Marcel Hug ein Tag lang Staff-Mitglied – Hoher Besuch für die Spono-Juniorinnen

Die Spono Eagles gehören neben dem LK Zug und Brühl St. Gallen zu den «grossen» Klubs im Schweizer Frauenhandball und tragen ihre Heimspiele in der grossen Halle des Paraplegiker-Zentrums (SPZ) in Nottwil aus. Abseits der grossen Bühne, in der heimischen Kirchmatte-Halle, haben die Nachwuchsmannschaften ihr «Adlernest» gefunden.

So fanden auch an diesem Samstag die Spiele der Elitejuniorinnen U14E gegen Aargau Ost und der U16E gegen die Cats 72 in der beschaulichen Kirchmatte statt. Auf den ersten Blick ein normaler Spieltag und gleichwohl war es für das U16E ein spezielles Spiel. Denn mit Marcel Hug als zusätzliches Staff-Mitglied war niemand geringeres als der vierfache Paralympic-Sieger von Tokio, mehrfache Weltmeister, Weltrekordhalter und Rollstuhl-Sportler des Jahres angekündigt.

Bereits beim «Kennenlernen» überraschte Marcel Hug das Team, indem er seine Goldmedaillen mitnahm und die Spielerinnen diese seltenen Objekte in den eigenen Händen halten durften oder diese sogar umhängten. Das Leuchten in den Augen sprach Bände. Während der anschliessenden Matchansprache (siehe Bild) gab Marcel Hug nur ein «Geniesst es und glaubt an euch!» mit auf den Weg.

Vor dem Spiel nutzte Spono Eagles-Präsident Andreas Balmer die Gelegenheit, ehrte den in Nottwil wohnhaften Hug und überreichte ihm ein Shirt mit den Worten, dass er jederzeit an allen Spielen der Spono Eagles willkommen sei. Gleichzeitig bedankte er sich für die Unterstützung von Marcel für die Nachwuchsspielerinnern der Spono Eagles.

Die Worte und Präsenz von Hug schienen die Akteurinnen der Spono Eagles zu beflügeln. Nach einer furiosen ersten Hälfte, welche mit 21:5 für die Eagles endete, war Marcel in der Pause sichtlich erfreut und meinte, dass er beeindruckt von der Schnelligkeit und der Präzision sei. Sie sollten weiterhin an sich glauben. Die Worte wurden vom Heimteam erhört und es konnte die Partie schliesslich mit 39:20 für sich entscheiden. So sind die U16E nach dem verlorenen Auftaktspiel gegen den LK Zug wieder im Rennen um die Halbfinalrundenspiele.

Dass Marcel ein grosser Sportsmann mit einem ausgeprägten Sinn für den Nachwuchs ist, zeigte er nach dem Spiel, indem auch die Spielerinnen der Cats 72 seine Medaille in den Händen halten durften. Gleichzeitig beantwortete er Fragen der Spielerinnen der beiden Mannschaften. Dabei stellte sich heraus, dass auch ein Weltsportler ab und zu mit Motivationsproblemen zu kämpfen hat, er sich jedoch immer wieder motivieren könne, um seine grossen Ziele weiterhin zu verfolgen.

Während der abschliessenden Spielbesprechung verblüffte Marcel die Spielerinnen weiter. Falls es sein Terminkalender zulasse und das U16E-Team die Halbfinals erreichen sollte, komme er gerne wieder vorbei. Mit dieser zusätzlichen Motivationsspritze ging dieser «Happy Day» für die Spielerinnen zu Ende.

Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 musste die U16E der Spono Eagles virtuell trainieren. Zusätzlich wurde die «Challenge for champions» ins Leben gerufen. Die Challenge hatte das Ziel, dass die Spielerinnen neben den virtuellen Trainings zusätzlich und individuell eine sportliche Aktivität ausüben und auf Instagram dokumentieren. Um die nicht einfache Zeit durchzustehen, wurde die Mannschaft mit kleinen «Motivationsspritzen» unterstützt.

Dabei hat der U16E-Staff verschiedene Spitzensportler angeschrieben und sie für ein Motivationsvideo im Rahmen der «Challenge for champions» angefragt. Marcel Hug hat Ende März 2020 seine Videobotschaft (siehe oben) gesandt. Er war der erste von weiteren Spitzensportlern. Bei einer späteren Anfrage an Marcel Hug, ob er bereit sei, «seine» U16E vor Ort zu unterstützen hat er ohne Zögern zugesagt. Die Spono Eagles freuen sich sehr, dass Marcel als Weltsportler sich die Zeit für den Handballnachwuchs nimmt. Übrigens war die Challenge äusserst erfolgreich: 1793 Beiträge in 81Tagen wurden dokumentiert.

Quelle: Tobi Gerber (Text), Carine Bommeli (Bilder)