Quickline Handball League • 14.06.2021
Pfadi Winterthur hat die Kadetten Schaffhausen auch im zweiten Playoff-Finalspiel der Quickline Handball League im Griff und gewinnt auswärts in der BBC Arena deutlich mit 33:28 (19:15). Den Eulachstädtern fehlt nur noch ein Sieg zum ersten Meistertitel seit 2004. Das dritte Spiel der Best-of-5-Serie steigt am Donnerstag um 20 Uhr (live auf SRF info).
Nach dem überschaubaren Auftritt im ersten Finalspiel in Winterthur blieb die erwartete Reaktion der Kadetten in der eigenen Halle mehr oder weniger aus. Zusätzlich geschwächt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Regisseur Gabor Csaszar fehlten den Schaffhausern die Mittel, um ein solides und überzeugendes Pfadi in Verlegenheit zu bringen. Schon in der ersten Halbzeit, die beide Mannschaften kämpferisch am (und teilweise über dem) Limit bestritten, setzten sich die Winterthurer langsam, aber kontinuierlich ab. Nach einer Viertelstunde führte die Brüngger-Equipe mit 10:6, zur Pause mit 19:15.
Kadetten finden keine Lösungen
Die Kadetten warfen zwar physisch und emotional alles in die Waagschale, es fehlten ihnen jedoch die spielerischen und taktischen Lösungen. Die Schaffhauser Deckung kriegte einfach keinen Zugriff, der starke Pfadi-Kreisläufer Rastko Stojkovic blieb für die Orangen ein unlösbares Rätsel. Der bald 40-jährige Serbe, der das Winterthurer Angriffsspiel seit Januar im Alleingang eine Klasse besser gemacht hat, traf auch am Montagabend wieder sechsmal. Kadettens Goalie Kristian Pilipovic steigerte sich zwar im Vergleich zum ersten Finalspiel und zeigte zehn Paraden – das Duell gegen sein Gegenüber Yahav Shamir verlor er aber erneut. Der Israeli im Dienste von Pfadi liess sich zwölf Saves gutschreiben. Überragender Akteur auf dem Platz war jedoch Cédrie Tynowski, dem acht Tore aus acht Versuchen gelangen.
Allgemein waren die Winterthurer mit ihrer gewohnt agilen Deckung einfach in allen Belangen die bessere Mannschaft. Nachdem sich die beiden Kontrahenten zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder auf das Spielerische statt auf das Kämpferische fokussierten – die Schiedsrichter Andreas Capoccia und Beat Jucker hatten im ersten Durchgang total 20 Strafminuten verteilt – nahm das Geschehen erstaunlich schnell seinen Lauf. Pfadi Winterthur zeigte stark auf und erhöhte scheinbar mühelos innert lediglich zwölf Minuten von 19:15 auf 27:18. Die Kadetten standen teilweise nur Spalier wurden in ihrer eigenen Halle vorgeführt. Trainer Adalsteinn Eyolfsson wechselte viel durch und probierte Varianten aus – es half aber nichts. Der Match war gelaufen.
Pfadi verwaltet den Vorsprung
Die letzte Viertelstunde des Spiels hätte man sich danach auch schenken können. Die Winterthurer schalteten einen Gang zurück und verwalteten den Vorsprung ohne Probleme, obwohl ihnen in den letzten 13 Minuten nur noch drei Tore gelangen. Es stand irgendwie sinnbildlich für die Partie und den bisherigen Playoff-Final, dass die Kadetten auch diese Offerte ausschlugen. Zu oft scheiterte das Heimteam entweder an Yahav Shamir oder an sich selbst.
Ob es für eine Aufholjagd gereicht hätte, ist mehr als fraglich. Zumindest etwas für ihr angeschlagenes Selbstvertrauen hätten die Schaffhauser in dieser Phase aber tun können. So blieb Pfadi ungefährdet und hat nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen bereits die erste Hand an der neuen Trophäe der Quickline Handball League. Die Kadetten haben, nach einer insgesamt starken Saison mit dem Cupsieg und dem Achtelfinal-Einzug in der European League, am Donnerstag ihre letzte Chance auf eine Reaktion im Playoff-Final. Und sie haben nun absolut nichts mehr zu verlieren.
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