Maxym Strelnikov: «Das Team ist in den letzten Monaten gewachsen»

Quickline Handball League  •  08.02.2022

Strelnikov Im Spiel Pfadi Gegen Chênois (September 2021) Deuring

Am Mittwoch greift auch der QHL-Tabellenletzte CS Chênois Genève Handball wieder in das Liga-Geschehen ein. Gegen den HSC Suhr Aarau will das Westschweizer Team um Topscorer Maxym Strelnikov seinen Kampfgeist zeigen. Im Gespräch mit handball.ch ist Strelnikov optimistisch: «Wir wollen vor den Playouts zu Punkten kommen.»

Maxym Strelnikov, dein Jahresbeginn war abwechslungsreich: Erst die EM-Vorbereitung mit der ukrainischen Nationalmannschaft, danach die Trainingsaufnahme in Genf. Wie hast du die letzten Wochen erlebt?
Maxym Strelnikov: Anfangs Januar habe ich die gesamte Vorbereitung mit der Nationalmannschaft in der Ukraine bestritten. Ich stand im erweiterten Kader und wäre der erste Nachrücker gewesen. Leider ist unsere Mannschaft nach drei Spielen in der Vorrunde bereits ausgeschieden, ich selbst konnte nicht spielen. Danach bin ich mit ein paar Tagen Verspätung in die Vorbereitungsphase mit Chênois eingestiegen. Trotz Corona-Problemen haben wir drei Testspiele bestritten, etwa gegen Annecy-le-Vieux, wovon wir eines gewinnen konnten. Das ist wichtig für unser Team und ich bin sicher, dass wir die nächsten Spiele in der QHL angreifen können. Unser Ziel ist es, vor den Playouts zu Punkten zu kommen.

Chênois hat bislang alle seine Matches in der Quickline Handball League verloren. Was ist heute anders als im September 2021?
Maxym: Man darf nicht vergessen, dass wir letzten Sommer nicht nur mehrere Schlüsselspieler, sondern auch den Trainer ersetzen mussten. Alle Akteure mussten sich erst finden, verstehen und ihre Rolle annehmen und ausloten. Heute verstehen wir Juans Anforderungen genauer und konnten sie auch teilweise schon im Spiel umsetzen. Allgemein ist das Team in den letzten Monaten zusammen gewachsen und erfahrener geworden, trotz der vielen Niederlagen. Besonders die jüngeren Spieler entwickeln sich rasch weiter, wenn sie gegen so starke Gegner wie die anderen QHL-Teams spielen. Ich hoffe, dass wir jetzt und mit diesen Erfahrungen ein anderes Niveau zeigen können.

Du spielst seit der Saison 2019/20 in Genf. Wie empfindest du deine persönliche Entwicklung und deine Rolle im Team?
Maxym: Die Entwicklung war sofort spürbar, denn in meinem früheren Verein spielte ich nur in der Defensive, in Chênois sofort auch im Angriff. Seitdem bin ich selbstbewusster geworden – ich weiss, dass ich mein Team auch im Angriff unterstützen kann. In der Defensive übernehme ich eine zentrale Rolle und kann meine Teamkollegen dirigieren und unterstützen.

Du bist als Defensivspieler trotz allem der Topscorer von Chênois. Wie wichtig ist dir dieser Titel?
Maxym: Ehrlich gesagt bin ich mir dessen meist nicht bewusst. Natürlich merke ich, dass ich einen wichtigen Part im Spiel übernehme, wenn ich 60 Minuten durchspiele und nur wenige Pausen bekomme. In engen Situationen übernehme ich sicher vermehrt Verantwortung, diese Rolle gefällt mir. Denn schliesslich trainiere und schwitze ich täglich dafür. Ich profitiere auch vom Niveau der QHL, denn es zwingt mich, in jedem Spiel die maximale Leistung abzurufen.

Dein ehemaliger Teamkollege in Zaporozhye, Denys Isanchuk, ist im Sommer zum CS Chênois gestossen. Wie ist euer Zusammenspiel, wie steht ihr zueinander?
Maxym: Es stimmt, wir kennen uns gut denn wir haben bereits fünf Saisons zusammen gespielt. Denys’ Stärke liegt im Angriff, meine in der Defensive – gemeinsam haben wir die Möglichkeit, unser Spiel in die Hand zu nehmen, wenn es nötig ist. Wir geben den Rhythmus vor, sind Vorbilder für die noch unerfahreneren Spieler. Und da ist es natürlich von Vorteil, dass wir die gleiche Sprache sprechen (lacht). Aber wir bewegen uns auf professionellem Niveau, da ist die Nationalität des einen oder anderen nicht entscheidend.

Für dich ist Genf die erste ausländische Station in deiner Spielerkarriere. Fühlst du dich wohl in der Stadt?
Maxym: Ja, die Stadt gefällt mir sehr. Ich gehe gerne spazieren und schaue mir neue Orte an. Meist scheint Genf eine ruhige und entspannte Stadt zu sein, manchmal wird das Leben aber rasant – dieser Mix fasziniert mich. Als ich nach Genf gekommen bin, konnte ich weder Französisch noch Englisch. Seitdem habe ich aber Unterricht in beiden Sprachen und kann mich mittlerweile gut verständigen. Daneben konzentriere ich mich auf meine sportliche Karriere und fokussiere mich auf den Handball.

Glaubst du, dass sich CS Chênois Genève in der QHL halten kann?
Maxym: In der QHL spielen alle Teams auf einem sehr hohen Niveau, alle Gegner sind schwer zu schlagen. Mit unserem Niveau aus der ersten Runde wird es sicherlich nicht reichen. Aber wenn wir es schaffen, unser Spiel zu beschleunigen, Fehler zu vermeiden und das umzusetzen, was wir gemeinsam erarbeitet haben, haben wir eine Chance, die Klasse zu halten. Alles wird von den Spielern abhängen und auch vom Kader, das gegen Ende des Jahres aufgrund von Verletzungen und Covid sehr klein war. Mit einer guten Dynamik und der Rückkehr einiger Akteure werden die Ergebnisse folgen.

Quelle: Carolin Thevenin (texte, traduction)

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