Nationalteam Frauen • 03.03.2022
Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft feiert in der EM-Qualifikation auswärts in Litauen trotz 18:19-Pausenrückstand am Ende einen klaren 36:30-Sieg. Xenia Hodel erzielt in ihrem 50. Länderspiel 12 Tore und wird zur besten Spielerin gekürt.
Den Schweizerinnen gelingt in Klaipeda ein Start nach Mass. Hinten steht man souverän, vorne verwertet die 17-jährige Mia Emmenegger zwei schöne Pässe zur frühen 2:0-Führung. Litauen aber vermag sich zu fangen, kommt mit immer mehr Power und erzielt in der 9. Minute den erstmaligen Ausgleich zum 4:4. Das Spiel bleibt auf Messers Schneide, wenn auch die Schweiz stets vorlegen kann. Damit ist in der 20. Minute Schluss. Juarte Zilinskaite schiesst die Litauerinnen gegen defensiv fehleranfällige Schweizerinnen in der 20. Minute erstmals mit 12:11 in Führung. Zur Pause steht es 19:18 für das Heimteam.
Die Entscheidung fällt unmittelbar zu Beginn der zweiten Halbzeit. Tabea Schmid, Alessia Riner, Mia Emmenegger (2x), Xenia Hodel und Charlotte Kähr verwandeln den Pausen-Rückstand in eine 24:20-Führung. Im Tor verhindert Lea Schüpbach in dieser Phase mit einer wichtigen Parade den Ausgleich. Die Litauerinnen kämpfen sich resultatmässig noch einmal ran, müssen die Schweizerinnen am Ende aber ziehen lassen. Das Team von Martin Albertsen fährt in Klaipeda einen wichtigen 36:30-Sieg ein.
Beim Triumph in Litauen sticht vor allem Xenia Hodel heraus. In ihrem 50. Länderspiel liefert die Spono-Akteurin eine Top-Leistung ab, erzielt 12 Tore, verwertet sämtliche Siebenmeter und wird am Ende verdient zum «Player of the Match» gewählt. Auffallend auch, wie sich die Schweiz in der zweiten Halbzeit in der Defensive steigern konnte. Auch Lea Schüpbach konnte sich so nach dem Seitenwechsel mehrfach auszeichnen. Weiter gilt es die Offensive herauszustreichen. 36 Tore gelangen der Frauen-Nationalmannschaft zuletzt 2016 gegen den Kosovo. Und: Gegen Ende der Partie spielten mit Mia Emmenegger, Nuria Bucher, Malin Altherr, Tabea Schmid, Celia Heinzer und Alessia Riner mehrere Minuten sechs Spielerinnen zusammen, die einen Alters-Durchschnitt von 18 Jahren aufweisen. Eine Schrecksekunde erlebte Charlotte Kähr. Sie musste nach einem Schlag gegen den Kopf vom Feld, war aber stets bei Bewusstsein.
Litauen - Schweiz 30:36 (19:18)
Strafen: 4x2 gegen Litauen und 3x2 gegen die Schweiz.
Schweiz: Schüpbach, Brütsch, Dokovic; Wick, Kündig (3), Frey, Schmid (3), Emmenegger (6), Hodel (12), Hess, Kähr (3), Riner (3), Altherr (1), Bucher (1), Heinzer (4), Bächtiger.
Litauen: Vasiliauskaite, Zilionyte; Kolosove (7), Lubyte, Sparnauskaite, Ilciukaite (4), Sliupaite, Kniubaite (5), Repeckaite (8), Burkaite, Aglinskaite (3), Rimkute, Klovaite (2), Lapinskaite, Zilinskaite (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Gautschi (verletzt), Eugster und Wyder (positive Corona-Tests).
Zum Spiel in Litauen: «Wir haben überragend angefangen in der Abwehr, mit dem tiefen 5:1. Vielleicht war das zu gut. Schliesslich kamen unsere Gegnerinnen mit mehr Druck, als wir das erwartet hatten. Litauen spielte clever und wir wurden ungeduldig. Angst, dass wir verlieren, hatte ich aber nie. Stolz bin ich auf die Offensiv-Leistung. In beiden Halbzeiten gelingen uns 18 Tore. Darauf können wir aufbauen.»
Sonderlob: «Xenia Hodel machte ein überragendes Spiel. Auch Celia Heinzer und Charlotte Kähr waren stark. Und Tabea Schmid war voll da, obwohl sie zuvor zwei Tage krank war. Im Tor glänzte Lea Schüpbach in der zweiten Halbzeit mit einer Mega-Leistung. Dies auch aber, weil sich das gesamte Team gesteigert hat. Ich bin sehr zufrieden.»
Über das Spiel am Sonntag: «Es ist gut, dass wir nur mit sechs Toren Unterschied gewonnen haben. So wissen wir, dass wir auch am Sonntag extrem fokussiert sein müssen. Ich hoffe, die Hütte wird voll und dann machen wir eine Party.»
Schon am Sonntag steigt in Gümligen BE das «Rückspiel». Anwurf ist um 16 Uhr. Der SHV konnte bislang rund 1000 Tickets absetzen, weitere Karten können weiterhin auf Ticketcorner erworben werden. SRF überträgt das Spiel am Sonntagnachmittag zuerst im Livestream und im Anschluss dann auf SRF zwei.
Im dritten Spiel der laufenden EM-Qualifikations-Kampagne gelingt der Schweiz der erste Sieg. Fahren die Schweizerinnen auch in der zweiten Partie gegen Litauen einen Sieg ein, wären sie in der Vierergruppe mit Polen, Russland und Litauen mit Sicherheit vor den Baltinnen klassiert. Da Russland von der EHF ausgeschlossen wurde, wäre das Team von Martin Albertsen dann schon auf Rang zwei - und somit auf einem Platz, der an der Teilnahme der Ende Jahr stattfindenden EM berechtigen würde. Wie die Gruppe ohne die Russinnen gewertet werden wird, ist allerdings noch nicht bekannt.
Übersicht EM-Quali, Gruppe 1
Tabelle
1. Polen 2/4
2. Russland 2/4*
3. Schweiz 3/2
4. Litauen 3/0
* Russland wurde von der EHF am 28. Februar 2022 ausgeschlossen
Bereits gespielt
Russland - Schweiz 26:22
Polen - Litauen 36:22
Schweiz - Polen 22:31
Litauen - Russland 21:35
Litauen - Schweiz 30:36
Die weiteren Schweizer Spiele
Schweiz - Litauen, 6. März 16Uhr, Gümligen BE
Polen - Schweiz, 24. April
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch