Nach der EM ist vor der WM – so das Motto für die Schweizer Nationalmannschaft.
Nach dem Vorrunden-Aus an der EHF EURO 2024 stehen im Mai nämlich die WM-Playoffs II an. Die Ausgangslage ist einfach: Setzt sich die Schweiz in Hin- und Rückspiel durch, fährt sie kommenden Januar an die Weltmeisterschaft 2025 in Dänemark, Norwegen und Kroatien. Ihr Gegner wird diesen Samstag-Nachmittag, 27. Januar ab ca. 15 Uhr ausgelost (live auf EHF TV).
Auf die Schweizer dürfte allerdings eine Knacknuss warten. Die Nati befindet sich nach EM-Abschlussrang 21 im Topf der ungesetzten Teams und trifft somit auf eine auf dem Papier stärker einzustufende Nation, nämlich eine auf EM-Abschlussrang 5-17. Auf folgende Gegner kann die Schweiz treffen.
- Slowenien: Absolviert gegen Ungarn am Freitag das Spiel um EM-Abschlussrang 5, schloss die EM-Hauptrundengruppe II auf Rang 3 ab, bezwang unter anderem Weltmeister Dänemark (nicht in Bestbesetzung angetreten). Das letzte Duell gegen die Slowenen stammt von der EM 2020, damals verlor man mit 25:29. Erst einmal überhaupt konnte die Schweiz Slowenien schlagen: 1996 im WM-Quali-Hinspiel in Olten.
- Ungarn: Auch gegen Ungarn wäre die Schweiz klarer Aussenseiter. In der vergangenen EM-Qualifikation blieb man vor Jahresfrist zweimal ohne echte Chance, verkaufte sich in der ersten Halbzeit in Schaffhausen aber teuer. Der letzte Sieg gegen Ungarn datiert aus dem Jahr 2007.
- Portugal: An diesem Gegner scheiterten die Schweizer in ihrer letzten WM-Qualifikation im Frühling 2022. Im WM-Playoff I waren die Portugiesen zweimal zu stark für die Nati. Beim letzten Aufeinandertreffen am Vierländerturnier in Tunesien war die Schweiz allerdings nahe dran am Sieg.
- Österreich: Die Österreicher sind das Überraschungsteam der EHF EURO 2024, schafften in der Vorrundengruppe B dank zwei Unentschieden gegen Kroatien und Spanien den Vorstoss in die Hauptrunde, rangen dort auch Deutschland ein Remis ab und besiegten Ungarn. Ein Duell gegen unseren Nachbarn hätte besondere Brisanz. Die zwei Testspiele im Jahr 2023 gingen zwar knapp verloren, den "Final" am Yellow Cup 2023 entschieden die Schweizer aber für sich.
- Island: Die Isländer um Magdeburg-Spielmacher Gisli Kristjansson schliessen die EHF EURO 2024 auf Rang 10 ab. Gegen die Wikinger aus dem hohen Norden hat die Schweiz gute Erinnerungen, bezwang das Team von Michael Suter Island an der WM 2021 in Ägypten doch in der Hauptrunde. Trotz allem würde sich die Schweiz auch hier klar in der Aussenseiter-Rolle befinden.
- Niederlande: Auch die Holländer sind ein möglicher WM-Playoff-Gegner. Die Niederlande ist eine aufstrebende Handball-Nation, schaffte an den letzten drei Grossanlässen stets den Einzug in die Hauptrunde und beendet die diesjährige EM auf Rang 11. Das letzte Duell gewann die Schweiz im Januar 2020 am Yellow Cup.
- Spanien: Die Spanier enttäuschten an der EM mit dem Vorrunden-Aus, zählen aber nach wie vor zu den Schwergewichten im Welt-Handball. Die Schweiz wäre in einem Playoff-Duell mit den Iberern krasser Underdog. In 38 Direktbegegnungen gewann die Nati nur sechs Mal - zuletzt 1993.
- Montenegro: Erst einmal traf die Schweiz auf Montenegro. 2021 am Vierländerturnier in Tunesien zog eine stark verjüngte SHV-Auswahl mit 31:35 den Kürzeren. Montenegro schloss die EM dank einem Sieg über Serbien in der Vorrunde auf Rang 14 ab.
- Tschechien: Partien zwischen der Schweiz und Tschechien gingen meist knapp aus, die Bilanz liest sich nach 18 gespielten Duellen ausgeglichen (8 Siege, 2 Remis, 8 Niederlagen). Tschechien schlug an der EM Griechenland und sicherte sich so einen Platz im Topf der gesetzten Teams für die WM-Playoffs.
- Polen: Die Polen blieben an der EM in einer starken Gruppe gegen Slowenien und Norwegen chancenlos. Die letzten drei Direktbegegnungen konnte die Schweiz alle für sich entscheiden. Im Gegensatz zur Schweiz ist Polen aber regelmässiger Endrunden-Teilnehmer.
- Nordmazedonien: An diesen Gegner hat die Schweiz nicht die besten Erinnerungen. 2021 verpasste man die EM-Quali wegen einer knappen Niederlage in Skopje und einem Tor. Vor wenigen Tagen zog man an der EHF EURO 2024 wieder den Kürzeren und verpasste somit auch den Vorstoss in den Topf der gesetzten Teams für die WM-Playoffs.