Nationalteam Männer • 08.01.2023
Vor ausverkauftem Haus in Winterthur ringt die Schweizer Nationalmannschaft Österreich mit 29:28 (15:15) nieder und gewinnt somit die 49. Ausgabe des Yellow Cups. Die prestigeträchtige Kuhglocke geht nach 2020 und zwei corona-bedingten Absagen erneut an den Gastgeber.
Titelverteidigung geglückt! Wie schon 2020 sichert sich die Schweiz den Turniersieg auch bei der 49. Ausgabe des Yellow Cups und insgesamt zum achten Mal. Der wichtigste Sieg folgt ganz zum Schluss. Dank dem 29:28-Triumph über die vorhin noch ungeschlagenen Österreicher fangen die Schweizer diese in der Tabelle noch ab. Japan besiegte das Team von Michael Suter am Freitag mühelos, gegen WM-Teilnehmer Kap Verde resultierte am Samstag ein 29:29-Unentschieden.
SPIELVERLAUF
Wie schon am Samstag machen es die Schweizer auch gegen Österreich wieder hochspannend. Dabei missglückt der Start, früh ist die Nati mit 0:2 hinten. Drei Tore innert vier Minuten von Andy Schmid bringen die Schweiz auf Kurs, eine Führung will aber nicht gelingen. Im Gegenteil. Weil unter anderem auch die schnellen Gegenstösse nicht von Erfolg gekrönt sind, rennen die Schweizer fast die komplette erste Halbzeit einem Rückstand hinterher. 11 Sekunden vor dem Seitenwechsel besorgt Lukas Laube dann aber den Ausgleich und den 15:15-Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit übernimmt die Schweiz auch resultatmässig das Zepter. Dimitrij Küttel sorgt nach 33 Minuten zum ersten Mal für die Führung. Wenig später verschenkt man ein Zwei-Tore-Polster aber wieder umgehend. Auf Basis einer grundsoliden Defensiv-Arbeit erarbeitet sich das Schweizer Team dann ein 24:21. Einen Vorsprung, denn die Nati nicht mehr hergibt. Spannend wird es trotzdem noch einmal. Mit dem Rücken zur Wand kämpft sich Österreich wieder auf ein 28:29 heran, bekommt mit der letzten Aktion noch einen Freiwurf zugesprochen. Dieser landet allerdings neben dem Tor. Die Schweiz ist Turniersieger 2023. 1950 Zuschauer feiern die Mannschaft frenetisch.
Captain Nikola Portner nimmt im Gegensatz zu den Spielen gegen Japan und Kap Verde auf der Bank platz. Zum Einsatz kommt er aber nicht, Leonard Grazioli spielt die vollen 60 Minuten durch. Einige Paraden gelingen dem jungen Keeper, das Torwart-Duell mit seinem Gegenüber Thomas Eichberger verliert er aber mit 8:13.
Rückraum-Turm Lenny Rubin taut so richtig auf, als es wichtig wird. In der zweiten Halbzeit verwertet er sechs seiner sieben Versuche und ist am Ende mit acht erzielten Treffern Schweizer Topskorer. Auch dank dieser Leistung wird er am Ende zum MVP des Turniers, dem wertvollsten Spieler am Yellow Cup 2023, ausgezeichnet.
Den Grundstein zum Sieg über Österreich legt die Nati in der Defensive. Die Rückkehr von Abwehrchef Samuel Röthlisberger, der gegen Kap Verde am Samstag noch angeschlagen fehlte, tut dem Team merklich gut. Allgemein gilt es die Teamleistung herauszustreichen. Die Schweizer zeigen vor einem tollen Publikum über die vollen 60 Minuten eine tolle Moral. Erst rennen sie eine Halbzeit lang einem Rückstand nach, stecken den Kopf nicht in den Sand. Als die ersten Führungen verschenkt sind, legt man gleich wieder nach und bringt den Turniersieg gegen anrennende Österreicher am Ende nach Hause.
Die Spieler haben nun einen Tag Pause, bevor sie sich in Schaffhausen zu drei weiteren Trainingstagen versammeln. Am Freitag folgt die Reise an den Bodensee. In Bregenz kommt es im Rahmen eines Testspiels zur Reprise des heutigen Yellow-Cup-Finals gegen Österreich.
WIN4 Arena, 1950 Fans (ausverkauft); SR: Mitrevski, Todorovski.
Schweiz: Grazioli (8 Paraden), Seravalli, Portner; Schmid (5/1 Tore), Meister (1), Rubin (8), Tynowksi (2), M. Zehnder (1), Lier (2), Röthlisberger, Küttel (4), Schelker, Gerbl (1), Zehnder S. (2), Willecke, Laube (3), Ben Romdhane S., Ben Romdhane M.
Österreich: Eichberger (13 Paraden, 1 Tor), Möstl, Kaiper; Bozovic (2 Tore), Weber (6), Frimmel (5), Herburger (1), Schweighofer, Zivkovic (4), Mittendorfer, Damböck, Bilyk (4), Wagner (1), Kofler, Hutecek (4), Lastro, Miskovecz, Katic.
Strafen: 3x2 Minuten gegen die Schweiz und 4x2 Minuten gegen Österreich.
FREITAG
Kap Verde - Österreich 31:39
Schweiz - Japan 35:31
SAMSTAG
Österreich - Japan 39:30
Schweiz - Kap Verde 29:29
SONNTAG
Japan - Kap Verde 31:19
Schweiz - Österreich 29:28
TABELLE
1. Schweiz 3/5
2. Österreich 3/4
3. Japan 3/2
4. Kap Verde 3/1
Samuel Röthlisberger: "Das war ein perfekter Abschluss der Woche. Gestern waren wir schon ein wenig enttäuscht, hat es nicht zum Sieg über Kap Verde gereicht. Umso schöner der Erfolg heute - und wir konnten sogar noch einige Dinge ausprobieren. Es war wichtig für den Fortlauf des Jahres, dass sich einige Formationen einspielen konnten. Heute gingen beide Teams ein hohes Tempo. Darunter litt unsere Defensiv-Arbeit. Das hat sich im Spiel dann aber stark verbessert. Am Ende waren wir ein wenig cleverer, auch wenn es noch einmal hätte kippen können."
Leonard Grazioli: "Es war eine neue Situation und eine coole Erfahrung, vor Heim-Publikum die Nummer 1 zu sein. Aus persönlicher Sicht war es ein Auf und Ab. Es gibt sicher noch Luft nach oben. Mit dem gesamten Turnier dürfen wir aber zufrieden sein. Es machte auch Spass mit den beiden jungen Torhüter Scheidiger und Seravalli. Wir alle sind sehr ehrgeizig."
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