Nationalteam Männer • 14.04.2022
Im dritten Anlauf klappts. Zum Abschluss der Testspiel-Reihe gegen Italien siegt die Schweizer Nationalmannschaft in Meran mit 30:27 (18:14). Andy Schmid vergoldet seinen 200. Länderspiel-Einsatz mit seinem 1000. Tor.
Die Schweiz zeigt in Meran eine Reaktion. Die mit zahlreichen Spielern aus dem Perspektiv-Kader gespickte Mannschaft verbucht gegen die in Bestbesetzung antretenden Italiener einen 30:27-Erfolg.
Die Personalie Andy Schmid ragt dabei heraus. In seinem 200. Spiel im Nati-Dress bucht der 38-jährige Schmid sein insgesamt 1000. Tor. Um 15.16 Uhr Ortszeit ist es in der Karl-Wolf-Halle so weit. Schmid schliesst einen Angriff zum zwischenzeitlichen 7:4 mit einem Wurf aus dem Rückraum ab. Der Luzerner ballt die Faust, die Schweizer Bank erhebt sich, feiert den Meilenstein.
Am Ende darf sich Schmid gar 11 Tore gutschreiben lassen. So steht er momentan bei einem Karriere-Total von 1007 Treffern – nur Marc Baumgartner hat mehr erzielt (1093).
Im Gegensatz zu den Partien am Dienstag und Mittwoch mögen die jungen Schweizer ihr Level halten und ziehen keine Schwächephase ein. Goalie Nikola Portner pariert in der Startphase zwei Siebenmeter und sorgt so früh für Sicherheit in der Defensive. Und in der Offensive gelingt, angeführt von einem nimmermüden Andy Schmid, viel mehr als in den beiden ersten Spielen gegen Italien.
So nimmt das Team von Michael Suter einen 18:14-Vorsprung mit in die Pause. Diesen gibt es nicht mehr her. Nur kurz vor Schluss kommen die Italiener noch einmal auf zwei Tore heran, die Schweizer aber bringen den 30:27-Sieg sicher nach Hause und rehabilitieren sich für die beiden Niederlagen am Dienstag und Mittwoch. Erneut erhalten die jungen Akteure aus dem Perspektivkader viel Einsatzzeit.
Einen Wermutstropfen haben die Schweizer an diesem Nachmittag aber noch zu beklagen. Kadetten-Abwehrspieler Zoran Markovic kann nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler und einer sich dabei zugezogenen Ellbogenverletzung nicht mehr weiterspielen.
Die Schweiz hat die Testspielreihe gegen Italien somit abgeschlossen und reist noch am Abend nach Hause. Ernst gilt es im Oktober dann wieder mit den ersten beiden EM-Qualifikations-Spielen gegen Georgien und Litauen.
… über die 200 Länderspiele: «200 Länderspiele zeigen, dass ich schon relativ alt bin. Aber die Zahl macht definitiv auch stolz. Sie beweist, dass ich bis ins hohe Alter auf konstant hohem Niveau spielen konnte. Und auch jetzt mit 38 ist die Freude am Handball-Sport ungebrochen. Ich habe nach wie vor Lust, jedes Spiel zu spielen. Das was heute passiert ist, soll auch ein Fingerzeig an die Jungen sein: Es ist möglich, bis ins hohe Alter zu spielen.»
… über die 1000 Tore: «Für die 1000 Tore habe ich wahrscheinlich viele Fehlwürfe benötigt. Die 200 Länderspiele sind mir wichtiger, aber auch die 1000 ist eine spezielle Zahl.»
… über den Tor-Rekord von Marc Baumgartner (1093 Treffer): «Mal schauen, wie lange ich gesund bleibe. Jetzt erstmal step by step. Das nächste grosse Ziel ist die EM-Qualifikation 2024.»
... über den Italien-Lehrgang: «Es war wichtig für das Gefühl und die jungen Spieler, dass wir die Testspiel-Serie noch mit einem Sieg abschliessen konnten. Es war eine zusammengewürfelte Mannschaft, aber die Jungen haben das gut gemacht. Auch im Team waren die Vibes gut. Uns ist nun ein guter Abschluss gelungen – auch wenn wir mit gewissen Spielphasen von Dienstag und Mittwoch nicht zufrieden sein können.»
Italien – Schweiz 27:30 (14:18)
Italien: Ebner, Cullelori; Prantner L. (1), Bulzamini (2), Nardin (3), Dapiran (3), Savini (1), Kasa (3), Mengon M., D’Antino, Mengon S. (4), Bortoli, Oppedisano (4), Marrochi (1), Parisini, Prantner M (4).
Schweiz: Portner (3), Grazioli, Wipf; Schmid (11), Meister (1), Tynowski (2), Lier (1), Küttel (2), Markovic, Leopold (2), Parkhomenko (3), Idrizi, Willecke, Laube (2), Rellstab, Bamert (2), Weingartner (1).
Strafen: 2x2 Minuten gegen Italien, 4x2 Minuten gegen die Schweiz.
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