Von Karaoke, Käsefondue und fokussierter Arbeit in der Bubble

02.12.2020

Symbolbild Frauenhandball

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft absolviert zurzeit einen achttägigen Trainings-Lehrgang in Schaffhausen. Statt der ursprünglich angesetzten WM-Qualifikation stehen für die Auswahl von Nationaltrainer Martin Albertsen insgesamt 14 Trainingseinheiten an.

Die Frauen-Nationalmannschaft befindet sich während des gesamten Lehrgangs in einer von der Aussenwelt abgeschotteten Blase im Komplex der BBC Arena. Alle beteiligten Personen wurden zum Auftakt des Zusammenzugs negativ auf Covid19 getestet. Das strenge Schutzkonzept bildet die verbindliche Grundlage, damit die Spielerinnen von ihren Vereinen für die Nationalmannschaft freigegeben wurden.

Der Fokus der Woche liegt einerseits auf der individuellen Entwicklung, aber auch auf der Vorbereitung der WM-Qualifikation vom nächsten März. Dort trifft die Schweiz auf Belarus (Gastgeber) und die Färöer Inseln. Die beiden besten Nationen qualifizieren sich für die Playoffs, die auf April 2021 terminiert sind.

Interview Martin Albertsen

«Wir haben als Mannschaft einen kleinen Sprung gemacht»

Martin Albertsen, statt WM-Qualifikation am kommenden Wochenende stehen an acht Tagen vierzehn Trainings im Plan. Was ist das Ziel des Lehrgangs in Schaffhausen?

Martin Albertsen: Ich finde, das ist das Beste, was einer so jungen Mannschaft passieren kann: Wir sind in einer super Infrastruktur mehrere Tage am Stück zusammen und können fokussiert arbeiten. Da wir nicht wissen, was die nächsten Monate coronabedingt bringen, ist es enorm wichtig, dass unsere Systeme, Abläufe und Automatismen breit abgestützt und gefestigt sind. So können wir auf Eventualitäten reagieren. Darum ist es für uns sehr wertvoll, dass neben den Kaderspielerinnen auch mehrere hoffnungsvolle, junge Spielerinnen als Trainingsgäste dabei sind.

Wie müssen wir uns die Trainingsgestaltung über diesen Lehrgang vorstellen?

Martin Albertsen: Es ist eine sehr strukturierte Woche mit Taktik, Technik und Kraft. Wir fördern die Spielerinnen individuell und entwickeln uns auch als Team weiter. Ich kann bereits jetzt sagen, dass wir als Mannschaft in den Tagen einen kleinen Sprung gemacht haben.

Martin Albertsen Fotoshooting

Acht Tage in einer Bubble ohne Kontakt zur Aussenwelt – kommt da kein Lagerkoller auf?

Martin Albertsen: Im Gegenteil, die Stimmung ist überragend. Wir tun aber auch viel dafür, dass wir uns alle wohl fühlen. Wir haben einen Filmabend gemacht oder einen Quizabend durchgeführt. Die Spielerinnen, die das erste Mal dabei sind (Trainingsgäste, Red.) haben sich mit Karaoke in die Mannschaft «eingesungen». Dazu haben wir auch mal auf Sportlernahrung verzichtet und ein Käsefondue gegessen. Das war für Theis (Husfeldt, der Assistenztrainer, Red.) und mich eine Premiere. (lacht)

Der nächste Zusammenzug für die Nationalmannschaft ist die auf 19. bis 21. März 2021 verschobene WM-Qualifikation. Inwiefern ist das in der aktuellen Woche ein Thema?

Martin Albertsen: Der Fokus liegt taktisch vollkommen auf der WM-Qualifikation, das ist unser Ziel und daran arbeiten wir jeden Tag mit neuen Inputs. Wir gehen Schritt für Schritt auf diese Spiele zu. Es wird super gearbeitet, und ich geniesse die Zeit mit der Mannschaft. Wir können in diesen Tagen gemeinsam grosse Fortschritte erzielen.

Einblicke auf Instagram

Nationaltrainer Martin Albertsen gibt auf seinem Instagram-Account regelmässige, spannende Einblicke in den Trainingsalltag – sowohl in der Nationalmannschaft, als auch in der Handball-Akademie Frauen. Er präsentiert auf diesem Weg immer wieder neue, innovative Inputs für die Ausbildung von Spielerinnen und Mannschaften. Es lohnt sich, seinen Kanal zu abonnieren.

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