Was für ein Spiel in der Saalsporthalle! Nachdem die Zürcherinnen mit Anfangsschwierigkeiten in die Partie starten, läuft Brühl groß auf: Nach zehn Minuten liegen sie mit 7:1 in Führung. Eine deutliche Reaktion auf die Heimniederlage vor vier Tagen. Doch wie das junge Team von Kent Ballegaard bereits mehrfach bewiesen hat, lassen sie sich davon nicht beirren, setzen zur Aufholjagd an und verkürzen in der 21. Minute auf 7:9. Bis zur Pause erkämpfen sich die Brühlerinnen dann aber nochmals einen 4-Tore-Vorsprung. Es steht 15:11 für den LC Brühl Handball.

Nach dem Seitenwechsel finden die St. Gallerinnen keine Lösungen mehr und scheitern abermals an der Zürcher Abwehr. Elf Minuten bleiben sie erfolglos im Angriff, während die Gastgeberinnen das Spiel zu ihren Gunsten drehen und die Führung mit 17:15 übernehmen. Ist das die Chance, vor über 1100 Zuschauerinnen und Zuschauern den Meisterpokal in die Höhe zu stemmen? Noch bleibt eine Viertelstunde zu spielen. Eine Viertelstunde, die an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten ist: 29 Sekunden vor Schluss trifft die beste Spielerin Leonie Aellen (7/8) zum 25:25-Ausgleich. Brühl ist am Ball, lässt sich jedoch alle Zeit, diesen letzten Angriff auszuspielen. Topscorerin Laurentia Wolff bekommt drei Sekunden vor Abpfiff den Ball zugespielt, setzt zum Wurf an und versenkt den Ball via Buzzerbeater im gegnerischen Tor. Nach dem Spiel meint sie: „Ich habe auf die Uhr geschaut, es waren noch drei Sekunden zu spielen. Ich dachte: Egal, ich muss jetzt einfach werfen, sonst ist die Zeit um. Dann habe ich mit allem, was ich habe, geworfen und dieses Mal ging der Ball rein.“

Die Brühlerinnen retten sich damit in letzter Sekunde vor der Verlängerung und gleichen die Serie mit dem 26:25-Sieg zum 2:2 aus. Am kommenden Freitag, 31. Mai um 18.15 Uhr, steigt das Entscheidungsspiel in der Kreuzbleiche. Das Spiel wird live auf SRF übertragen.

Quelle: Andrina Held (Text) Balthasar Dörig (Foto)