EHF EL: Kadetten Schaffhausen weisen die Füchse in die Schranken

Es ist ein richtiges Handballfest in Schaffhausen. Dass die Kadetten gewinnen können, ist nichts Neues. Dass sie dies aber auch souverän mit 37:33 gegen keinen geringeren Gegner als Bundesligist Füchse Berlin machen, ist nicht selbstverständlich. Das Heimteam bringt die ausverkaufte Arena wortwörtlich zum springen.

Die erste Halbzeit gestaltet sich ausgeglichen, wobei die Gäste aus Berlin zunächst die Führung übernehmen. Die Kadetten verhindern mit einer starken Defense und einem guten Zusammenspiel im Angriff, dass die Füchse den Vorsprung auf mehr als zwei Tore ausbauen können. Kurz vor der Pause ist es Joan Canellas, welcher den Ausgleichstreffer für die Orangen schiesst, und kurz darauf folgt der Führungstreffer von Odinn Thor Rikhardsson zum 19:18, was gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand ist. 

In der zweiten Halbzeit unterlaufen den Kadetten für kurze Zeit zu viele technische Fehler im Angriff, worauf drei Gegenstösse für die Füchse folgen. Sie scheitern jedoch allesamt am hintersten Mann der Verteidigung «Pipo», dem Kadettentorhüter Kristian Pilipovic. In den letzten Minuten finden die Füchse keine Lösung mehr gegen die Verteidigung der Kadetten – und wenn es dann zum Abschluss kommt, treffen sie nur den Pfosten oder Torhüter. Das Spiel wird nach 60 Minuten mit dem Spielstand 37:33 abgepfiffen. Verantwortlich für 15 der 37 Treffer ist Flügelspieler Odinn Thor Rikhardsson, er begeistert die 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer mit seinen frechen Toren.

Schaffhausen träumt vom «Wunder von Berlin»

Die Best-Player-Auszeichnung für das Team der Füchse geht an den Dänischen Nationalspieler Lasse Andersson. Bei den Kadetten fällt die Entscheidung auf Torhüter Pilipovic (16 Paraden!), welcher seinen Titel fairerweise mit Teamkollegen Rikhardsson teilt und ihn gleich mit zur Übergabe nimmt. «Im Moment möchte ich noch nicht an nächste Woche denken, sondern einfach den Abend mit dem Team feiern. Wer weiss, vielleicht schaffen wir das Wunder von Berlin», meint Bestplayer Pilipovic im Anschluss an das Spiel.

Die Kadetten reisen nun mit einem Polster von 4 Plustoren an das Rückspiel nach Berlin. Wie sich die beiden Teams im zweiten Spiel des European League Viertelfinals präsentieren und wer den Einzug in den Halbfinal schafft, wird sich in einer Woche am Dienstag, 18. April ab 18.45 Uhr, entscheiden.

Telegramm: 

Kadetten Schaffhausen: Pilipovic (16 Paraden)/Ziemer (für 1 Penalty); Zabic, Ben Romdhane (1), Matzken (4), Rikhardsson (15), Cañellas (4), Schopper (1), Kusio (4), Lier (3), Markovic, Maros, Tominec, Obranovic (4), Herburger (1).

Füchse Berlin: Kireev(2P.), Milosavljev(6P.), Wiede(2), Darj(2), Holm(1), Andersson(7), Lichtlein(3), Freihöfer(3), Ende, Langhoff, Beneke, Kopljar(1), Vujovic(6/4), Weber(4), Marsenic(1), Drux(3)

Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Kadetten Schaffhausen, 6mal 2 Minuten gegen die Füchse Berlin.

Quelle: Andrina Held (Text) Kadetten Schaffhausen (Foto)