Handball Schweiz • 05.07.2022
Wenn am Donnerstag die EM-Qualifikation im Beachhandball in Prag beginnt, stehen für die Schweiz auch zwei Spieler aus der höchsten Liga im Einsatz. Nino Gruber (Wacker Thun) und Jonas Kalt (HSC Suhr Aarau) wollen nur eines: Die Qualifikation für die EM 2023 schaffen.
Das grosse Beach-Abenteuer beginnt am Mittwoch mit den Flügen von Zürich nach Prag. Die Beachhandball-Nationalteams brechen auf zur EM-Qualifikation in der tschechischen Hauptstadt. Es ist das erste Mal, dass man sich für eine Europameisterschaft – die nächste findet 2023 in Portugal statt – qualifizieren muss.
Die Schweizer Männer reisen mit dem Maximum von zwölf Spielern an, pro Partie müssen jeweils zwei aussetzen. Zum Kader gehören auch die beiden QHL-Spieler Nino Gruber von Wacker Thun und Jonas Kalt vom HSC Suhr Aarau. Selbstredend freut sich Coach Joel Hintermann, dass er die beiden in seinen Reihen weiss: «Es sind enorm wichtige Spieler, ihr Verständnis für den Sport ist gross und das haben sie auch dem hohen Niveau, auf dem sie in der Halle spielen, zu verdanken.»
Beide Akteure haben von ihren Vereinen grünes Licht bekommen für die Teilnahme in der trainingsfreien Zeit. Am Kreis wird Nino Gruber zum Einsatz kommen. Der Flügel von Wacker Thun freut sich auf die bevorstehende Qualifikation und sagt: «Es macht mir extrem Spass, Beachhandball zu spielen.» Zudem sei es eine coole und willkommene Abwechslung für den Sommer und auch noch wichtig, «dass man die Schulter nicht vernachlässigt». Das bisherige Highlight Grubers, der seit 2017 im Sand aktiv ist, stellt die EM-Teilnahme 2019 in Polen dar. Damals belegte die Schweiz am Ende den 16. Rang. Heuer ist das Ziel der Schweiz, unter die besten zehn Teams (bei zwölf Teilnehmenden) zu kommen. So würde man die Qualifikation sicherstellen können.
Fokussiert trotz lockerer Atmosphäre
Jonas Kalt ist mit seinen über 200 Zentimetern Körperlänge wie gemacht für die Abwehr. Mit seinen langen Armen unterbindet er Pässe und kann die gegnerischen Würfe im letzten Moment noch blocken. Seine Passion für den Sommersport hat er spätestens 2016 entdeckt, bei einem Turnier in Kroatien. «Dieses Turnier ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil wir damals das erste Mal im Ausland waren. Das war ein Riesenerlebnis.» Danach folgten drei Europameisterschaften auf Juniorenstufe. Aber auch die EBT Finals in Polen gehören zu seinen Highlights.
Wenn man mit den beiden spricht, wird schnell klar, warum ihnen der Sport sonst noch am Herzen liegt: Die Atmosphäre ist einer der Hauptgründe dafür. Gruber sagt: «Alles ist viel lockerer als in der Halle – auch teamintern.» Genau dies schätzt auch Kalt, der sagt: «Die Vernetzung innerhalb des Beachhandballsports gefällt mir sehr gut.» Zudem gewinne er durch die Sportart auch ein «Stück Freiheit».
Dass die Atmosphäre anders und vielleicht auch einmal lockerer ist, dürfe aber nicht verwechselt werden mit dem Fokus, der für den Wettkampf zwingend vonnöten ist. Nino Gruber sagt: «Im Spiel ist es immer anders, wenn der Wettkampf-Aspekt mit reinspielt. Da braucht es gute Leistungen.» Kalt ergänzt, dass er die Attraktivität der Sportart sehr schätzt und kommt dann auf einen zentralen Punkt zu sprechen: Die Halbzeiten werden separat voneinander gewertet und bei einem 1:1 nach 20 Minuten folgt ein Shootout. Es gibt also quasi nie einen Grund, ein Spiel als schon gewonnen oder bereits verloren zu sehen und gerade auch deshalb ist der Fokus im Beachhandball ein eminent wichtiger Faktor.
Gruppe mit fünf starken Gegnern
Wie gut die Schweizer Teams sich fokussieren und welche Leistungen sie abrufen können, ist ab Donnerstag zu erfahren. Die Männer spielen in einer Gruppe mit Ungarn, Frankreich, Italien, den Niederlanden und der Ukraine. Ein schwieriges Los. Und dennoch gibt es nur ein Ziel: Die Qualifikation für die EM 2023 zu schaffen.
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