Nationalteam Männer • 10.04.2019
Die Schweizer Nationalmannschaft hat in Belgien einen weiteren Schritt in Richtung EM-Endrunde gemacht. Die SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter gewann das wichtige Auswärtsspiel vor 2'115 Zuschauern in Leuven mit 28:25 (16:10).
Den Grundstein zum 16. Erfolg im 16. Länderspiel gegen Belgien legten die Schweizer mit einer guten ersten Halbzeit. Nach einer ausgeglichenen Startphase, in der die Gastgeber bis zum 7:7 (12.) resultatmässig mithalten konnten, setzte sich die SHV-Auswahl kontinuierlich auf 14:9 ab. Die Effizienz in der Offensive war dabei überragend: Die Schweizer erzielten in den ersten 16 Angriffen 14 Tore.
Danach ging ein erster kleiner Bruch durch das Schweizer Offensivspiel, der aber keine Konsequenzen hatte, weil Torhüter Nikola Portner (total 15 Paraden) immer besser in die Partie fand. Die Schweizer blieben während fünf Angriffen ohne Tor – und setzten sich dann vor dem Seitenwechsel trotzdem noch auf 16:10 ab. Die Effizienz im ersten Durchgang blieb darum bei starken 70 Prozent.
In sechs Minuten vom 19:11 zum 19:16
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam es aus Schweizer Sicht sogar noch besser: Drei Tore in Folge zum 19:11 schienen das Spiel früh in entscheidende Bahnen zu lenken und das Publikum endgültig ganz ruhig zu stellen – doch es kam anders. Belgien reagierte, traf in sechs Minuten fünfmal, und spätestens nach einer Dreiviertelstunde war es in Leuven beim Stand von 18:20 wieder eine offene Begegnung. Und das, obwohl der Gastgeber in dieser Phase nicht weniger als vier Zeitstrafen kassierte.
Es wurde in der letzten Viertelstunde darum die erwartet schwierige Aufgabe; die Schweizer wurden gefordert und mussten gegen ein Belgien bestehen, das jetzt seine Stärken abrufen und in die Waagschale werfen konnte. Die SHV-Auswahl meisterte den Test aber mehr oder weniger souverän. Näher als auf zwei Tore kamen die eingespielten und im Kollektiv guten Belgier nie mehr heran, letztmals beim 22:24 (50.).
Heimspiel am Sonntag in Schaffhausen
In der Schlussphase waren die Schweizer die abgeklärtere Mannschaft. Angeführt von Andy Schmid (7) fand die SHV-Auswahl die entscheidenden Lösungen und setzte sich auf 28:23 (58.) ab. Neben Schmid hatten zuvor vorab Roman Sidorowicz (5), Alen Milosevic (4) und Marvin Lier (6/4) als sicherer Penaltyschütze auf sich aufmerksam gemacht. Es brauchte aber in heiklen Momenten auch immer wieder eine starke Parade von Nikola Portner. Er gewann das Torhüter-Duell gegen das belgische Duo Lettens/Plessens (9 Paraden) deutlich.
Im Hinblick auf das nun folgende Heimspiel gegen Belgien vom Sonntag (14 Uhr) in Schaffhausen sind die Schweizer aber sicher gewarnt. Für die Partie in der BBC Arena wurden bereits 2'700 Tickets abgesetzt, der Vorverkauf läuft bei Ticketcorner. SRF zwei überträgt das Spiel live.
Belgien – Schweiz 25:28 (10:16)
Sportoase Philipssite, Leuven – 2'115 Zuschauer – Sr. Horvath/Marton (HUN).
Torfolge: 1:0, 7:6 (11.), 7:11 (18.), 8:11, 8:13, 9:14, 10:14, 10:16; 11:16, 11:19 (35.), 16:19 (41.), 17:20, 18:20, 18:22, 19:23, 21:23, 22:24, 22:27 (56.), 23:28, 25:28.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Belgien; 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Belgien: Lettens (8 Paraden)/Plessers (21. bis 30./1 Parade); Ooms (2), Thomas Bolaers, Meulders (1), Robyns (3), Danse, Damian Kedziora (6/3), Bartosz Kedziora (5), Vancosen (2), D’Hanis (1), Qerimi (2/1), De Beule (3).
Schweiz: Portner (15 Paraden)/Bringolf (für 2 Penalties/1 Parade); Schmid (7/1), Meister, Rubin (1), Tynowski (2), Svajlen, Lier (6/4), Sidorowicz (5), Raemy (2), Röthlisberger, Gerbl (1), Milosevic (4).
Bemerkungen: Schweiz ohne Delhees, Tominec, Markovic, Vernier (alle verletzt), Von Deschwanden, Winkler, Schelker, Zehnder (alle überzählig), Küttel, Maros und Novak (alle nicht eingesetzt). Bringolf hält Penalty von Damian Kedziora (24./9:14). Lettens hält Penalty von Schmid (40./15:19).
«Wir haben über weite Strecken eine gute erste Halbzeit gespielt, wir könnten zur Pause vielleicht sogar noch etwas deutlicher führen. Dann ist genau das passiert, was wir gesagt haben – was wir in zahlreichen Spielen von Belgien gesehen haben: Wenn ein Gegner nur ein bisschen nachlässt, dann kommen sie sofort ins Spiel.
Ich habe im Vorfeld versucht, auf die Qualitäten der Belgier hinzuweisen. Das ist eine Mannschaft, die seit langem eingespielt ist, und heute sogar noch kompletter ist als in der Vergangenheit. Es war in der zweiten Halbzeit richtig schwierig.
Trotzdem haben wir in wichtigen Momenten die Ruhe bewahrt, haben die entscheidenden Nadelstiche gesetzt und so die wichtigen Tore gemacht. Wir sind auch nie mehr wirklich in Gefahr gekommen.
Es war eine gute Leistung von beiden Mannschaften, insgesamt ein gutes Spiel. Wir konnten nach der Pause nicht durchziehen, wir haben dort ein wenig aufgehört Handball zu spielen. Wir haben nicht ganz umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.
Dennoch ein Kompliment an die Mannschaft, dass sie kühlen Kopf behalten hat. Wir haben die beiden Punkte und plus drei Tore – wir nehmen das so.
Für Sonntag nehmen wir mit, dass das erneut eine ganz schwierige Aufgabe wird. Belgien hat sicher das Gefühl, dass in Schaffhausen etwas möglich ist. Und wir auf der anderen Seite wollen natürlich nachdoppeln.»
Die SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter gewann das wichtige Auswärtsspiel gegen Belgien in der EM-Qualifikation vor 2'115 Zuschauern in Leuven mit 28:25 (16:10).
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