PFADI WINTERTHUR IST ZUM 10. MAL SCHWEIZER MEISTER

Quickline Handball League  •  17.06.2021

Pfadi Winterthur Jubel Alexander Wagner

Pfadi Winterthur ist zum ersten Mal seit 17 Jahren und zum zehnten Mal insgesamt Schweizer Meister. Die Eulachstädter gewinnen ein hochstehendes, mitreissendes drittes Spiel im Playoff-Final der Quickline Handball League gegen die Kadetten Schaffhausen mit 25:23 (13:17). Es ist für Pfadi der neunte Sieg im neunten Playoff-Spiel.

Der Qualifikationssieger aus Winterthur ist der logische und verdiente Gewinner der neu geschaffenen Trophäe der Quickline Handball League. Pfadi war über die ganze Saison die stärkste und konstanteste Mannschaft, spielte sich in den Playoffs ohne Niederlage durch den Viertelfinal und den Halbfinal und brachte die Leistungen – nach zuletzt fünf verlorenen Playoff-Finalserien – endlich auch in den wichtigsten Partien der Spielzeit auf die Platte. Für Trainer Adrian Brüngger ist es nach 14 Jahren der perfekte und verdiente Abschluss; sein Kollektiv entwickelte sich über mehrere Jahre zum Meisterkandidaten und holte den Titel nun erstmals seit 2004 in die Eulachstadt mit der so grossen Handball-Vergangenheit.

Starke Reaktion der Schaffhauser

Pfadi bestand im dritten Spiel der Finalserie den ultimativen Test. Die Kadetten Schaffhausen fanden nach zwei pommadigen Auftritten in den ersten beiden Spielen, in denen sie unter ihren Möglichkeiten und ohne jede Chance blieben, am Donnerstagabend doch noch zu ihren Stärken. Die Mannschaft von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson war nicht wiederzuerkennen und brachte die Winterthurer mit ein paar cleveren taktischen Umstellung beinahe aus dem Konzept. Die Kadetten, angeführt vom starken Keeper Kristian Pilipovic und vom spielfreudigen Mittelmann Jonas Schelker, führten nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit 12:6. Pfadi tat sich enorm schwer, und das Beste an der ersten Halbzeit war aus Winterthurer Sicht das Pausenresultat: Es stand "nur" 13:17 – die Differenz hätte auch deutlich grösser ausfallen können.

Bruengger Cvetkovic Alexander Wagner

Doch die Winterthurer bestanden in der zweiten Halbzeit die Meisterprüfung, auch widrigen Umständen zum Trotz. Leistungsträger Adir Cohen verletzte sich früh am Handgelenk und war in der Folge nicht mehr im Vollbesitz seiner Möglichkeiten, Cédrie Tynowski fand offensiv überhaupt nicht in die Partie und Kevin Jud war durch die tolle offensive Deckungsarbeit von Kadettens Samuel Zehnder quasi komplett abgemeldet. Es mussten andere für den Umschwung sorgen – und mit Rastko Stojkovic hatte Pfadi das entscheidende, in den vergangenen Jahren noch fehlende Puzzleteil für den Meistertitel in seinen Reihen. Dem überragenden Serben gelangen erneut acht Tore und damit total 22 Treffer in den drei Finalspielen. Daneben konnten sich die Eulachstädter nach der Pause wieder auf ihr Prunkstück, die von Abwehrchef Michal Svajlen bestens organisierte Defensive, verlassen.

Spektakuläre letzte Viertelstunde

Pfadi machte den Rückstand wett und ging nach nach 40 Minuten beim 19:18 erstmals überhaupt in Führung. Die Winterthurer läuteten damit die wohl spannendste und mitreissendste Viertelstunde der ganzen Saison ein. Keine Mannschaft konnte sich in der Folge mit mehr als einem Tor absetzen, wobei Treffer ohnehin Mangelware blieben. Sowohl Pilipovic im Kadetten-Tor, als auch Pfadi-Goalie Yahav Shamir, der sich in der Schlussphase enorm steigerte, wehrten mehrfach spektakulär ab. Beide Kontrahenten hätten den Match für sich entscheiden können – doch Pfadi behielt das bessere Ende für sich. Nach fast acht Minuten ohne Tor auf beiden Seiten war es zunächst eine letzte Parade von Shamir, und schliesslich Stojkovic, der in den letzten Sekunden mit seinem Treffer zum 25:23 alle Dämme in der AXA Arena brechen liess. Die Kadetten rehabilitierten sich ihrerseits mit einem tollen letzten Playoff-Fight und trugen ihren Teil zu einem denkwürdigen Ende der speziellen Corona-Saison 2020/21 bei.

Playoff-Final

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Quelle: Marco Ellenberger (Text), Alexander Wagner (Bilder).

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