WM-Qualifikation: Die Schweiz ringt Litauen verdient nieder

Nationalteam Frauen  •  30.11.2018

Jenny Murer im Spiel gegen Litauen. (Bild: Alexander Wagner)

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft hat das Auftaktspiel der WM-Qualifkation in Siggenthal gegen Litauen nach kämpferisch starker Leistung mit 21:20 (13:12) gewonnen und sich damit die Tür zur erstmaligen Playoff-Qualifikation seit 2004 weit geöffnet. Es war für die Schweiz gegen Litauen im fünften Spiel erst der zweite Sieg, und der erste seit 1992.

Der positive Geist der GoEasy Arena lebt weiter: Die 1'050 Fans erlebten bereits zum dritten Mal, wie die Schweizer Frauen in Siggenthal einen vermeintlich stärkeren Gegner mit viel Kampfgeist niederrangen. Und wie schon im Frühjahr 2016 gegen Island und im Frühjahr 2018 gegen die Ukraine lag der Schlüssel dazu auch gegen Litauen in der Verteidigung: Die SHV-Auswahl von Trainer Martin Albertsen liess gegen den physisch starken Gegner vor allem in der zweiten Halbzeit kaum mehr etwas zu.

Dabei hatte das Spiel als offener Schlagabtausch begonnen. Nach etwas mehr als zwölf Minuten stand es bereits 7:7, ehe sich auf beiden Seiten die Defensivreihen immer besser auf den Gegner einstellten. Bei den Schweizerinnen machte der Innenblock um Noëlle Frey und Chantal Wick seine Sache je länger je besser, und das Heimteam kämpfte die Vorteile mit fortlaufender Spieldauer auf seine Seite. Nach dem 9:10 (23.) führte Litauen nie mehr.

Die jungen Schweizerinnen schafften es in der zweiten Halbzeit trotz vorhandenen Chancen aber nie, mehr als zwei Tore davonzuziehen. Nach dem 16:14 und dem 18:16 glich Litauen jeweils inner kurzer Zeit wieder aus. Der Treffer von Xenia Hodel zum 21:19 (56.) sollte aber schliesslich die Entscheidung herbeiführen.

Danach kämpfte die SHV-Auswahl den Sieg in einem wahren Nervenkrimi mit allen Mitteln und lautstark unterstützt von den Zuschauern nach Hause. Ihren Teil dazu bei trug auch Keeperin Lea Schüpbach, welche die davor ebenfalls gut spielende Manuela Brütsch in der Schlussphase ersetzte und drei wichtige Bälle abwehrte.

Insgesamt war der Schweizer Sieg vor allem deshalb verdient, weil die Gastgeberinnen als Kollektiv überzeugten, und weil sie in ihren Aktionen breit aufgestellt waren. Darum fanden sie in der Offensive auch die für den Erfolg nötigen Lösungen. Als Sinnbild dient Malin Altherr: Die 15-jährige Linkshänderin vom LC Brühl traf bei ihrem Länderspiel-Debüt gleich dreimal.

Mit dem Sieg gegen Litauen haben sich die Schweizerinnen in eine hervorragende Ausgangslage gebracht, um erstmals seit 2004 wieder in die Playoffs einzuziehen. Gewinnen sie auch gegen Finnland (Samstag, 19 Uhr) und gegen die Färöer Inseln (Sonntag, 15 Uhr) ist ihnen die Qualifikation für die Entscheidungsspiele im nächsten Frühling nicht mehr zu nehmen.

Telegramm

Schweiz – Litauen 21:20 (13:12)
GoEasy Arena, Siggenthal – 1'050 Zuschauer – Sr. Lidacka/Lesiak (POL).
Torfolge: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 4:3, 7:6 (12.), 7:8, 9:10, 11:10, 13:12; 14:12, 14:14, 16:14, 16:16, 17:16, 18:17, 18:18, 20:18, 21:19, 21:20.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 4mal 2 Minuten gegen Litauen.
Schweiz: Brütsch/Schüpbach (ab 49. und für 1 Penalty); Wick, Morf, Lisa Frey (4/2), Traber, Gautschi (5), Hodel (4), Altherr (3), Noëlle Frey (3), Wyder, Murer (2), Spaar.
Bemerkungen: Schweiz ohne Kündig, Csebits, Albrecht (alle verletzt), Decurtins, Veit, Kähr (alle überzählig), Dokovic, Eugster und Steiner (alle nicht eingesetzt). Länderspiel-Debüt von Malin Altherr. Sidlauskyte verschiesst Penalty (2./1:0). Vareikiene hält Penalties von Wyder (17./7:7) und Lisa Frey (38./14:13).

Interviews

Fotos

30.11.2018

WM-Qualifikation 2019 SUI-LTU

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft hat das Auftaktspiel der WM-Qualifkation in Siggenthal gegen Litauen nach kämpferisch starker Leistung mit 21:20 (13:12) gewonnen.

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Quelle: Marco Ellenberger

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