Nationalteam Männer • 26.04.2023
Die Schweizer Nationalmannschaft hat in Georgien geliefert und ihr fünftes EM-Qualifikationsspiel mit 26:19 (14:10) gewonnen. Schon am Donnerstagabend könnte sie für die EM 2024 in Deutschland fix qualifiziert sein.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Die Nati ist kurz vor der EM-Ziellinie! Dank dem 26:19-Auswärtserfolg in Tiflis fährt sie in der EM-Qualifikation zwei weitere Punkte ein und festigt in der Gruppe 6 den zweiten Rang, der zur Teilnahme an der EM 2024 berechtigt. Sie kann höchstens noch von Litauen abgefangen werden, dazu müssten die Balten aber am Donnerstagabend (18 Uhr MEZ) erst das favorisierte Ungarn schlagen und dann im Direktduell am Sonntag in Winterthur auch noch die Schweizer.
Selbst wenn dieses Szenario eintreten sollte, hat das Team von Michael Suter beste Chancen auf eine erfolgreiche EM-Quali. Denn nebst den beiden Gruppenersten qualifizieren sich auch die vier besten Gruppendritten für die Europameisterschaft.
Den Taschenrechner können die Schweizer Fans heute aber auf die Seite legen und erst einmal den Erfolg in Tiflis geniessen. Der Start in die Partie verläuft noch etwas harzig, früh sieht sich die Nati mit einem 4:6-Rückstand konfrontiert. Nach ein paar Umstellungen in der Defensive packt Goalie Nikola Portner hinten drei Paraden in Folge aus und vorne fallen die Tore. Die Schweiz geht mit einer 14:10-Führung in die Pause. Diesen Vorsprung gibt die Nationalmannschaft nicht mehr her. Basis für den Erfolg ist die Defensive, die Georgier können den Schweizer Abwehrriegel in der zweiten Halbzeit nur noch vereinzelt knacken. Der Sieg ist zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Am Donnerstag reist die Schweiz zurück nach Zürich. Am Abend weiss das Team, ob es bereits fix qualifiziert ist. Am Sonntag steht dann das abschliessende Heimspiel gegen Litauen auf dem Programm. Der WIN4-Komplex ist bis auf wenige Tickets ausverkauft, auf Team und Fans wartet am Sonntag ein Handball-Fest.
Zum dritten Mal ist die Schweiz in dieser laufenden EM-Qualifikation Favorit und zum dritten Mal liefert sie. Nach den resultatmässig knappen Siegen im Oktober über Georgien und Litauen lässt sie ein halbes Jahr später in Tiflis gar nichts anbrennen. Trotz schwierigem Start bleibt die Mannschaft cool, kauft den Georgiern noch in der ersten Halbzeit den Schneid ab und bringt die zwei Punkte auf souveräne Art und Weise nach Hause.
Die anfänglichen Schwächen in der Defensive korrigiert Nationaltrainer Michael Suter mit der Hereinnahme von Cédrie Tynowski. Der Pfadi-Flügel liefert eine starke Rest-Partie. Herauszustreichen ist auch Lenny Rubin. Der Rückraum-Spieler der HSG Wetzlar ist mit sechs Toren bester Schweizer Skorer, er verwertet sechs seiner sieben Versuche. Und dies nachdem der in Tiflis omnipräsente Rubin eine besonders schwierige Anreise hatte. Noch am Sonntag spielte er mit Wetzlar in Gummersbach, und reiste in der Folge via Düsseldorf, Amsterdam und Istanbul nach Georgien.
Im Tor ist Captain Nikola Portner der sichere Rückhalt. Mit drei Paraden in Serie steht er am Ursprung der Wende in der ersten Halbzeit vom 4:6 zur 14:10-Pausenführung. Auch der bald 40-jährige Andy Schmid wirft fünf Tore. Chef im starken Abwehrdispositiv ist Samuel Röthlisberger, der überdies mit einem Tor auch in der Offensive ein Erfolgserlebnis feiern darf.
Georgien – Schweiz 19:26 (10:14)
Tiflis, Olympic Handball Arena, 1'000 Fans, SR: Mandak/Rudinsky (SVK)
Georgien: Tsintsadze (7 Paraden), Nikabadze (2); Laipashvili, Rustamov (2 Tore), Kbilashvili (2), Tskhovrebadze (4), Orjonikidze, Gogoladze, Arsenashvili (4), Darsania, Gogava, Kalandadze (6), Abramishvili, Gavashelishvili, Dikhaminjia (1), Simonia
Schweiz: Portner (9 Paraden), Grazioli (1); Schmid (5 Tore), Meister (2), Rubin (6), Tynowski (2), Zehnder M. (3), Lier (3), Raemy (1), Röthlisberger (1), Küttel (1), Maros (1), Gerbl, Zehnder S., Laube (1), Aellen.
Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Georgien, 7 x 2 Minuten gegen die Schweiz.
Michael Suter: «Es ist ein grosser Druck, der abfällt. Wir wussten, dass Georgien zuhause gefährlich sein kann, das haben sie in der Anfangsphase auch gezeigt. In der Defensive hatten wir anfänglich Probleme, konnten das dann aber korrigieren und uns steigern. Cédrie Tynowski, der rein kam, machte einen super Job wie auch Nikola Portner, der uns mit seinen Paraden in der Phase half. Danach waren wir deutlich überlegen. Vorne liessen wir ein paar Chancen zu viel ungenutzt, der Sieg hätte auch höher ausfallen können. Danach gaben wir allen Spielern Spielzeit. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und wir haben die Prüfung hier in Tiflis souverän bestanden.»
Lenny Rubin: «Ich bin überglücklich. Wir haben einen Riesenschritt in Richtung Qualifikation gemacht. Es war ein souveräner Auftritt über die vollen 60 Minuten mit der richtigen Einstellung. Wir haben gezeigt, dass wir klar die bessere Mannschaft sind. Klar, hatte ich eine spezielle Anreise. Aber der Wille sich mit dieser Mannschaft unbedingt für die EM in Deutschland zu qualifizieren war immer grösser. Das war mir extrem wichtig. Ich habe alles reingehauen für die Nati. Schön, ist es so aufgegangen.»
GRUPPE 6
Georgien - Schweiz 19:26 (10:14)
27. April, 18h: Litauen-Ungarn
30. April, 18h: Schweiz-Litauen
30. April, 18h: Ungarn-Georgien
Tabelle
1. Ungarn 4/8
2. Schweiz 5/6
3. Georgien 5/2
4. Litauen 4/2
Bereits gespielt
Schweiz - Georgien 24:23
Ungarn - Litauen 36:23
Litauen - Schweiz 26:27
Georgien - Ungarn 24:41
Georgien - Litauen 32:18
Schweiz - Ungarn, 32:37
Litauen - Georgien 34:27
Ungarn - Schweiz 36:27
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