Souveräner Sieg gegen Litauen zum Abschluss der EM-Qualifikation

Nationalteam Männer  •  30.04.2023

Schweiz jubelt nach 27:20-Sieg über Litauen

Die bereits für die EHF EURO 2024 qualifizierte Schweiz schlägt im letzten Spiel der EM-Quali Litauen souverän und vor ausverkauftem Haus in Winterthur mit 27:20 (16:6) und sorgt so für den perfekten Abschluss.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Tollhaus Winterthur! 2000 Fans feiern die Schweizer Nationalmannschaft schon vor dem Anwurf. Sie hat sich das Ticket für die Europameisterschaft vom kommenden Januar in Deutschland bereits unter der Woche gesichert. Vor einer tollen Kulisse wirft das Team von Michael Suter auch im letzten Spiel noch einmal alles rein und holt sich so den vierten Sieg im sechsten Spiel. Alle Akteure der Nati erhalten Einsatzzeit und feiern einen ungefährdeten Erfolg. Die EHF EURO 2024 in Deutschland steigt vom 10. bis 28. Januar, die Gruppenauslosung findet am 10. Mai 2023 in Düsseldorf statt. 

Highlights im Video

SPIELVERLAUF

Die Schweiz setzt im abschliessenden EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen zur Kür an. Nur die ersten Minuten des Spiels sind ausgeglichen. Dann stellt Marvin Lier auf 3:2, ehe Torhüter Nikola Portner mit seinem Treffer ins verwaiste litauische Tor zum 5:2 trifft. Der Goalie des SC Magdeburg glänzt in der Folge vor allem hinten, wehrt bis zur 27. Minute zehn von 14 Würfen ab und geht mit einer überragenden 72-Prozent-Quote in die Pause. Die Schweizer Offensive kommt nach anfänglichen Abstimmungsproblemen ebenfalls auf Touren. Man kann es sich sogar erlauben zwei Siebenmeter zu vergeben, der Zehn-Tore-Vorsprung nach der ersten Halbzeit ist immer noch hochverdient. Die physisch zwar starken Litauer finden schlicht kein spielerisches Mittel gegen die massierte Schweizer Defensive, oder bleiben beim Abschluss am Kapitän der Nati hängen.

Nach dem Seitenwechsel räumt Portner seinen Posten definitiv für Leonard Grazioli, der in der ersten Hälfte bereits mit einer Siebenmeter-Parade für lauten Applaus sorgte. Allgemein nehmen die Schweizer im zweiten Durchgang etwas Tempo raus und lassen ein paar Chancen vor dem gegnerischen Tor liegen. Auch wechselt Nationaltrainer Michael Suter fleissig durch, um all seinen Akteuren Spielzeit zu gewähren. Ab der 45. Minute kann Litauen resultatmässig auf 13:21, später auf 17:22 (49.) verkürzen. Doch mit Suters Timeout nehmen die Schweizer noch einmal Fahrt auf und verwöhnen die ausverkaufte Halle mit den letzten Treffern.

Fussverletzung bei Dimitrij Küttel 

Einziger Wermutstropfen an diesem Sonntagabend ist die Verletzung von Dimitrij Küttel. Der Rückraumspieler des HC Kriens-Luzern landet bei seinem Tor zum 14:5 unglücklich auf dem Fuss seines Gegners und knickt um. Für Küttel geht es danach nicht mehr weiter.

Überraschungscoup bei Ungarn-Georgien

Im letzten Spiel der Gruppe 6 landet Georgien im ungarischen Tatabanya einen Überraschungscoup und setzt sich in der Schlusssekunde mit 30:31 (14:17) gegen die favorisierten Ungarn durch. Damit liegt Georgien mit 4 Punkten zwar hinter der Schweiz auf dem 3. Rang, qualifiziert sich aber dennoch unter den vier besten Drittplatzierten und nimmt somit ebenfalls an der EM-Endrunde teil.

AUFGEFALLEN

Mit einer Abwehrquote von über 70 Prozent (!) ist Goalie Nikola Portner der verdiente Best Player der Partie. Aber auch Leonard Grazioli zeigt mit insgesamt fünf Paraden eine ordentliche Leistung. Bester Torschütze ist Kreisläufer Lukas Laube, der sämtliche fünf Würfe verwertet. Bis auf Andy Schmid, der sich im Verlauf des Spiels auf der Bank zurücklehnen darf, tragen sich alle Feldspieler (sowie Nikola Portner) in die Torschützenliste ein. 

Aufgefallen sind aber nicht nur die Akteure auf, sondern auch jene neben dem Spielfeld. Denn das abschliessende EM-Qualifikationsspiel steht unter dem Motto der Inklusion und gibt den Special-Handball-Teams der Schweiz eine besondere Plattform. Als Helfer*innen, Einlaufkinder und als geehrte Teams in der Halbzeitpause sind diese Spieler*innen mit und ohne Beeinträchtigung hautnah am Schweizer Nationalteam dran und mittedrin in der Euphorie um die erreichte Qualifikation.

TELEGRAMM

SCHWEIZ - LITAUEN 27:20 (16:6)

Winterthur WIN4, 2000 Zuschauer*innen (ausverkauft), SR: Bolic/Hurich (AUT)

Schweiz: Portner (10 Paraden, 1 Tor), Grazioli (5); Schmid, Meister (1 Tor), Rubin (3), Tynowski (1), Zehnder M. (1), Lier (4/3), Raemy (4), Röthlisberger (1), Küttel (1), Maros (1), Gerbl (1), Zehnder S. (2), Laube (5), Ben Romdhane (1). 

Litauen: Gurskis (2 Paraden), Morkunas (5); Bernatonis (3), Virbauskas, Malasinskas (5), Petreikis (4), Simenas, Butkus, Palevicius (1), Lapiniauskas (1), Jovaisas (2), Antanavicius (1), Rasakevicius (1), Stankevicius (2), Dumcius, Grimuta. 

Strafen: Einmal 2 Minuten gegen die Schweiz und 4 Mal 2 Minuten gegen Litauen. 

20230423 Switzerland Lituania Gamehalf1 (5)

EM-Qualifikation

ABSCHLUSSTABELLE GRUPPE 6

1. Ungarn 6/10
2. Schweiz 6/8
3. Georgien 6/4
4. Litauen 6/2

Ungarn, die Schweiz und Georgien für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland qualifiziert.

Alle Ergebnisse

Schweiz - Georgien 24:23
Ungarn - Litauen 36:23
Litauen - Schweiz 26:27
Georgien - Ungarn 24:41
Georgien - Litauen 32:18
Schweiz - Ungarn, 32:37
Litauen - Georgien 34:27
Ungarn - Schweiz 36:27
Georgien - Schweiz 19:26
Litauen-Ungarn 31:46
Schweiz-Litauen 27:20
Ungarn-Georgien 30:31

Quelle: Raphael Bischof, Carolin Thevenin (Text) / Alexander Wagner (Bilder)

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