SPAR Premium League • 05.05.2018
In der Auf-/Abstiegsrunde der SPAR Premium League kommt es am letzten Spieltag zu einem Fernduell zwischen GC Amicitia Zürich und dem HSC Kreuzlingen um Rang 4, der den Ligaerhalt bedeutet. Das Team vom Bodensee setzt dabei grosse Stücke auf Jennifer Grathwohl. Die 25-jährige Kreisläuferin hat in dieser Saison einen grossen Schritt nach vorne gemacht, zählt zu den torgefährlichsten Spielerinnen der Liga und ist eine echte Stütze bei Kreuzlingen.
Blickt man auf die Torschützenliste der SPL1-Teams, dann finden sich zahlreiche bekannte Aufbauerinnen und Flügelflitzerinnen an der Spitze des Rankings – und Jennifer Grathwohl. Dicht hinter Zugs Soka Smitran ist die Deutsche die torgefährlichste Kreisspielerin in der höchsten Schweizer Liga. In ihrem Team ist sie sogar, zieht man die 7-Meter-Tore ab, mit durchschnittlich vier Toren pro Spiel die offensivstärkste Angreiferin. «Seit Kristina Ertl uns trainiert, hat sich mein Stellungsspiel verändert. Dazu haben wir mit Katharina Winger eine Spielerin dazu bekommen, die einerseits das Zusammenspiel mit dem Kreis sehr gut beherrscht und andererseits auch aus grosser Entfernung torgefährlich ist. Dadurch bekomme ich viele gute Zuspiele und Räume und kann dementsprechend viele Tore werfen», erklärt sie ihre Entwicklung.
Kennzeichnend für die Kreisläuferin, die sich selbst als zielstrebig und manchmal etwas zu ungeduldig beschreibt, ist, dass sie eine der wenigen Linkshänderinnen am Kreis ist. Das war nicht immer so. Zu Beginn ihrer Karriere, die im Alter von zwölf Jahren in Deutschland begann, spielte Jennifer Grathwohl sowohl mit links, als auch mit rechts. Im Gegensatz zu ihren Händen, blieb ihre Position von Anfang an unverändert. «Ich war von Beginn an am Kreis und bin dort auch bis heute geblieben. Ich mag es, wenn man sich auf engstem Raum und mit Körperkontakt behaupten muss.»
Die gelernte Physiotherapeutin zählt trotz ihres noch jungen Alters in ihrem vierten Jahr beim HSC zu den Führungsspielerinnen. «Es ist schon auch meine Rolle, ernste und laute Worte im Team zu finden. Und gerade auch in der Deckung Anweisungen zu geben.» Bei aller Ernsthaftigkeit steht für die sportbegeisterte Deutsche aber auch der Spass im Vordergrund. «Für mich ist immer wichtig, dass man lacht und Freude hat.»
Akute Abstiegsgefahr
Persönlich läuft es für die 25-jährige sehr gut, ihre Mannschaft steht allerdings am Scheideweg. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die SPL1 droht dem Team der Abstieg in die SPL2. Dabei war Kreuzlingen äusserst gut in die Saison gestartet. Rang 5 nach der Hauptrunde, ansehnliche Auftritte gegen Mannschaften aus den Top 4 und der Vorstoss bis in den Cup-Halbfinal gelangen dem HSC. In der Auf-/Abstiegsrunde lief es dann aber gar nicht mehr rund. Vier der ersten fünf Spiele wurden verloren. Keine einfache Situation, wie Jennifer Grathwohl zugibt.
«Die guten ersten 14 Spiele und ein sicherer Rang 5 sind uns zu Beginn der Abstiegsrunde zum Verhängnis geworden. Wir hatten durchgehend Luft zu den Plätzen ganz am Ende und als es dann nicht gut losging hat uns die Angst, dass es doch schief gehen könnte, völlig aus dem Tritt gebracht. Für unsere relativ junge Mannschaft war das im Kopf nicht so einfach zu verarbeiten.» Spät hat Kreuzlingen dann doch wieder die Kurve bekommen und sich im Schlussspurt vorerst auf Rang 4 gesetzt. Vor dem letzten Spiel ist die 25-jährige zuversichtlich. «Ich habe Vertrauen in unsere Mannschaft. Wir hatten schon öfters Spiele, in denen es um "Alles oder Nichts" ging und genau diese Partien waren unsere besten Matches.»
Im Heimspiel gegen Yellow Winterthur muss nun ein weiterer Sieg her, um aus eigener Hand den Klassenerhalt zu realisieren. Dass auch bei zwei weiteren Punkten nicht sicher gejubelt werden darf, zeigt ein Blick auf das Torverhältnis. Kreuzlingen hat vor der Abschlussrunde zwar ein um sieben Treffer besseres Torverhältnis. Konkurrent GC Amicitia gastiert jedoch zeitgleich bei der noch punktelosen SG Yverdon & Crissier. Für Spannung ist jedenfalls gesorgt und mit Jennifer Grathwohl hat Kreuzlingen mindestens ein Ass im Ärmel.
SPAR Premium League
Auf-/Abstiegsrunde - 10. und letzter Spieltag (Samstag, 5. Mai)
HSG Leimental – HV Herzogenbuchsee, 16 Uhr, Therwil 99er
SG Yverdon & Crissier – GC Amicitia Zürich, 18 Uhr, Crissier Marcolet
HSC Kreuzlingen – Yellow Winterthur, 18 Uhr, Kreuzlingen Egelsee
Die Spiele aus Therwil und Kreuzlingen werden live und exklusiv auf handballTV.ch übertragen.
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