Die Schweiz gewinnt am Yellow Cup auch gegen Afrikameister Tunesien

04.01.2020

Schweizer Jubel nach dem Sieg gegen Tunesien. (Felix Walker, 04.01.2020)

Die Schweizer Nationalmannschaft hat am 48. Yellow Cup in Winterthur auch das zweite Spiel gewonnen. Sie besiegt am Samstag in der ausverkauften AXA Arena den aktuellen Afrikameister Tunesien und begeistert vor 1'950 Zuschauern.

Spielverlauf

Achtung, fertig, los. Die Schweizer starten erneut wie die Feuerwehr. Zwischen der dritten und der fünften Minute gelingen ihnen fünf Treffer innert 142 Sekunden. Die ersten acht Angriffe führen allesamt zu einem Tor; nach zwölf Minuten erhöht Marvin Lier bereits auf 9:4. Tunesien verkürzt in der Folge auf zwei Tore Differenz, Dimitrij Küttel stellt mit der Pausensirene mit einem Sonntagsschuss auf 16:13.

Achtung, fertig, los auch zur zweiten Halbzeit. Nach 40 Minuten führt die Schweiz schon 23:16. Tunesien gibt sich nie geschlagen, bringt in der Schlussphase auch viele Emotionen und Hektik in die Partie. Zehn Minuten vor Schluss beträgt der Abstand vier Treffer. Die Schweizer halten aber jederzeit dagegen und den Gegner auf Distanz.

Schlüsselspieler

Marvin Lier zeigt ein starkes Spiel und ragt mit sieben Treffern aus dem Kollektiv heraus. Der Sieg gründet aber auf einer leidenschaftlichen Mannschaftsleistung. Die Verteidigung leistet 60 Minuten Schwerarbeit. Samuel Röthlisberger hält den Laden gegen die physisch starken Tunesier zusammen. Auch die etwas offensivere Deckungsvariante mit Lukas von Deschwanden auf der Zweierposition zeigt die gewünschte Wirkung.

Der besondere Moment

Leonard Grazioli darf in seinem zweiten Länderspiel in der letzten Minute für einen Siebenmeter ran. Und der 18-jährige Keeper hält nicht nur den Penalty von Oussama Boughanmi, sondern auch den Nachschuss von Oussama Hosni. In diesem Moment steht die Halle endgültig Kopf.

Bemerkenswertes

Die Schweizer begeistern die Zuschauer in Winterthur als starkes Kollektiv mit Kämpferherz und grossem Spielwitz. Sie kompensieren damit die Abwesenheit von Regisseur Andy Schmid, der aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel geschont wurde. Nationaltrainer Michael Suter setzt erneut alle 18 Spieler ein, auch den kurzfristig nachnominierten Kevin Jud.

Drumherum

Was für eine Stimmung. Ausverkaufte AXA Arena, 1'950 Zuschauer, darunter auch eine Hundertschaft lautstarker tunesischer Anhänger. Die Spieler beider Mannschaften danken es der Ambiance mit einer intensiven und hochklassigen Partie.

Statistisches

23. Länderspiel gegen Tunesien, insgesamt zehnter Sieg für die Schweiz. Ihren letzten Erfolg gegen Tunesien feierte die Schweiz auf den Tag genau vor zehn Jahren: Am 4. Januar 2010 am Yellow Cup in Winterthur. Seither gab es gegen den Afrikameister sieben Niederlagen in sieben Spielen.

Reaktionen

Michael Suter (Nationaltrainer Schweiz): «Es war nicht zu erwarten, dass wir diesen Start gegen einen vorbereiteten Gegner wiederholen können. Das war richtig gut. Es gab immer wieder Phasen in der Partie, in denen wir die Differenz schaffen konnten.

Es wurde vor allem in der Schlussphase zu einem Kampfspiel, und es war wunderbar, dass wir den Kampf angenommen und auch bestanden haben. Ein grosses Kompliment an die Mannschaft. Wir waren jederzeit auf der Höhe gegen einen Gegner aus der erweiterten Weltspitze. Das war ein kleines Handballfest heute, mit dieser super Stimmung. Genau so wünsche ich mir den Handballsport in der Schweiz.»

So geht es weiter

Dank dem Sieg gegen Tunesien hat die Schweiz am Sonntag die Chance, erstmals seit drei Jahren wieder den Yellow Cup zu gewinnen. Dafür braucht es im Minimum ein Remis gegen die Niederlande. Anpfiff ist um 16.00 Uhr, TV24 überträgt live. Ab 13.30 Uhr treffen die Ukraine und Tunesien aufeinander, diese Partie gibt es live auf handballTV.ch.

Die Penalty-Parade von Leonard Grazioli. (Felix Walker, 04.01.2020)

Telegramm

Schweiz – Tunesien 29:26 (16:13)
AXA Arena, Winterthur – 1'950 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Brunner/Salah (SUI)
Torfolge: 2:0, 3:2, 5:2, 6:4, 9:4 (13.),10:5, 10:7, 11:7, 11:9, 13:9, 13:11, 16:13; 16:14, 19:14, 19:15, 22:15, 22:16, 24:16 (42.), 25:17, 25:19, 26:19, 26:22, 29:24, 29:26.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 8mal 2 Minuten gegen Tunesien.
Schweiz: Portner (8 Paraden)/Bringolf (für 1 Penalty und 52. bis 60./2 Paraden)/Grazioli (60./2 Paraden); Meister (2), Rubin (3), Svajlen, Lier (7/2), Sidorowicz (2), von Deschwanden (2), Raemy (2), Röthlisberger, Küttel (4), Maros (3), Jud, Tominec, Gerbl (4), Milosevic, Novak.
Tunesien: Missaoui/Sfar; Hedoui, Majdoub (1), Bannour, Alouini (1), Hosni, Haj (1), Boughanmi (4/2), Rzig (1), Soussi (2), Jaballah (5), Zaied (4), Bacha (1), Chouiref (3), Jaziri (2), Darmoul (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Schmid (geschont), Schelker, Tynowski, Vernier und Delhees (alle verletzt). Missaoui hält Penalty von Lier (47./26:20). Grazioli hält Penalty von Boughanmi (60./29:26).

Highlights

Quelle: Marco Ellenberger / Bilder: Felix Walker / Video: wackerTV.

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