Knapper Sieg zum Auftakt der EM-Qualifikation – Highlights im Video

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Pflicht dank guter Defensiv-Leistung erfüllt, in der Offensive stimmt aber noch nicht alles – so fällt das Fazit der Schweiz nach dem EM-Qualifikations-Auftakt gegen Georgien aus. Am Ende reicht die Leistung für einen knappen 24:23-Erfolg gegen den Aussenseiter. Zum besten Spieler der Partie wird Nikola Portner gewählt. Der Keeper zeigt beim ersten Auftritt einer Schweizer Mannschaft in der Mobiliar Arena in Gümligen BE überhaupt ein starkes Spiel und ist der so wichtige Rückhalt.

In der EM-Qualifikationsgruppe 6 liegt die Schweiz nach dem ersten Spieltag auf Rang 2. Im anderen Gruppenspiel setzt sich Ungarn mit 36:23 klar gegen Litauen, dem Schweizer Gegner vom Sonntag, durch.

SPIELVERLAUF

Die Schweiz hat Mühe in diese Partie zu finden. Von Beginn weg lässt man zu viele gute Chancen liegen und verpasst es, sich resultatmässig abzusetzen. Zwar schaut nach gut 8 Minuten die erste Zwei-Tore-Führung heraus, wenig später sieht man sich aber gar mit einem 8:9-Rückstand konfrontiert. Darauf folgt aber die beste Phase des Spiels aus Schweizer Sicht. Noch vor der Pause dreht die Nati – angeführt von den Leistungsträgern Schmid, Portner und Rubin – die Partie in eine 15:12-Führung. Nach der Pause kommen die Schweizer entschlossen aus der Kabine, konservieren den Drei-Tore-Vorsprung stets. Doch in der Schlussphase lässt man die Georgier nochmals herankommen, bringt den 24:23-Sieg aber ins Trockene.

 

AUFGEFALLEN

Die Leistungsträger richten es gegen Georgien. Das Zusammenspiel von Nikola Portner und Defensive funktioniert, der Goalie krönt seinen Abend kurz vor der Halbzeitpause gar noch mit einem Treffer ins leere Tor. Im Angriff hapert es dagegen. Die Schweizer leisten sich viele Ballverluste und sündigen im Abschluss. Andy Schmid ist in den wichtigen Momenten aber da, schiesst 8 Tore und übernimmt auch von der Siebenmeterlinie Verantwortung, versenkt beide Schweizer Penaltys. Zudem kommt Manuel Zehnder zu seinem Ernstkampf-Debüt. Der Aargauer wird von Trainer Suter im Angriff von Beginn an eingesetzt, ihm gelingen drei Tore. Will die Schweiz aber auch am Sonntag gegen Litauen gewinnen, muss eine deutliche Leistungssteigerung in der Offensive her. 

 

SO GEHT’S WEITER

Die Schweiz hat nun drei Tage Pause. Am Freitag reist der Tross via Kopenhagen in die litauische Küstenstadt Klaipeda. Da steht am Sonntag um 13.45 Uhr MEZ die zweite Partie dieser EM-Qualifikation gegen Litauen an. Das Spiel können alle Handball-Fans live auf SRF zwei mitverfolgen.

SCHWEIZ - GEORGIEN 24:23 (15:12)

Mobiliar Arena, 1380 Zuschauer, SR: Kaludjerovic / Vujacic (MNE)

Schweiz: Portner (14 Paraden, 1 Tor), Grazioli; Schmid (8/2 Tore), Meister (2), Rubin (4), Tynowski (1), Zehnder M. (3), Lier (1), Röthlisberger, Küttel (1), Schelker, Gerbl (1), Zehnder S., Willecke, Laube (2), Ben Romdhane. 

Georgien: Tsintsadze (12 Paraden, 1 Tor), Silagadze, Nikabade; Lapiashvili, Rustamov (1), Kbilashvili (5), Tskhovrebadze (7), Orjonikidze (1), Gogoladze, Arsenashvili (4), Gogava, Kalandadze (4), Abramishvili, Gavashelishvili, Dikhaminjia, Simonia. 

Strafen: 4x2 Minuten gegen die Schweiz und 2x2 Minuten gegen Georgien.

ÜBERSICHT GRUPPE 6

Schweiz - Georgien 24:23
Ungarn - Litauen 36:23

1. Ungarn 1/2
2. Schweiz 1/2
3. Georgien 1/0
4. Litauen 1/0

Die weiteren Schweizer Spiele:

16. Oktober 2022, 13.45 Uhr: Litauen - Schweiz, Klaipeda
8./9. März 2023, Schweiz - Ungarn, Schaffhausen
11./12. März 2023, Ungarn - Schweiz
26./27. April 2023, Georgien - Schweiz
30. April 2023, Schweiz - Litauen, Winterthur

Nikola Portner: «Wir wollen das Positive mitnehmen. Wir haben gut verteidigt, leider funktionierte im Angriff nicht alles. Aber dank der starken Defensiv-Leistung hat es gereicht. Schlussunendlich zählt der Sieg, auch wenn wir auf eine andere Art und Weise gewinnen wollten. Das Positive aus diesem Spiel nehmen wir nun mit für nach Litauen. Gleichzeitig analysieren wir das Negative.»

Lenny Rubin: «Wir sind glücklich, haben wir gewonnen. Aber über die 60 Minuten haben wir nicht gut gespielt. Georgien ist eigentlich keine Riesen-Macht. Wir machten zu viele Fehler und scheiterten zu oft am gegnerischen Torwart. Die Defensiv- und Goalie-Leistung waren aber gut. Im Angriff müssen wir uns aber Gedanken machen.»

Manuel Zehnder: «Es war sehr cool, durfte ich vor dieser Kulisse debütieren. Die Fans waren von Anfang an da. Insgesamt haben wir uns den Abend aber ein wenig anders vorgestellt. Aber Hauptsache konnten wir die zwei Punkte holen. Wir müssen nun konstanter werden und mehr Tempo reinbringen, dann kommt das doch noch gut am Sonntag gegen Litauen.»

Quelle: Raphael Bischof (Text), Alexander Wagner (Foto)