Saisonstart in der Quickline Handball League am 1. September

Quickline Handball League  •  30.08.2021

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Mit drei Spielen am Mittwoch und zwei Partien am Donnerstag beginnt diese Woche in der Quickline Handball League (QHL) die mit Spannung erwartete Meisterschaft 2021/2022.

Auf die zehn besten Mannschaften der Schweiz warten in der Qualifikationsphase je 27 Spiele, ehe dann im April 2022 die Playoffs respektive die Playouts anstehen. Die acht erstplatzierten Teams spielen in den Playoffs um den Meistertitel, die beiden Mannschaften, welche nach dem Ende der Qualifikation auf den Rängen 9 und 10 figurieren, machen in den Playouts den Absteiger in die Nationalliga B unter sich aus.

Nachfolgend ein Überblick zur Ausgangslage sowie zu den einzelnen Mannschaften.

Pfadi Winterthur
Mit Topskorer Marvin Lier, Kreisläufer Rastko Stojkovic und Abwehrchef Michal Svajlen hat der Schweizermeister drei absolute Schlüsselspieler verloren. Ob die insgesamt sechs Neuverpflichtungen diese Lücken beim frischgebackenen Supercup-Sieger innert nützlicher Frist adäquat schliessen können, wird sich weisen müssen. Der neue Trainer Goran Cvetkovic steigt in eine Art Zwischensaison, dementsprechend ist auch das offizielle Saisonziel mit «um den Titel spielen» eher vorsichtig formuliert.

Kadetten Schaffhausen
Nach der in Anbetracht der eigenen Ansprüche enttäuschenden letzten Saison (2. Schlussrang) streben die Munotstädter klar nach dem Meistertitel. Die Ambitionen unterstreichen die fünf starken Zuzüge Joan Cañellas, Ephrahim Jerry, Michael Kusio, Marvin Lier und Torben Matzken. Insbesondere auf den ehemaligen spanischen Weltmeister Cañellas darf die Szene gespannt sein. Die Vorgabe für Trainer Aðalsteinn «Adli» Eyjólfsson ist eindeutig, auch auf der europäischen Bühne soll einiges erreicht werden, Priorität hat jedoch klar der Meistertitel.

HC Kriens-Luzern
Am Fuss des Pilatus’ gelang es den Verantwortlichen, das Team nochmals zu verstärken und somit die Ambitionen zu zementieren. Trainer Goran Perkovac kann mit Milos Orbovic und Josip Vekic auf zwei neue Linkshänder im rechten Aufbau zählen, dazu kommt der kurzfristig verpflichtete slowenische Kreisläufer-Hüne Domen Sikosek Pelko. Der Ehrgeiz ist spürbar: offizielles Saisonziel ist das Erreichen des Playoff-Finals.

HSC Suhr Aarau
Die Aargauer konnten die gewichtigen Abgänge von Spielmacher Diogo Oliveira und David Poloz nicht wirklich gleichwertig ersetzen und nehmen die neue Saison daher nominell schwächer in Angriff. Die Zuzüge rekrutieren sich lediglich aus dem eigenen Nachwuchs. Dennoch wird als Saisonziel selbstbewusst das Erreichen des Playoff-Halbfinals ausgegeben. Möglich scheint vieles.

TSV St. Otmar St. Gallen
Der Kader des Ostschweizer Traditionsclubs erfuhr einige Veränderungen, fünf Abgängen stehen vier Zuzüge gegenüber. Auf den ersten Blick könnte etwas Routine verloren gegangen sein. Insbesondere darf man darauf gespannt sein, ob im rechten Rückraum der junge Montenegriner Vuk Lakicevic (21/200 cm) den Routinier Rares Jurca effektiv ersetzen kann. Die offizielle Zielsetzung (Playoff-Halbfinal) scheint ambitiös.

Wacker Thun
Auch im Berner Oberländer wird ein Platz in den Top vier angestrebt. Im Team des neuen Cheftrainers Remo Badertscher gab es nur wenige Veränderungen, den Abgängen von Reto Friedli (Rücktritt) und Ivan Wyttenbach (Steffisburg) steht einzig die Rückkehr von Nicolas Suter (spielte zuletzt bei Haslum/Norwegen) gegenüber.

BSV Bern
In der Hauptstadt will man den siebten Schlussrang aus der letzten Saison vergessen machen. Der neue Trainer Martin Rubin musste mit dem schwedischen Linkshänder Pontus Zetterman (vom Bundesliga-Absteiger Coburg) nur einen Zuzug einbauen, dem stehen drei Abgänge gegenüber. Ob die offizielle Zielsetzung (Playoff-Halbfinal) noch eine Spur zu hoch gegriffen ist, wird sich zeigen.

RTV 1879 Basel
Neuer Trainer, drei neue Spieler und viel Konstanz. In Basel herrscht weiterhin Aufbruchstimmung. Cheftrainer Ike Cotrina verströmt Zuversicht und Ruhe, offizielle Zielsetzung ist das Erreichen der Playoffs. Nominell scheint der RTV eher etwas stärker, vor allem auf der rechten Angriffsseite. Topskorer Aleksander Spende ist der klare Chef und ein sicherer Wert und erfährt insbesondere durch Jorge Paban eine gewisse Entlastung.

GC Amicitia Zürich
Der heimliche Transfersieger ist gefordert. Neun Abgänge wurden mit 12 (!) teilweise namhaften Neuzuzügen kompensiert. Trainer Petr Hrachovec ist gefordert, damit das grosse Team harmoniert und die hohen Erwartungen (endlich) auch resultatmässig erfüllen kann. Die Konkurrenz staunt über die finanziellen Ressourcen, als offizielles Saisonziel wurde etwas sibyllinisch «Top 7» formuliert. Man darf sehr gespannt sein.

CS Chênois Genève Handball
Die Romandie ist zurück im Oberhaus. Nach einer suboptimalen Vorbereitung (phasenweise waren coronabedingt zehn Spieler in Quarantäne) sind die Verantwortlichen in Genf «etwas aufgeregt. Es wird sehr hart, wir streben den achten Platz an und wollen möglichst viele Heimspiele gewinnen, auch dank unseren phantastischen Fans», sagt Präsidentin Cassandra Subedi. Das Team von Chênois Genève erfuhr bei einem Budget von 350'000 Franken diverse Veränderungen, die meisten Spieler sind in der QHL (noch) weitgehend unbekannt. Aber das dürfte sich bald ändern.

Die Prognose
Wenn nicht sämtliche Vorzeichen täuschen, wird der Meistertitel mit grosser Wahrscheinlichkeit durch das Trio Kadetten Schaffhausen, Titelverteidiger Pfadi Winterthur und Kriens-Luzern ausgemacht – mit partiellen Vorteilen für die Munotstädter. Dahinter dürften sich die «üblichen Verdächtigen» um die weiteren Plätze duellieren, derweil der HSC Suhr Aarau sowie die beiden Berner Teams nominell eher etwas schwächer einzustufen sind. Interessant ist, dass sieben Teams mindestens in die Playoff-Halbfinals wollen – das kann nicht aufgehen. GC Amicitia Zürich ist rein nominell grundsätzlich in der vorderen Tabellenhälfte zu erwarten – ein stabiles Umfeld und Teamharmonie vorausgesetzt. Basel und Aufsteiger Chênois, die Teams mit den kleinsten Budgets, sind die ersten Kandidaten auf die Playouts, wobei Basel durchaus eine Überraschung zuzutrauen ist.

Sämtliche Partien der QHL werden als Livestreams auf der brandneuen Plattform handball.asport.tv übertragen. Jeden Donnerstag gibt es ein TV-Livespiel auf Sport1, ab den Playoffs wird auch SRF live übertragen.

Quelle: Meinrad Stöcklin

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