Nationalteam Frauen • 06.11.2022
Die Schweiz verliert ihr zweites Vorrundenspiel gegen die amtierenden Welt- und Europameisterinnen aus Norwegen deutlich mit 21:38 (9:19).
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Die Schweizer Frauen Nationalmannschaft liegt gegen das Top-Team aus Norwegen schon früh zurück. Immer wieder spielen die Norwegerinnen ihre Stärken aus und beweisen, warum sie erneut Anwärterinnen auf den Titel sind. So müssen sich die Schweizerinnen am Schluss trotz einiger schön herausgespielten Tore und starken Paraden klar geschlagen geben.
Im anderen Spiel der Gruppe A bezwingt Kroatien Ungarn mit 21:18. Der Traum vom Einzug in die Hauptrunde ist für die Schweizerinnen jedoch noch nicht ausgeträumt. Gewinnt die Schweiz am Dienstag gegen Kroatien mit vier Toren Unterschied, kommt sie eine Runde weiter.
SPIELVERLAUF
Die Schweizerinnen starten taktisch ungewohnt direkt mit sieben Feldspielerinnen. Der erste Versuch scheitert - Norwegen erntet einen Penalty, der von der Handball-Legende Nora Mørk problemlos verwertet wird. Mia Emmenegger schafft den Ausgleich zum 1:1, ab da fährt der Zug der Norwegerinnen aber mit Volldampf ab. Torhüterin Silje Solberg vernagelt das Tor, vorne klappt bei Stine Bredal Oftedal (Welthandballerin von 2019) und ihren Teamkolleginnen fast alles. Nach zehn Minuten liegen die Rekord-Europameisterinnen bereits mit sechs Toren vorne. Der Schweizer Trainer Martin Albertsen wechselt auf dem Feld früh durch. Diverse Spielerinnen darunter LK-Zug-Kapitänin Leah Stutz oder HV Herzogenbuchsee-Kreisläuferin Stefanie Eugster kommen zu ihrem EM-Debüt auf dem Feld. Die Schweizerinnen finden aber keine Lösung gegen die kompakt stehenden Norwegerinnen und gehen mit einem 10-Tore-Rückstand in die Pause.
In der zweiten Hälfte kommt die Schweiz besser aus der Kabine als noch zu Beginn der Partie. Das Sieben gegen Sechs wird mit mehr Geduld herausgespielt, was zu besseren Chancen und einfacheren Toren führt. Norwegen auf der anderen Seite lässt sich davon nicht beirren, findet im Angriff immer wieder Lösungen, um frei von sechs Metern aufs Tor zu werfen. In der Mitte der zweiten 30 Minuten schleichen sich bei den Europameisterinnen dann einige technische Fehler ein, was Trainer Thorir Hergeirsson zu einem Time-Out zwingt. Danach findet Norwegen aber zurück zu seinem Groove und das Team zeigt den Schweizerinnen immer wieder die Grenzen auf. Am Schluss unterliegt das Team von Martin Albertsen klar mit 21:38.
AUFGEFALLEN
Das Wort «Entwicklung» wird am Abend des 6. November gross geschrieben. Nati-Coach Martin Albertsen lässt in einem Spiel, bei dem bereits im Vorfeld eine Niederlage erwartet wurde, alle 16 Spielerinnen zum Einsatz kommen und lässt sie so viel wichtige Erfahrung sammeln. Das Schweizer Team erhält an der anschliessenden Pressekonferenz von Journalist*innen und dem norwegischen Coach viel Lob zum gezeigten Spiel und den allgemeinen Fortschritten im Schweizer Frauenhandball. Zudem zeigt Torfrau Lea Schüpbach trotz 38 Gegentoren mit einigen Glanzparaden eine sehr gute Leistung.
Schweiz - Norwegen 21:38 (9:19)
Ljubljana. - 1123 Zuschauer*innen - SR Marta/Marta (POR).
Schweiz: Schüpbach (8 Paraden)/Dokovic (1 Parade); Wick, Kündig (2), Frey, Schmid (3), Emmenegger (5), Gautschi (1), Stutz (1), Hodel (4), Hess (1), Kähr, Riner (2), Altherr (2), Bucher, Eugster.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2mal 2 Minuten gegen die Norwegen.
Nationaltrainer Martin Albertsen: «Zuerst möchte ich Norwegen gratulieren, sie haben wirklich eine sehr starke Partie gespielt. Körperlich waren wir klar unterlegen, im 1:1 hatten wir keine Chance. Daher auch das Sieben gegen Sechs. Um gegen so eine Mannschaft eine Chance zu haben, müssen wir immer eine Spielerin mehr sein. Mit dieser Taktik konnten wir viele gute Chancen herausspielen. Wir belohnten uns dafür leider nicht immer mit einem Tor, dürfen dabei aber nicht vergessen, dass wir gegen zwei der zurzeit besten Torhüterinnen der Welt spielen. Ich sehe das ganze sehr positiv, die Schweiz steht am Anfang ihrer Entwicklung im Frauenhandball. Wir haben zukünftige Schweizer Stars im Team, das macht mich sehr happy! Zudem hat Lea im Tor heute einen sehr guten Job gemacht, darauf bin ich sehr stolz.»
Lea Schüpbach: «In der zweiten Hälfte haben wir besser gespielt, besser zusammen gearbeitet und so in der Verteidigung einige Bälle abfangen können. Trotzdem ist es für unsere Verteidigung sehr schwierig gegen ein Team wie Norwegen zu spielen.»
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