Wacker Thun erzwingt ein fünftes Spiel – Kadetten und HSC im Halbfinal

Quickline Handball League  •  20.05.2021

Damien Guignet Wacker Kriens

Wacker Thun gewinnt gegen den HC Kriens-Luzern am Donnerstagabend überraschend deutlich mit 32:25 (17:13) und verdient sich ein fünftes Spiel in der Viertelfinal-Serie. Die Kadetten Schaffhausen (26:17 in Bern) und der HSC Suhr Aarau (27:26 in Winterthur gegen St. Otmar) qualifizieren sich in den Playoffs der Quickline Handball League mit dem jeweils dritten Sieg für die Halbfinals.

Wacker Thun besann sich im vierten Spiel der Serie gegen den HC Kriens-Luzern (erneut) seiner alten Tugenden: In einem Match zweier Mannschaften, die aufgrund zahlreicher Ausfälle beide am Limit liefen, waren die Berner Oberländer die kämpferischere, physischere, emotionalere Equipe. Die Luzerner führten zwar rasch 3:0, doch dann war die Luft früh raus. Wacker erkämpfte sich je länger je mehr Vorteile; Mitte der ersten Halbzeit gelang die Wende, zur Pause führte der Gastgeber bereits mit 17:13.

In der überraschend einseitigen zweiten Halbzeit feierte Wacker einen Start-Ziel-Sieg. Angeführt von Torhüter Marc Winkler, der mit 17 Paraden ganz stark aufzeigte, erhöhte die Mannschaft von Trainer Martin Rubin den Vorsprung immer weiter. Nach 38 Minuten stand es bereits 23:16 – und die Begegnung in der Lachenhalle war früh entschieden, zumal der HC Kriens-Luzern nicht mehr in der Lage war, eine Reaktion zu zeigen. Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung der Berner Oberländer, die sich auch in einer guten Deckungsarbeit manifestierte, ragten neben Winkler auch Luca Linder (10/6) und Lukas von Deschwanden (7) heraus.

Das entscheidende fünfte Spiel der Viertelfinalserie wird am Samstag um 17.15 Uhr in der Stadthalle Sursee angepfiffen und wird von SRF live übertragen: Der Auftakt auf SRF info, ab 17.30 Uhr dann auf SRF zwei.

WAC-HCK

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Filip Maros St Otmar HSC AXA Arena

Der TSV St. Otmar holte im Exil in Winterthur gegen den HSC Suhr Aarau noch einmal alles aus seinem arg dezimierten Kader heraus. Die St. Galler führten nach 36 Minuten mit 16:12, mussten ab dann – und nach seiner dritten Zeitstrafe – aber auch noch auf Noah Haas verzichten. Die Aargauer schienen in der Folge gegen die unermüdlich kämpfenden St. Galler endlich den Dreh gefunden zu haben. Nach 43 Minuten ging die Mannschaft von Trainer Mischa Kaufmann in Führung, nach 55 Minuten schien beim Stand von 27:23 in der AXA Arena alles gelaufen. Davor hatte Torhüter Leonard Grazioli dem TSV St. Otmar mit mehreren starken Paraden den Zahn gezogen.

Doch Totgesagte leben länger. Entgegen jeder Logik und entgegen aller Prognosen kamen die St. Galler in den letzten Minuten noch einmal heran. Der HSC Suhr Aarau stellte sich mit dem Sieg vor Augen nicht allzu geschickt an; St. Otmar verkürzte Tor um Tor. 50 Sekunden vor Schluss parierte Jonas Kindler den freien Abschluss von Martin Slaninka, und die St. Galler kamen beim Stand von 26:27 noch einmal in Ballbesitz. In der verrückten Geschichte fehlte einzig das Happy End. Ausgerechnet Filip Maros, der ein starkes Spiel machte, viel Verantwortung übernahm und acht Tore erzielte, spielte den letzten Pass dem Gegner in die Hände. Er besiegelte damit das Saisonende von St. Otmar – die in den letzten Wochen von enormem Verletzungspech heimgesuchten St. Galler schickten davor aber ein letztes starkes Lebenszeichen.

OTM-HSC

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Die Kadetten Schaffhausen mussten gegen den BSV Bern einen ungeplanten Umweg über ein viertes Spiel nehmen, brachten ihre Viertelfinal-Serie dann aber beim zweiten Auftritt in der Mobiliar Arena souverän zu Ende. Der Auftakt in die Begegnung verlief harzig; in den ersten 17 Minuten fielen bloss sieben Tore (2:5). Der BSV Bern kämpfte sich zwar wieder auf 8:9 heran, musste die Schaffhauser dann aber trotzdem ziehen lassen. Die Kadetten führten zur Pause mit 11:9 – und lenkten die Partie direkt nach dem Seitenwechsel in entscheidende Bahnen: Nach dem 17:11 (41.) kamen die Berner nicht mehr auf Schlagdistanz.

Die Mannschaft von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson war in einer Begegnung mit nur wenig technischen Fehlern (8) schliesslich in allen Kennzahlen überlegen: Sie hatte die deutlich besseren Torhüter und die deutlich bessere Chancenauswertung. Keeper Kristian Pilipovic kam mit neun Paraden auf eine Quote von 38 Prozent, dazu waren Sebastian Frimmel (8/4) und Luka Maros (6) die besten Torschützen. Bei den Bernern traf Matthias Gerlich am häufigsten. Seine fünf Tore standen aber irgendwie sinnbildlich für den Berner Abend: Er benötigte dafür 13 Versuche.

BSV-KAD

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Quelle: Marco Ellenberger (Texte), wackerthun.ch, Martin Deuring (Bilder).

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