Handball Schweiz • 05.02.2019
Vom 2. bis 10. Februar läuft die Aktionswoche «Week of the Referee» für mehr Fairness und Respekt gegenüber den Schiedsrichtern. Wir stellen euch in dieser Zeit eine Handvoll ambitionierte und talentierte Referees vor. Heute: Linus Hardegger (17).
Linus, warum bist du Schiedsrichter geworden?
Linus Hardegger: Schon als ich mit sieben Jahren mit Handball begann, wollte ich im Training lieber Schiedsrichter sein statt selbst mitspielen. Ich hatte immer das Gefühl, die Regeln besser zu kennen. Mit 15 Jahren, ein Jahr nachdem mein Bruder Simon die Schiedsrichterausbildung gemacht hat, wollte ich unbedingt auch Schiedsrichter werden. Selbst zu spielen kann natürlich auch Spass machen, aber eine Partie zu leiten, ist um ein Vielfaches toller.
Was ist für dich die Faszination an der Aufgabe als Schiedsrichter?
Linus Hardegger: Man muss in einem Bruchteil einer Sekunde einen Entscheid fällen. Dieser sollte dann auch noch korrekt sein und gut verkauft werden. Es ist nicht einfach, in unserem Alter ein 1. Liga-Spiel der Männer zu leiten und die Akzeptanz zu erhalten. Aber genau das zu erreichen macht am meisten Spass. Es ist toll, wenn man nach dem Spiel mit beiden Teams ein gutes Verhältnis hat und man sich auf eine nächste, gemeinsame Partie freuen kann.
Was hast du als Schiedsrichter gelernt?
Linus Hardegger: Ich habe extrem viel gelernt in diesen zweieinhalb Jahren. Ich lerne, mit schwierigen Situationen umzugehen und auch unter hohem Druck Entscheide zu fällen. Man lernt auch viel im Umgang mit den Spielern und Trainern. Es ist wichtig, einen guten Mittelweg zu finden zwischen kollegialem Verhalten und der zu sein, der am Schluss entscheidet.
Welche als Schiedsrichter gemachten Erfahrungen helfen dir auch im Beruf oder in anderen Bereichen?
Linus Hardegger: Ich finde, der Schiedsrichterjob ist eine Lehre fürs Leben. Man muss Entscheide fällen, man muss sich teilweise einiges anhören und ein Fehler kann ein Spiel entscheiden. 60 Minuten total konzentriert zu sein ist nicht immer einfach, aber es hilft mir auch im Alltag, mich über eine längere Zeitspanne besser fokussieren zu können. Ich habe auch sehr viel Selbstvertrauen gewonnen und es fällt mir viel leichter, in der Schule vor einer grossen Menge zu sprechen.
Was war dein spannendstes Erlebnis als Schiedsrichter?
Linus Hardegger: Das zweite Playoff-Finalspiel der U17-Elite-Junioren war das bisher intensivste Spiel auf unserem Weg als Schiedsrichter. Wir mussten zum Beispiel am Schluss vor 450 Zuschauern entscheiden, ob der Ball rechtzeitig im Tor war. So hatten wir direkten Einfluss auf den Ausgang der Meisterschaft und eine enorm hohe Verantwortung.
Wenn du als Schiedsrichter einen Wunsch frei hättest, wie würde er lauten?
Linus Hardegger: Bei toller, lauter Stimmung in der Halle und vielen Zuschauern macht es auch den Schiedsrichtern viel mehr Spass, ein Spiel zu leiten. Uns stärkt und motiviert eine stimmungsvolle Halle noch einmal zusätzlich.
Name
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Linus Hardegger
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Alter
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17
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Wohnort
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Pfäffikon ZH
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Beruf
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Schüler
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Schiedsrichter seit
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2016
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Qualifikation
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Männer 1. Liga/Frauen SPL2
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