Handball-Akademie Frauen: Rückblicke auf den ersten Monat

23.09.2020

Training In Der Handball Akademie Frauen (Alexander Wagner)

Die ersten vier Wochen in der Handball-Akademie Frauen im Kompetenzzentrum OYM in Cham sind bereits vorbei. Die Akademie-Spielerinnen Sev Albrecht und Claire Coker sowie Cheftrainer Martin Albertsen schauen zurück und teilen ihre ersten Erfahrungen.

Sev Albrecht

«Der hohe Rhythmus macht mir Spass. Ich trainiere gerne viel – ich weiss, warum ich das mache.»

Sev Albrecht, Spielerin Handball-Akademie Frauen

«Ich bin sehr positiv nach dem ersten Monat. Normalerweise habe ich am Anfang Mühe, mich in der Fremde und bei mir unbekannten Menschen wohl zu fühlen – aber hier habe ich mich schnell eingelebt. Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Gastfamilie, das macht es für mich einfacher. Wir sprechen regelmässig während und nach dem Essen miteinander, das tut mir gut. Erst recht, weil ich bei einer Handballer-Familie wohne, da haben wir stets ein gemeinsames Thema.

Der hohe Rhythmus macht mir Spass. Ich trainiere gerne viel – ich weiss, warum ich das mache. Am Morgen früh raus, zuerst Krafttraining, dann Schule, dann Training in der Halle, und dann komme ich abends müde nach Hause und möchte eigentlich nur noch Essen und ins Bett. Es ist aber ein gutes Gefühl, weil ich weiss, was ich während dem Tag alles gemacht habe.

Die Trainings sind spannend und abwechslungsreich, und ich finde es cool, in diesem Zentrum und mit den anderen Akademie-Spielerinnen zu trainieren. Wir haben alle das gleiche Ziel und wollen immer besser werden. Ich kann jeden Tag viel Neues dazu lernen. Ich wusste zwar schon, dass das OYM sehr hoch entwickelt ist. In der Realität ist es aber fast überwältigend. Im Athletikraum gibt es Geräte für Muskeln, von denen ich gar nicht wusste, dass man sie separat trainieren kann.

Das Lernen in der Schule und die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen ist super. Es sind ja selten alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam da, der Sport hat immer Priorität. Ich möchte nun weiter an Sicherheit und Selbstvertrauen gewinnen, und ich möchte mich technisch weiterentwickeln. Da meine Mannschaft am Freitagabend nicht trainiert, komme ich jeweils am Wochenende direkt zum Spiel. Das hat bis jetzt aber sehr gut funktioniert. Ich will das, was ich in der Akademie lerne, in den Meisterschaftsspielen so gut wie möglich umsetzen.»

Claire Coker

«Ich will das, was ich in der Akademie lerne, möglichst rasch in die Spiele mit meinem Verein mitnehmen und dort umsetzen.»

Claire Coker, Spielerin Handball-Akademie Frauen

«Zu Beginn musste ich mich etwas an den Ablauf und den neuen Rhythmus gewöhnen, aber jetzt geht es gut. Ich hatte grossen Respekt davor, von zu Hause weg zu sein und mein gewohntes Umfeld nicht mehr zu sehen, aber so langsam finde ich mich in der neuen Situation zurecht. Ich verstehe mich gut mit meiner Gastfamilie, das hilft mir. Die ersten Wochen gingen jedenfalls wie im Flug vorbei.

Das OYM als Zentrum beeindruckt mich sehr. Ich bin dankbar und auch etwas stolz, dass ich die Möglichkeit habe, hier in der Akademie zu trainieren. Die Trainings machen Spass, wir haben ein gutes Verhältnis untereinander. Die Tage sind aber sehr anstrengend. Abends bin ich müde und habe nicht mehr viel Energie.

In der Schule ist viel Selbständigkeit gefordert, das gefällt mir. Da ich vorher nicht an einer Sportschule war, ist es für mich ganz neu, dass der Sport eine so hohe Priorität geniesst. Früher war es ein riesiges Hin und Her, wenn ich wegen einem Termin mit dem Handball eine Prüfung verschieben wollte. Jetzt ist das überhaupt kein Problem mehr.

Ich will das, was ich in der Akademie lerne, möglichst rasch in die Spiele mit meinem Verein mitnehmen und dort umsetzen. Das Zusammenspiel mit meinen Teamkameradinnen funktioniert gut, auch wenn ich nur noch am Freitagabend gemeinsam mit ihnen trainiere. Es interessiert sie sehr, was ich in der Akademie alles erlebe – sie fragen jeweils viel darüber nach, wie meine Woche gewesen ist.»

Martin Albertsen

Albertsen Martin

«Ich bin sehr happy. Unser Verlauf bisher ist wie aus dem Bilderbuch. Bei den Spielerinnen erkennen wir bereits erste grosse Entwicklungsschritte.»

Martin Albertsen, Cheftrainer Handball-Akademie Frauen

Martin Albertsen, wie ist Ihre Gefühlslage nach dem ersten Monat in der Akademie?

Martin Albertsen: Ich bin sehr happy. Unser Verlauf bisher ist wie aus dem Bilderbuch. Bei den Spielerinnen erkennen wir bereits erste grosse Entwicklungsschritte. Sie nehmen das Gelernte in die Spiele mit ihren Vereinen mit, und werden dort von ihren Trainern zusätzlich ermutigt, die neu gelernten Fähigkeiten anzuwenden. Ausserdem sind die Stimmung und die Zusammenarbeit in der Akademie sehr gut, das ist mir wichtig. Selbstverständlich gibt es Tage, an denen wir die Spielerinnen auch etwas pushen müssen. Aber sie arbeiten sehr hart, um ihre Ziele zu erreichen.

In welchen Bereichen sind denn bereits nach einem Monat Fortschritte zu sehen?

Martin Albertsen: Da geht es vor allem um die Grundlagen, um Koordination. Die Spielerinnen lernen neue Techniken, zum Beispiel neue Täuschungen. Wir arbeiten immer wieder an den richtigen Ausführungen, zum Beispiel bei Sprungwürfen. Da waren schnell erste Fortschritte zu sehen, auch in den Spielen mit den Vereinen. Ich wünsche mir, dass die Teamkolleginnen dann auch ein bisschen abschauen und die Akademie-Spielerinnen versuchen zu kopieren. So kriegen wir die Entwicklung hin, die wir gemeinsam anstreben.

Geht diese Entwicklung nun stets so rasch weiter?

Martin Albertsen: Nein, das darf niemand erwarten. Es braucht Wille und Ausdauer. Nach den kleinen, schnellen Fortschritten am Anfang ist es klar, dass die nächsten Schritte schwieriger werden. Es gibt viele Sachen, die wir im Alltagsbetrieb immer und immer wieder wiederholen müssen. Das kann mit der Zeit unter Umständen auch langweilig werden; da ist es meine Aufgabe, die stets gleichen Sachen in verschiedenen Übungen einzubauen und für Abwechslung zu sorgen.

Was ist von den Spielerinnen nun gefordert?

Martin Albertsen: In erster Linie harte Arbeit für die Entwicklung in vielen verschiedenen Bereichen: Angriff, Rückzug, Abwehr, und so weiter. Wir haben den Anspruch, Spielerinnen auf internationalem Topniveau auszubilden, und da gehören viele Mosaiksteinchen dazu. Die Spielerinnen werden Geduld brauchen, um Entwicklungsschritte zu machen. Wir üben und üben jeden Tag, und irgendwann wird es wieder ein Stück vorwärts gehen. Es braucht von den Spielerinnen den Glauben und den Willen, an jedem Tag mit vollem Einsatz dranzubleiben.

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