Nationalteam Männer • 10.01.2024
Zum Auftakt der Europameisterschaft schaffen über 53'000 Handballfans eine gigantische Kulisse in der Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf. Für die Schweiz endet das Spiel gegen Gastgeber Deutschland mit einer derben 14:27-Niederlage.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Die Schweiz verliert das Auftaktspiel gegen Deutschland mit einem enttäuschenden 14:27 Endergebnis (8:13 zur Halbzeit). Im Angriff versuchen Manuel Zehnder und Andy Schmid, Akzente zu setzen, hinten hält Captain Nikola Portner solide, bevor er in der 53. Minute nach einer Parade unglücklich umknickt.
SPIELVERLAUF
Das Auftaktspiel beginnt mit ohrenbetäubender Unterstützung der 53‘583 Zuschauer auf den Rängen – eine Kulisse, die die Schweiz mehr beeindruckt, als sie es sich vor Spielbeginn gewünscht hatten. Routinier Andy Schmid übernimmt ab den ersten Minuten Verantwortung, trifft aus dem Rückraum und im Nachgreifen vom Siebenmeterpunkt. In der Deckung steht die Schweiz hingegen zu Beginn konzentriert, auch Nikola Portner zeichnet sich mit Paraden aus.
Doch im Angriff kommen die Spieler von Michael Suter nicht am Torhüter Andreas Wolff vorbei. Mit neun gehaltenen Bällen in der ersten Halbzeit ist er massgeblich an dem 5-Tore-Vorsprung zur Halbzeit beteiligt – zumal auch das deutsche Team einige Chancen liegenlässt oder von Portner gebremst wird. Doch der Schweizer Angriff kommt nicht auf Touren: Weder der siebte Feldspieler noch geduldig herausgespielte Chancen bringen Erlösung, die Schweizer bringen ihre Würfe nicht im gegnerischen Tor unter. Ein ums andere Mal ist Andreas Wolff zur Stelle und lässt nur 8 Tore zu – zu wenig, um die Deutschen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Das 5-Tore-Halbzeitrückstand können die Schweizer auch in der zweiten Halbzeit nicht aufholen. Im Gegenteil, trotz weiter guter Leistung von Nikola Portner laufen die Deutschen immer weiter davon. Dies auch, weil dem Schweizer Team nun mehr Fehler unterlaufen: Der Gegner um Juri Knorr & Co lässt sich vor seinem euphorischen Publikum nicht zweimal bitten und münzt diese eiskalt in Gegenstösse um.
Dann der Schreckensmoment in der 53. Minute: Nach dem Wurf von Renars Uscins kommt es zu einem unglücklichen Aufeinandertreffen mit dem Schweizer Torhüter Nikola Portner, der daraufhin umknickt. Der Captain muss das Feld verlassen und wird von Leonard Grazioli ersetzt.
Das Team von Nationaltrainer Michael Suter verliert am Ende mit 14:27 und muss für die kommenden Herausforderungen neue Wege finden. Am Sonntag wartet in Berlin der nächste Gegner – Frankreich.
Michael Suter, Nationaltrainer: «Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wenn du nur 14 Tore schiesst, brauchst du nichts schönzureden, auch wenn die Defensive in Ordnung geht. In den ersten zwanzig Minuten hatten wir grosse Probleme, an Andy Wolff vorbeizukommen, der stark aufgespielt hat. In der zweiten Hälfte haben wir dann selbst zu viele Fehler gemacht, zu wenig 1:1 Situationen gewonnen. Wir wollten ein gutes Spiel zeigen, aber das ist uns leider nicht gelungen. Das ist bitter.»
Andy Schmid: «Wir haben in allen Punkten aufgezeigt bekommen, dass das deutsche Team besser war als wir: Sei es in der Dynamik, Schnelligkeit, Cleverness oder auch Kraft. Sie haben uns klar und deutlich gezeigt, welch hier ein Klassenunterschied besteht. Das ist natürlich heftig und enttäuschend. Jetzt liegt es an uns, das herunterzuschlucken, wieder aufzustehen und unseren Ehrgeiz und Charakter zu zeigen.»
Lenny Rubin: «Ich fühle mich ziemlich leer im Moment, es ist für unsere Mannschaft eine extreme Enttäuschung. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen. In der ersten Halbzeit war nicht alles schlecht – wir hatten natürlich Respekt vor den Deutschen und das hat man uns angemerkt. In der Deckung und gemeinsam mit Nikola Portner haben wir recht gut dagegengehalten. Aber was wir im Angriff gezeigt haben, war schlicht ungenügend.»
Deutschland - Schweiz 27:14 (13:8)
Düsseldorf, Merkur-Spiel-Arena - 53'586 Zuschauer. - SR Hansen/Madsen (DEN). -
Schweiz: Portner/Grazioli; Schmid (2), Meister, Rubin (4), Tynowski (1), Manuel Zehnder (2), Lier, Kusio, Raemy (2), Maros, Laube, Gerbl (1), Samuel Zehnder, Willecke, Ben Romdhane (2).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Deutschland, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Bemerkungen: Schweiz ohne Röthlisberger, Küttel, Schelker (alle verletzt), Markovic (private Gründe) und Aellen (überzählig).
Im ersten Spiel der EM schlug die Topnation Frankreich Nordmazedonien mit 39:29. Während sich die beiden Mannschaften in der ersten Hälfte einen ausgeglichenen Schlagabtausch lieferten, nutzen die Franzosen in der zweiten Hälfte die Fehlern des Gegners gnadenlos zu Kontern aus und setzten sich am Ende in der erwarteten Höhe durch. Als Best Player wurde – erstmals vom Publikum via App – Hugo Descat (7 Tore) gewählt.
Übersicht Spiele
Tabelle
Die ersten beiden klassierten Teams nach der Vorrunden stossen in die Hauptrunde vor.
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