Handball Schweiz • 28.08.2021
Der LC Brühl Handball hat nach 2017 und 2019 zum dritten Mal den Supercup zum Saisonstart gewonnen. Die St. Gallerinnen setzten sich am Samstag in Winterthur gegen den LK Zug, den Double-Gewinner der vergangenen Saison, deutlich mit 30:24 (14:12) durch.
Im Duell zweier junger Equipen, die beide einen Umbruch im Kader hinter sich haben, war der LCB im ersten Saisonspiel auf dem Entwicklungsweg einen Schritt weiter. Der Sieg der St. Gallerinnen überraschte nicht grundsätzlich, aber in seiner Deutlichkeit, zumal sie auf Mathilde Schaefer verzichten mussten. Die Dänin, die als Leistungsträgerin neu verpflichtet wurde, steht aufgrund einer Schulterverletzung für längere Zeit nicht zur Verfügung. Dazu fehlte mit der rekonvaleszenten Linkshänderin Malin Altherr noch ein zweite nominelle Schlüsselspielerin im Rückraum.
Die Mannschaft von Trainer Nicolaj Andersson war im ersten Pflichtspiel nach dem verlorenen Playoff-Final trotzdem erstaunlich breit aufgestellt und hatte mehrere herausragende Akteurinnen in ihren Reihen: Neben Torhüterin Sladana Dokovic, der 14 Paraden gelangen, zeigte vor allem Katarina Simova (9) ein starkes Spiel, sowohl offensiv, als auch defensiv. Die vom LKZ verpflichtete Flügelspielerin Dimitra Hess stellte mit acht Toren ebenfalls ihren grossen Wert unter Beweis. Brühl setzte sich nach der Pause von 14:12 auf 20:14 (41.) ab und brachte den Sieg in der Folge souverän über die Zeit. Mit einer agilen 5-1-Deckung hatte der LCB auch taktisch ein Mittel zur Hand, das den Gegner phasenweise vor grosse Probleme stellte.
Die Leistung des LK Zug verdiente dennoch Respekt. In der Mannschaft von Trainer Christoph Sahli blieb über den Sommer kaum ein Stein auf dem anderen – und das bereits junge Kader, das im Mai überraschend souverän den Meistertitel gewann, wurde noch einmal deutlich verjüngt. Phasenweise standen am Samstagabend fünf Nachwuchs-Nationalspielerinnen gleichzeitig auf dem Parkett. Die junge und in Entscheidungsspielen entsprechend unerfahrene Equipe zahlte dann auch einiges an Lehrgeld. In der Deckung fanden sich immer wieder Lücken, und zu oft scheiterten die Zugerinnen aus guten Positionen an Dokovic. Im Gegensatz zum LCB, der mit der neuen Kapitänin Martina Pavic oder Kinga Gutkowska auch viel an Erfahrung auf dem Feld hatte, fehlte Zug gerade in den entscheidenden Situationen die ruhige und ordnende Hand.
Der deutliche Sieg im Supercup war eine Ansage der St. Gallerinnen in Richtung des aktuellen Schweizer Meisters, vielleicht auch eine erste Tendenz für die kommenden Wochen. Wer die Entwicklung des LKZ in der vergangenen Saison verfolgt hat, weiss aber, dass die Zugerinnen nicht zu früh abgeschrieben werden sollten. Auch wenn der Supercup zum Saisonauftakt klar verloren ging – die Spielerinnen aus der Zentralschweiz deuteten ihr Potenzial in Winterthur durchaus an.
LK Zug – LC Brühl Handball 24:30 (12:14)
AXA Arena, Winterthur – 933 Zuschauer – Sr. Abalo/Maurer.
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Zug: Booijink (4 Paraden)/Abt (6 Paraden); Tschamper, Scherer, Stutz (7/6), Heinzer (4), Goldmann, Steinmann, Eugster (4, Best Player), Litscher (1), Riner (4), Taivan (3), Gwerder, Spieler (1), Bächtiger, Jonsdottir.
Brühl: Dokovic (14 Paraden, Best Player)/Schlachter (für 4 Penalties); Mosimann, Kernatsch (3), Brunner, Pavic (2), Ackermann (1), Altherr, Wolff (3/2), Tomasini (1), Lüscher, Gutkowska (3), Hess (8/1), Forizs, Baric, Simova (9).
Bemerkungen: Booijink hält Penalty von Hess, die im Nachschuss zum 10:9 trifft (21.). Abt hält Penalty von Hess (33./12:15).
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