uns bewusst kein Datum für die Rückkehr gesetzt, sondern Einheit für Einheit hart gearbeitet.»
Selbst für Unbeteiligte ist gut nachvollziehbar, dass diese Leidenszeit auch psychisch an der handballverrückten Sportlerin nagte. Mittels Sportpsychologie und Hypnose arbeitete Kashani auch im psychischen Bereich, um den Glauben und das Vertrauen in den eigenen Körper zu behalten. Heute, nachdem sie das Ganze weitestgehend überwunden hat, kann sie entspannter darauf zurückblicken und Sportlern mit ähnlicher Verletzungsmisere einen Ratschlag geben. «Das Wichtigste ist, dass man dran bleibt und nicht verzweifelt. Es wird Rückschläge geben, ebenso wie es auch wieder bergauf gehen wird. Entscheidend dabei ist, dass man sich ein Ziel setzt, für das es sich lohnt den harten Weg zurück zu bewältigen.»
Ganz zurück ist die Kreisläuferin aber noch nicht. «Ich fühle mich noch nicht bei 100 Prozent meines Leistungsvermögens, momentan bin ich etwa bei 80 bis 90 Prozent», beschreibt die Yellow-Spielerin ihren Fitnesszustand. Mittels Spielpraxis will sie letzten Prozent in den nächsten Wochen und Monaten zurückgewinnen. 100 Prozent abrufen muss allerdings ihre Mannschaft bereits ab dem 10. Februar, wenn es in der Auf-/Abstiegsrunde der SPAR Premium League um den Ligaerhalt geht. Kashani sieht ihr Team gemeinsam mit Kreuzlingen in der Favoritenrolle, auch wenn sie zugibt, dass die Hauptrunde ihrer Mannschaft nicht so gut war, wie gewünscht. Und sie ergänzt: «Mit einem möglichen Abstieg beschäftige ich mich nicht. Wenn wir unser Potenzial abrufen, schaffen wir sicher den Ligaerhalt.»
In der neu geschaffenen Runde, bestehend aus vier SPL1-Teams und zwei SPL2-Teams, beginnen alle Mannschaften mit null Punkten. Die erste Hürde für Flavia Kashani und Yellow Winterthur heisst HSG Leimental. Die Baselbieterinnen spielten bislang in der SPL2 und bestachen dabei besonders durch ihre Offensivstärke. 461 Treffer in 14 Spielen bedeuteten knapp 33 Tore im Durchschnitt.
SPAR Premium League
SPL1/2 Auf-/Abstiegsrunde – 1. Spieltag
GC Amicitia Zürich – HV Herzogenbuchsee, Samstag, 10. Februar, 14 Uhr, Saalsporthalle Zürich
SG Yverdon & Crissier – HSC Kreuzlingen, Samstag, 10. Februar, 16 Uhr, Léon Michaud Yverdon
HSG Leimental – Yellow Winterthur, Samstag, 10. Februar, 18 Uhr, 99er Therwil
Die Spiele aus Zürich und Leimental können live auf handballTV.ch verfolgt werden.
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