Andy Schmid beendet seine Karriere als Aktiv-Spieler

Nationalteam Männer  •  30.01.2024

Andy Schmid quer

Der grösste Schweizer Handballer aller Zeiten tritt ab. Andy Schmid (40) hat sich entschieden einen Schlussstrich unter seine einzigartige Karriere zu ziehen und wird somit nicht mehr für den HC Kriens-Luzern und die Schweizer Nationalmannschaft auflaufen.

218 Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft. Länderspiel-Rekordtorschütze (1094 Tore). 5maliger MVP in der Bundesliga, der wohl besten Liga der Welt. EHF-Europapokal-Sieger. Deutscher Meister. Deutscher Pokalsieger. Schweizer Meister. Schweizer Cupsieger. Die Zahlen und Auszeichnungen der Karriere von Andy Schmid lesen sich eindrücklich. Noch aussergewöhnlicher: Bei all diesen Triumphen spielte Schmid eine entscheidende Rolle auf dem Feld.

Damit ist nun Schluss. Andy Schmid verkündet am Dienstagmorgen und nach über 20 Jahren als Profi-Handballer sein Karriere-Ende.

Gemeinsamer Entscheid

Ursprünglich wäre der 40-jährige Spielmacher noch bis zum Saisonende beim HC Kriens-Luzern unter Vertrag gestanden. Allerdings haben Schmid und der HCKL schon bei der Vertragsunterschrift im Jahr 2022 ausgemacht, dass sie nach der EHF EURO 2024 zusammensitzen werden. Andy Schmid: «Nach den emotionalen letzten Spielen mit der Nationalmannschaft in Deutschland und einer intensiven Bedenkzeit habe ich gemeinsam mit den Verantwortlichen des HC Kriens-Luzern entschieden, meine Aktivkarriere per sofort zu beenden.» Und weiter: «Einerseits ging mein Wunsch in Erfüllung, an der Euro und in dem Land, in dem ich die grössten Erfolge feiern durfte, mit der Nationalmannschaft dabei zu sein. Weiter ist es ein Privileg als Spitzensportler, das Ende selbst und nicht wegen einer schweren Verletzung zu bestimmen. Die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen, mein Körper bezahlt nun in Form kleinerer Blessuren den Tribut für die lange Karriere.»

Rekorde auch zum Abschied

Andy Schmid verlässt die Handball-Bühne auf beeindruckende Art und Weise. In der diesjährigen EHF European League, dem zweithöchsten Klub-Wettbewerb im internationalen Geschäft, ist er mit 60 Toren aus 6 Einsätzen noch immer Topskorer. In seinem letzten Spiel mit der Nationalmannschaft, am 16. Januar 2024 in Berlin bei der 27:29-Niederlage gegen Nordmazedonien, warf der Altmeister noch einmal 12 Tore und schnappte sich bei seinem letzten Einsatz im Nati-Dress auch noch die Länderspieltor-Rekordmarke von Marc Baumgartner.

Mit Andy Schmid hört der grösste Schweizer Handballer aller Zeiten auf. Auf dem Feld geht eine Ära zu Ende. Dem Schweizer Handball bleibt er aber erhalten. Wie der SHV schon im Februar 2023 kommunizierte, besitzt Schmid ab Sommer 2024 einen Vertrag als A-Nationaltrainer.

Andy Schmid wird im Rahmen eines der nächsten Länderspiele für seine Leistungen der vergangenen zwei Jahrzehnte und den Tor-Rekord geehrt. Bis dahin sagen wir Danke für deine grossen Verdienste, Andy!

Stimmen

  • Pascal Jenny, Zentralpräsident des Schweizerischen Handball-Verbands: «Ich mag mich noch gut erinnern als Andy Schmid damals bei uns in Zürich zum ersten Training des damaligen Top-Teams GC erschienen ist. Niemand im Team hätte diesem Jungen diese Weltkarriere damals zugetraut. Heute sind wir alle unglaublich stolz auf die Karriere des besten Schweizer Handballer aller Zeiten. Wir als Schweizerischer Handball-Verband freuen uns nun auf die künftige Zusammenarbeit und wollen seine Ausstrahlung für die ganze Handball-Schweiz partizipativ nutzen.»

  • Hanspeter Würmli, VR-Präsident der HC Kriens-Luzern AG: «Der jüngste Aufschwung und die Erfolge des HC Kriens-Luzern sind eng mit dem Namen Andy Schmid verbunden. Wir alle sind Andy für sein Engagement bei uns unendlich dankbar und wünschen ihm privat wie auch bei seiner neuen beruflichen Aufgabe nur das Beste.»

  • Nik Tominec, Sportchef beim HC Kriens-Luzern: «Wir können die Beweggründe von Andy sehr gut nachvollziehen. Seine Verdienste für den internationalen wie auch Schweizer Handballsport sind nicht mit Worten aufzuwiegen. Wir sind dankbar, stolz und voller Demut, dass einer der besten Handballer alle Zeiten für unseren Club spielte und ihn entsprechend prägte.»
Quelle: Raphael Bischof (Text) / Adrian Ehrbar (Foto)

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