Nationalteam Frauen • 02.03.2022
Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft ist in Litauen angekommen. Mit dem Land im Baltikum und dem Spielort Klaipeda verbindet sie gleich zwei Erfolgs-Erlebnisse.
«Alles läuft nach Plan», sagt ein gut gelaunter Schweizer Nationaltrainer Martin Albertsen nach dem Abschlusstraining im litauischen Klaipeda. «Die Trainings waren einwandfrei, das Selbstvertrauen ist da und wir fühlen uns bereit für das Spiel am Donnerstagabend.»
Dann trifft die Frauen-Nationalmannschaft um 19 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ, im SRF Livestream) in der dritten Partie der EM-Qualifikationskampagne 2022 auf Litauen. Nach den beiden Niederlagen gegen die favorisierten Russinnen und Polinnen sollen nun die ersten Punkte her.
Zwar weist die Schweiz gegen Litauen eine noch negative Bilanz auf. Von fünf Spielen gingen bei zwei Siegen deren drei verloren. Allerdings konnte die Frauen-Nationalmannschaft das letzte Duell gegen den Baltikum-Staat im November 2018 mit 21:20 für sich entscheiden. Das war im ersten Jahr der Ära Albertsen. «Gute Erinnerungen», so der Däne.
An dieses Erfolgserlebnis will die Equipe in Klaipeda nun anknüpfen. Albertsen muss dabei auf drei Akteurinnen verzichten. Erstens fehlt die langzeitverletzte Daphne Gautschi. Zudem konnten nach positiven Corona-Tests auch Pascale Wyder und Stefanie Eugster die Reise nach Litauen nicht antreten. Beide Spielerinnen rückten erst gar nicht ins Camp in Schaffhausen ein.
Der Triumph von Klaipeda
Bleibt der Blick auf Gegner Litauen. Die Frauen stehen dieses Jahr noch im Schatten der Männer-Nationalmannschaft, die sich zum ersten Mal seit 1998 wieder für eine Europameisterschaft qualifizieren konnte. Soweit sind die Frauen noch nicht. Ihre letzte Teilnahme an einer Endrunde datiert von 1996.
Das Aufgebot für die Spiele gegen die Schweiz führt Simona Kolosove an. Die Rückraumspielerin verdient ihr Geld bei den Spree-Füxxen in Deutschland. Mit Jurate Zilinskaite aus der israelischen Liga ist eine zweite Legionärin dabei, die restlichen Spielerinnen sind in der Heimat aktiv. Trainer Karolis Kaladinskas lässt vor dem Duell in der EM-Qualifikation verlauten: «Wir werden den Sieg anstreben, denn nur Siege bewahren unsere Hoffnungen darauf, an der Endrunde im Dezember dabei zu sein.»
Kaladinskas erinnert sich auch an eine Sternstunde der eidgenössischen Handballerinnen – ausgerechnet in Klaipeda. 2019 triumphierte die damalige U19-Nationalmannschaft in der Svyturo-Arena, in welcher die Schweiz auch am Donnerstag antritt, am Championship-Turnier. Dimitra Hess wurde damals nach dem 30:24-Finalsieg über Tschechien als Turnier-MVP ausgezeichnet. Der litauische Trainer weiss: «Diese Generation bildet bereits einen Teil der Nati, die im Herbst trotz Niederlagen gegen Russland und Polen schon sehr solid gespielt hat.»
Noch mehr gute Erinnerungen an Klaipeda und Litauen also – und ein gutes Omen für das Spiel am Donnerstag.
Bekanntlich befindet sich die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft in derselben EM-Quali-Gruppe wie Russland, das am Montagabend von der EHF von sämtlichen laufenden Wettbewerben ausgeschlossen worden war. Wie diese Gruppe gewertet wird, ist nach wie vor unklar, die EHF verweist in einer Meldung auf einen Entscheid in den nächsten Tagen. Der Fokus der Schweiz liegt aber sowieso auf den beiden Litauen-Spielen.
Tabelle
1. Polen 2/4
2. Russland 2/4*
3. Schweiz 2/0
4. Litauen 2/0
* Russland wurde von der EHF am 28. Februar 2022 ausgeschlossen
Bereits gespielt
Russland - Schweiz 26:22
Polen - Litauen 36:22
Schweiz - Polen 22:31
Litauen - Russland 21:35
Die weiteren Schweizer Spiele
Litauen - Schweiz, 3. März 18Uhr MEZ, Klaipeda LIT
Schweiz - Litauen, 6. März 16Uhr, Gümligen BE
Polen - Schweiz, 24. April
Am Sonntag spielt die Schweiz das «Rückspiel» gegen die Litauerinnen in Gümligen BE. Rund 1000 Tickets wurden schon vorverkauft, Karten sind über Ticketcorner weiterhin erhältlich.
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