Alle ausstehenden Länderspiele der Saison 2019/20 abgesagt

24.04.2020

Symbolbild leere Sitzplätze mit Fanklatschen. (Adrian Ehrbar)

Das Exekutivkomitee der Europäischen Handball Föderation (EHF) hat am Freitag zahlreiche grundlegende Entscheide zu den ausstehenden Club- und Länderspielen der Saison 2019/20 getroffen. Die EM-Qualifikations-Spiele der Frauen sowie die WM-Playoffs der Männer wurden abgesagt; die Schweiz kann sich nicht für diese Anlässe qualifizieren.

Sowohl bei den Nationalmannschaften Frauen, als auch bei den Nationalmannschaften der Männer werden die Ranglisten der vergangenen Europameisterschaften als Basis genommen, um die Teilnehmer der kommenden Turniere zu bestimmen. Bei den Frauen sind die 16 teilnehmenden Nationen der EHF EURO 2018 auch für die im kommenden Dezember geplante EHF EURO 2020 gesetzt. Bei den Männern sind die Nationen bis und mit Platz 14 der EHF EURO 2020 in Schweden für die im nächsten Januar geplante WM-Endrunde in Ägypten gesetzt. Für die Schweiz besteht demnach keine Chance, sich für diese Turniere zu qualifizieren.

SHV-Leistungssportchef Ingo Meckes. (Bild: Alexander Wagner)

«Es ist ein harter Schlag, um die sportliche Chance zur Qualifikation für eine Endrunde gebracht zu werden.»

Ingo Meckes, Leistungssportchef

«Wir hätten uns gewünscht, dass sich die EHF diesen Entscheid ein bisschen länger offen gehalten hätte, um vielleicht noch alternative Möglichkeiten für die Austragung der Playoffs zu finden. Für die Nationen, die in den Playoffs – so wie wir – nicht gesetzt sind, ist es ein harter Schlag, um die sportliche Chance für die Qualifikation zur WM gebracht zu werden», sagt SHV-Leistungssportchef Ingo Meckes.

Enttäuschend, aber nachvollziehbar

«Wir sind im Moment aus sportlicher Sicht natürlich sehr enttäuscht, aber wir können das in der Gesamtsituation richtig einordnen und nachvollziehen», sagt Männer-Nationaltrainer Michael Suter. «Wir wollten uns unbedingt für diese WM qualifizieren, das war ein grosses Ziel nach der Teilnahme an der EM im vergangenen Januar. Wir waren parat für diese Playoffs; wir haben in den letzten zwei Jahren bewiesen, dass wir einen Gegner wie Island attackieren können. Nun werden wir uns aber schnellstmöglich neuen Zielen zuwenden: Das nächste grosse Turnier ist die EM 2022, deren Qualifikation hoffentlich im Herbst beginnt.»

Michael Suter Schweden 2

«Wir sind im Moment aus sportlicher Sicht natürlich sehr enttäuscht, aber wir können das in der Gesamtsituation richtig einordnen und nachvollziehen.»

Michael Suter, Männer-Nationaltrainer

Frauen-Nationaltrainer Martin Albertsen schätzt das Ganze ähnlich ein: «Wir sind enttäuscht. Die ganze Situation ist nicht das, was wir uns erhofft haben. Aber die Gesundheit geht vor, und ich kann den Entscheid der EHF nachvollziehen. Wir haben uns sehr auf die Länderspiele gefreut – vor allem die beiden Partien gegen die Slowakei wären für uns die zentralen Begegnungen in der Gruppe gewesen. Nun richten wir unseren Blick aber nach vorne.»

Da in der internationalen Woche im März 2021 bei den Männern zusätzlich ein Olympia-Qualifikationsturnier terminiert werden muss, werden die Termine der EM-Qualifikation bei den betroffenen Nationen angepasst. Die europäischen Teams, die Olympia-Qualifikation spielen (Deutschland, Frankreich, Norwegen, Portugal, Slowenien, Schweden) bestreiten zwischen dem 6. und 9. Januar 2021 zwei Runden ihrer EM-Qualifikation. Das hat auf die Schweiz keine Auswirkungen, da die SHV-Auswahl im März 2021 auf einen Gegner aus Topf 4 treffen wird. Die Auslosung für die Qualifikation zur EHF EURO 2022 findet am 16. Juni statt.

Nationaltrainer Martin Albertsen.

«Wir sind enttäuscht. Die ganze Situation ist nicht das, was wir uns erhofft haben. Aber die Gesundheit geht vor.»

Martin Albertsen, Frauen-Nationaltrainer

Nachwuchsturniere im Sommer verschoben

Die Nachwuchsturniere der U18- und U20-Junioren im Sommer wurden verschoben. Die EHF prüft, ob eine Durchführung im Januar 2021 parallel zur WM-Endrunde der Männer möglich ist. Die Schweiz würde bei den U18-Junioren die EHF Championships bestreiten. Bereits seit längerer Zeit verschoben ist auch die U18-Weltmeisterschaft der Juniorinnen in China, die für August programmiert war und für die sich die Schweizer Juniorinnen qualifiziert haben. Die offene U16-Europameisterschaft der Juniorinnen, die Ende Juni und Anfang Juli in Göteborg hätte stattfinden sollen, wurde in Absprache mit den Organisatoren hingegen abgesagt. 

Weiter beschloss Exekutivkomitee, dass auch die laufenden Europacups verkürzt oder abgebrochen werden. In der Champions League wird es bei den Männern und Frauen lediglich noch ein Final Four geben. Bei den Männern findet dieses am 28. und 29. Dezember in Köln statt, qualifiziert sind aufgrund der Platzierungen in der Gruppenphase Barcelona, Paris Saint-Germain, Kiel und Veszprem aus Ungarn. Die übrigen Europacup-Wettbewerbe werden nicht mehr zu Ende gespielt.

Quelle: Marco Ellenberger

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