EHF EURO: Starke Schweizerinnen gewinnen gegen Gastgeber Montenegro

08.08.2021

Yara Mosimann Nuria Bucher EHF EURO

Die Schweizer U17-Juniorinnen haben an der EHF EURO in Montenegro gegen den Gastgeber dank einer tollen Leistung mit 27:26 (15:12) gewonnen. Für den Einzug in die Hauptrunde reicht es trotzdem nicht, weil die Schweiz im Direktvergleich mit den punktgleichen Dänemark und Montenegro das schlechteste Torverhältnis aufweist.

Es war eine merkwürdige Situation nach dem Schlusspfiff in Podgorica: Die Schweiz gewann, Montenegro jubelte. Das Heimteam hatte trotz der Niederlage den Einzug in die Hauptrunde perfekt gemacht; die Schweizerinnen hatten trotz eines starken Auftritts im Kampf um die ersten beiden Plätze der Gruppe das Nachsehen. Weil Montenegro am Donnerstag gegen Dänemark überraschend deutlich mit 25:18 gewonnen hatte, wog die klare Schweizer 22:33-Niederlage vom Freitag gegen Dänemark als Hypothek zu schwer. Die SHV-Auswahl hätte gegen Montenegro mit neun Toren Differenz gewinnen müssen, um das Ruder noch herumzureissen.

Und die Mannschaft von Nationaltrainer Jürgen Fleischmann liess nichts unversucht, warf alles in die Waagschale. Die Schweizerinnen führten früh mit 5:1 und konservierten den Vorsprung über das ganze Spiel. Beim 9:4 (17.) betrug er fünf, beim 19:13 (35.) gar sechs Tore, und das Ziel schien in Reichweite. Doch es war so ein bisschen wie bei Sisyphus und seinem Stein: Immer dann, wenn der Abstand klare Konturen annahm, folgte das Spiel einem anderen Verlauf und Montenegro kämpfte sich zurück, zumal den Schweizerinnen in jenen Situationen der eine oder andere Fehler unterlief und die eine oder andere grosse Chance ausgelassen wurde.

Das war im Kontext des Spiels aber nachvollziehbar. Das Tempo war enorm hoch; die Schweiz und Montenegro lieferten sich über 60 Minuten einen sehr intensiven, hochstehenden und sehenswerten Abnützungskampf. Die Schweizerinnen überzeugten als solidarisches Kollektiv, das stets an seine Chance glaubte und bis zuletzt nie aufgab. Die SHV-Auswahl war offensiv über alle Positionen gefährlich und defensiv über weite Strecken sehr stabil. Und die Schweizerinnen verdienten sich auf diese Weise einen sehr beachtlichen Sieg gegen einen starken Gegner, der in der Höhe am Ende korrekt ausfiel. Erfolgreichste Torschützin war Mia Emmenegger mit neun Treffern; sie wurde als beste Spielerin ausgezeichnet.

Die EHF EURO geht für die Schweizerinnen in der Zwischenrunde weiter, in der zwei Gegner mit klingenden Namen warten: Am Dienstag (16 Uhr) spielt die Schweiz gegen Schweden, am Mittwoch (14 Uhr) gegen Slowenien. Die Vierergruppe wird komplettiert von Österreich; die beiden Punkte vom Sieg gegen den östlichen Nachbarn nehmen die Schweizerinnen mit. Die beiden besten Mannschaften spielen danach um die Plätze 9 bis 12, die anderen beiden Teams um die Plätze 13 bis 16. Für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in einem Jahr und zur EHF EURO in zwei Jahren ist der 13. Platz gefordert.

Mia Emmenegger Best Player Vs Montenegro

Statistik

Montenegro – Schweiz 26:27 (12:15)
Verde Complex, Podgorica (MNE) – 200 Zuschauer – Sr. Simone/Monitillo (ITA).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Montenegro; 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: Hartz/Huber/Kanoute; Bächtiger (4), Müller, Schürmann, Coker (3), Emmenegger (9), Erni, Zaetta, Snedkerud (1), Meier, Bucher (5/2), Riner (1), Mosimann (3), Albrecht (1/1).

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Quelle: Marco Ellenberger

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