Nationalteam Männer • 16.03.2022
Der langzeit-verletzte HSC-Akteur Joao Ferraz sitzt am Donnerstag in Guimaraes im Stadion, wenn die Schweiz und Portugal im WM-Playoff gegeneinander antreten. Viel lieber wäre er auf der Platte gestanden. Ein Blick auf den morgigen Gegner Portugal.
«Es ist sehr, sehr schade», sagt Joao Ferraz. Der Rückraum-Spieler des HSC Suhr Aarau ist in der portugiesischen Nationalmannschaft eine feste Grösse. Doch eine hartnäckige Corona-Erkrankung und eine darauffolgende Thrombose im linken Bein setzen den 32-Jährigen nach wie vor ausser Gefecht. «Ich hätte Portugal in dieser so wichtigen Partie gerne geholfen. Ein wenig traurig bin ich schon», sagt er zu handball.ch.
Ferraz wird am Donnerstagabend, wenn Portugal und die Schweiz im Rahmen der WM-Playoffs das erste Mal die Klingen kreuzen, aber in der Halle anwesend sein. «Meine Frau kommt aus Guimaraes, weshalb ich einen Teil meiner Reha in Portugal absolviere», führt Ferraz aus. Natürlich ist der HSC-Spieler auch mit seinen Teamkollegen Leonard Grazioli und Lukas Laube, die beide im Schweizer Nationalmannschaftskader stehen, in Kontakt. «So kurz vor Anwurf reden wir aber nicht mehr über Personalien», fügt er mit einem Lachen an.
In Guimaraes, hier wo der erste König Portugals geboren sein soll und weshalb die Stadt auch als «Wiege der portugiesischen Nation» bezeichnet wird, ist dann auch alles angerichtet für dieses wichtige WM-Playoff-Spiel. Sämtliche etwas über 3000 Tickets wurden abgesetzt, der Pavilhâo Multiusos wird am Donnerstagabend (20 Uhr MEZ, live auf SRFzwei) ausverkauft sein.
Die portugiesische Mannschaft wird also ihre Fans im Rücken wissen. Dem Team von Michael Suter aber zollen sie Respekt. «Wir haben für eine erste WM-Playoff-Runde das klar härteste Los gezogen», gibt auch Ferraz zu Protokoll. «Es wird schwer. Und das für beide Nationen.»
Portugal stürmte an der EM-Endrunde 2020 bis auf Rang 6. Auch an der darauffolgenden WM und Olympia waren die Lusitaner dabei. Platz 19 an der Europameisterschaft in diesem Januar kam so einer Enttäuschung gleich und ist der Grund, warum die Portugiesen überhaupt schon in der ersten WM-Playoff-Runde ran müssen. Allerdings darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass Portugal aufgrund zahlreicher Corona-Fälle stark ersatzgeschwächt an die Endrunde reisen musste.
Von den Abwesenden sind nun einige zurück. Allen voran der linke Rückraumspieler André Gomes, über welchen viele Angriffe laufen dürften. Neben Gomes verfügen die Portugiesen vor allem am Kreis über viel Wasserverdrängung.
Im Direktvergleich führen die Schweizer hauchdünn. Aus 28 Spielen resultierten bislang 13 Siege, drei Unentschieden und zwölf Niederlagen. Im letzten Aufeinandertreffen musste sich die Nati an der WM 2021 in Ägypten mit 29:33 allerdings geschlagen geben. Portugal wäre dieses Jahr Gast am Yellow Cup gewesen, zudem organisieren die Schweiz und Portugal gemeinsam mit Spanien die EM 2028.
In der ersten WM-Playoff-Runde geht es für die Schweiz bereits um alles oder nichts. Setzt sie sich in Hin- und Rückspiel gegen Portugal durch, steht sie in der zweiten und letzten Playoff-Runde. Da würden in der Osterwoche (11. - 17. April) die Niederlande warten. Zieht sie gegen die Portugiesen den Kürzeren, ist eine Teilnahme an der WM 2023 in Polen und Schweden vom kommenden Januar vom Tisch.
Hinspiel: Portugal - Schweiz, Guimaraes, 17. März 20 Uhr MEZ (live SRF zwei)
Rückspiel: Schweiz - Portugal, Winterthur, 20. März 14.30 Uhr (live SRF zwei/info)
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