Brühl und Nicolaj Andersson trennen sich per sofort

Das Meisterschaftsspiel gegen die Spono Eagles war der letzte Auftritt von Andersson, der knapp drei Jahre die Leitung der SPL1 inne hatte. Der Däne trat vor wenigen Tagen an den Vereinsvorstand und bat um die vorzeitige Auflösung seines noch bis Ende Mai 2023 gültigen Vertrages. Der Grund: Der Profi-Trainer hat ein Angebot aus der 2. Bundesliga der Männer erhalten, das allerdings an eine sofortige Verfügbarkeit geknüpft ist.

Der LCB wurde von dieser Nachricht überrumpelt. Trotz der vor einigen Wochen angekündigten Trennung nach dem Ende der Saison, plante der Verein für die bevorstehenden Aufgaben in der Meisterschaft und im Cup fest mit Nicolaj Andersson. Gemeinsam mit seinem Staff und dem Team sind die Brühlerinnen hierbei auf einem ausgezeichneten Weg, was nicht zuletzt der Heimsieg gegen Tabellennachbar Spono verdeutlichte. Nach reiflicher Überlegung und intensiven Tagen der Suche nach einer idealen Nachfolgelösung stimmte der Verein letztlich dem Wunsch Anderssons zu, so dass der Däne per sofort nicht mehr für das Fanionteam der Brühlerinnen verantwortlich ist.

Nicolaj Andersson sagt zum Abschied: „Es war nicht der Plan Hals über Kopf aus St. Gallen weg zu gehen. Wir haben als Team gemeinsam mit der Liga und dem Cup zwei grosse Ziele vor Augen, die ich gerne mit den Spielerinnen weiter angegangen wäre. Das Jobangebot aus Deutschland ist aber eine einzigartige Chance, die ich, gerade auch mit Blick auf meine persönliche Zukunft, nicht ablehnen konnte und wollte. Ich bin davon überzeugt, dass das Team auch ohne mich grösste Chancen auf die Titel hat. Hierfür drücke ich ihnen ab sofort fest die Daumen.“

Rolf Erdin ergänzt den Staff

Das Zugeständnis des Vereins war auch geknüpft an eine sinnvolle Nachfolgelösung, die einen Mehrwert bietet. Bei der Suche nach einem Ersatz für Nicolaj Andersson klopfte Sportchef Roger Bertschinger deshalb bei Rolf Erdin an. Der Ostschweizer ist kein Unbekannter beim LC Brühl. Als direkter Vorgänger von Nicolaj Andersson fungierte Erdin bereits schon einmal für gut 1.5 Jahre von Ende 2018 bis Sommer 2020 als LCB-Cheftrainer. Unter seiner Leitung gewann Brühl letztmals den Schweizer Meistertitel. Zur Unterstützung des bestehenden Staff erklärte sich Rolf Erdin nun bereit, die kommenden Wochen bis zum Saisonende zur Erreichung der Saisonziele mitzuhelfen.

Die Vereinsverantwortlichen unterstreichen, dass sie vollstes Vertrauen in den bestehenden Staff um Co-Trainer Adrian Müller und Goalie-Trainer Lubomir Svajlen haben. Beide sollen die bestehende Spielidee, an der beide entscheidend mitgewirkt haben, weiterführen. Gleichzeitig soll Rolf Erdin mit seiner Erfahrung zusätzliche Inputs geben. Die Ziele bleiben derweil unverändert: Der LCB will in Liga und Cup nach dem Titel greifen.

Quelle: LC Brühl Handball, Matthias Schlageter