Nationalteam Frauen • 25.02.2024
Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft spielt auf ihrer «Road to Basel» und im Rahmen des EHF EURO Cups diese Woche zweimal gegen Ungarn. Alles rund um die Nati-Woche gibt es hier im Ticker.
FREITAG, 12 UHR Die Nati ist am Donnerstag von Tatabanya via Budapest und Zürich an den morgigen Spielort Gümligen BE gereist. Dort steigt am Samstag um 16.30 Uhr das "Rückspiel" gegen die Ungarinnen. Tickets sind via Ticketcorner nach wie vor im Verkauf und können hier erworben werden.
Gümligen und das Spiel gegen Ungarn stellen den nächsten Halt auf unserer "Road to Basel", der Heim-EM in der St. Jakobshalle vom 28. November bis 3. Dezember 2024 dar. Verband und Mannschaft wollen dann die ganze (Frauen)-Handballschweiz auf den Tribünen begrüssen. Dazu laufen schon diverse Aktionen, am morgigen Spieltag präsentieren wir euch zum ersten Mal die Aktion "Heim-Verein."
Der SHV hat sämtliche Stammvereine unserer Nationalspielerinnen kontaktiert und sie an eines der beiden EHF EURO Cup-Spiele gegen Ungarn (3. März Gümligen) oder Norwegen (6. April Zürich) eingeladen. Die Nati-Spielerinnen bestreiten zudem das Warm-Up mit speziellen Leibchen: Den Rücken ziert jeweils der Klub-Name des Heim-Vereins. Mitglieder des Heim-Vereins können "ihre" Spielerin so vor Ort anfeuern, Juniorinnen wird aufgezeigt, dass auch sie es in die Nati schaffen können. Und: Die Spielerinnen nehmen sich nach der Partie Zeit für ein Foto oder Unterschrift mit den Fans aus ihrem Heim-Verein.
Welche Nati-Spielerin kommt aber aus welchem Verein? Wir haben die Schweizer Frauen-Nati-Karte gezeichnet. Kannst du alle Spielerinnen den Vereinen zuordnen? Die Auflösung gibts auf unserem Instagram-Kanal!
Am Samstag beim Spiel Schweiz-Ungarn (Anwurf 16.30 Uhr) erwartet die Fans im Stadion und daheim vor den TV-Bildschirmen eine Neuerung. Der SHV bindet alle Zuschauer*innen mit ein in die Best-Player-Wahl - die Fans bestimmen, wer Best-Player wird. Und so gehts:
Tickets für die vierte Partie im Rahmen des EHF EURO Cups können via Ticketcorner erworben werden. SRF Sport zeigt die erste Halbzeit im Livestream und die zweite auf SRF Info.
MITTWOCH 22 UHR Nach dem Spiel in Ungarn analysieren Nationaltrainer Knut Ove Joa und Kapitänin Kerstin Kündig die Leistung der Schweizerinnen in Tatabanya.
Knut Ove Joa, wie fällt dein persönliches Fazit nach der Niederlage in Ungarn aus?
Die Spielerinnen haben in der ersten Halbzeit einen guten Job gemacht und hätten das Skore auch ausgeglichen gestalten können. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Verteidigung leider den Fokus verloren. Sie konnten Dinge tun, die wir in den ersten 30 Minuten noch unterbinden konnten. Sie kamen mit hohem Tempo, wir verloren die Aggressivität im Mittelblock. Zudem weisen wir zu viele Fehlschüsse – besonders aus rund neun Metern – auf. 26 Fehlschüsse sind deutlich zu viel.
Kerstin Kündig, wie erklärst du dir die zwei unterschiedlichen Halbzeiten?
Ich habe das Gefühl, wir sind in der ersten Halbzeit viel aggressiver in die Zweikämpfe gegangen und konnten sie zu Fehlern zwingen. In der zweiten Halbzeit verwerfen wir zu viele Chancen, machen zu viele technische Fehler. Durch das kommt Ungarn besser ins Spiel und wir haben keinen Zugriff in der Abwehr mehr. Ihre zweite Welle war das Problem. Sie konnten uns überrennen.
Knut, du hast wie gewohnt wieder vielen Spielerinnen Einsatzzeit gegeben. Warum aber kam eine in der ersten Halbzeit stark aufspielende Malin Altherr danach nicht mehr zum Einsatz?
Es war vor allem eine taktische Massnahme in der Defensive. Wir wollten in der Defensive mit Kerstin etwas versuchen und die Ungarinnen so stoppen. Das ging leider nicht auf. Allerdings spielen wir zwei Spiele in vier Tagen, da möchte ich alle Spielerinnen sehen und somit habe ich danach auch Emma Bächtiger eingesetzt.
Welche Leistungen möchtest du sonst noch herausstreichen?
Tabea hat gut gespielt, Tore geschossen, Chancen kreiert und auch Penaltys herausgeholt. Kerstin als Spielmacherin war gut im Spiel drin und wie erwähnt hat auch Malin gezeigt, was sie kann. Zudem war Sladi Dokovic stark. Speziell ist sicher auch das Debüt von Era Baumann. Sie ist 16 und schiesst mit der ersten Möglichkeit ihr erstes Tor. Das ist beeindruckend!
Kerstin, Du bist Kapitänin. Mit Era Baumann und Mirjam Ackermann waren in Ungarn zwei neue Gesichter dabei. Wie haben sie sich geschlagen?
Wenn man als 16-Jährige im ersten Länderspiel mit dem ersten Ballkontakt ein Tor erzielt, darf man sehr stolz sein. Ich weiss, wie nervös Era vor der Partie war darum mag ich es ihr noch mehr gönnen. Mirjam hat weniger lang gespielt, aber es ist schon ein Highlight, dass sie hier dabei ist. Sie hat im Training gezeigt, dass sie uns in der Abwehr weiterhelfen kann und ich hoffe, sie kann sich auch am Samstag noch einmal präsentieren.
Woran arbeitet ihr nun, damit ihr am Samstag zwei gute Halbzeiten auf die Platte kriegt?
Knut Ove Joa: Wir dürfen nicht wieder einen solch langen «Hänger» haben. Wenn wir eine schlechte Phase im Spiel haben, müssen wir lernen den Schalter schneller umzulegen. Wie gehen wir in einer solchen Situation vor? Das schauen wir sicher an. Und: Wir verlieren zu viele Zweikämpfe, die Ungarinnen können zu lange spielen ohne dass wir sie stoppen – auch mal mit einem Foul. Mit solchen Massnahmen wollen wir die Intensität über 60 Minuten hochhalten. Zudem passen wir im taktischen Bereich sicher auch ein, zwei Dinge an.
Kerstin Kündig: Wir haben bereits darüber gesprochen, wie wir unser Rückzug-Verhalten verbessern könnten. Dazu gehört aber sicher auch das Videostudium am Donnerstag. Am Freitag im Training passen wir vielleicht das eine oder andere an, damit wir das Tempo der Ungarinnen bremsen können.
DIENSTAG, 20 UHR Heute stand bei der Frauen-Nati ein Reise-Tag auf dem Programm. Kerstin Kündig, Daphne Gautschi & Co. hoben um 11.25 mit LX2254 von Zürich Flughafen in Richtung Budapest ab. Nach der pünktlichen Landung ging es via Bus weiter an den Spielort Tatabanya, wo die Nati um 18 Uhr das Abschlusstraining in der morgigen Spielhalle «Tatabányai Multifunkcionális Csarnok» absolvierte. Mit in Ungarn dabei sind insgesamt 16 Spielerinnen. Sie alle stehen am Mittwoch auf dem Matchblatt. Nuria Bucher und Soraya Schaller stossen am Freitag in Bern wieder zum Team.
Seit Dienstag ist klar, dass in Tatabanya gleich zwei Spielerinnen zu ihrem A-Nati-Debüt gekommen. Es sind dies Mirjam Ackermann vom LC Brühl und Era Baumann von GC Amicitia Zürich. Beides sind zwei spezielle Geschichten.
Ackermann kommt im Alter von 26 Jahren zu ihrem ersten Einsatz als Schweizer Nationalspielerin. Speziell: Die Kreisläuferin des LC Brühl machte keine einzige Partie in der Juniorinnen-Nati. Jetzt gelangt sie zu ihrem Debüt, weil sie gemäss Trainer-Team in der SPL1 in der Deckung zu den Besten ihres Fachs zählt. Ackermann: «Ich war schon sehr überrascht vom Aufgebot, weil ich noch nie in der Nati war. Ich habe mich aber sehr gefreut darüber und versuche nun das Team bestmöglich zu unterstützen. Meine Stärken liegen vor allem in der Verteidigung.»
Mit Era Baumann steht am Mittwoch auch eine 16-Jährige im Team von Trainer Knut Ove Joa. Die Flügelspielerin von GC Amicitia Zürich rückt für die verletzten Melanie Felber in den Kader. «Ich habe sehr kurzfristig von meiner Nomination erfahren und mich umso mehr gefreut. Ich hoffe, ich bin am Mittwoch möglichst gut drauf und ich möchte natürlich sämtliche Pässe, die ich am Flügel erhalte, versenken.» Era Baumann konnte international bereits für Furore sorgen. An der U17-EM im August glänzte die Akademie-Spielerin mit 55 Treffern aus sieben Partien und wurde Turnier-Topskorerin.
MONTAG, 18 UHR Der Ungarn-Lehrgang hat begonnen. Am Montagmorgen um 9.45 Uhr besammelte sich das Team im GoEasy-Komplex in Siggenthal. Unter der Aufsicht des Trainer-Trios Knut Ove Joa, Vroni Keller und Miloš Čučković absolvierte die A-Nationalmannschaft am späten Vormittag die erste Trainings-Einheit, gefolgt von der zweiten am Nachmittag.
Nicht Folge leisten im ursprünglich kommunizierten 19-Frau-Kader können Melanie Felber und Celia Heinzer. Auf dem Flügel wurde deshalb die erst 16-jährige Era Baumann von GC Amicitia Zürich nachnominiert. Die restlichen 18 Spielerinnen verbleiben allesamt im Kader und bilden das Aufgebot für die beiden Spiele gegen Ungarn, 16 Akteurinnen stehen jeweils auf dem Matchblatt.
Schaffen es Mirjam Ackermann (LC Brühl) und die besagte Era Baumann (GCA) auf das Matchblatt, feiern sie beide ihr Nati-Debüt. Die komplette Kaderliste gibt es weiter unten.
Die Bilanz der Schweizerinnen gegen Ungarn liest sich auf den ersten Blick nicht rosig. In sechs Vergleichen zog man sechsmal den Kürzeren. Allerdings: Die ersten fünf Duelle liegen alle 30 (!) Jahre und mehr zurück. Und an das letzte Aufeinandertreffen hat die Schweiz nicht nur schlechte Erinnerungen. Bei ihrem ersten Auftritt an einer EM-Endrunde überhaupt, brachte die Nati die Ungarinnen im November 2022 in Ljubljana an den Rand einer Niederlage. Frech aufspielende Schweizerinnen gingen mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause und mussten sich erst in der Schlussphase den Schneid abkaufen lassen. Das Spiel zum Nachlesen gibt es hier.
Auch am Mittwoch um 17 Uhr geht die Schweiz als klare Aussenseiterin in die Partie in Tatabanya. Ungarn ist eine Handball-verrückte Nation, das Champions-League-Final4 der Frauen wird jeweils in Budapest ausgetragen und ungarische Vereine wie Ferencvaros reden da meist ein Wörtchen um den Titel mit. Auch der für die beiden Spiele gegen die Schweiz zusammengestellte Kader ist wieder gespickt mit Spielerinnen mit Königsklassen-Erfahrung. Kurzum: Auf das Team von Trainer Knut Ove Joa wartet ein echter Brocken.
Das Spiel gibt es am Mittwoch live auf SRFzwei mit dem Kommentar von Stephan Liniger und Noelle Striffeler zu sehen.
SONNTAG 18 UHR Für Knut Ove Joa sind die beiden Partien gegen Ungarn die Spiele Nummer 3 und 4 in seiner Funktion als Nationaltrainer. Der Norweger möchte auf der «Road to Basel» mit seinem Team ordentlich Selbstvertrauen tanken. «Für uns werden die beiden Vergleiche mit den Ungarinnen eine gute Herausforderung. Wir sehen die beiden Spiele aber nicht isoliert, sondern als Weiterentwicklungsprozess. Mit jedem Spiel wollen wir näher an Teams wie Ungarn heranrücken. Dazu ist es auch wichtig, dass wir weiterhin auf unser Spiel vertrauen.»
Schweiz - Österreich 33:27 (18:11)
Ungarn - Norwegen 31:38 (17:19)
Norwegen - Schweiz 44:29 (23:18)
Österreich - Ungarn 32:34 (15:19)
Ungarn - Schweiz 38:26 (16:14)
Norwegen - Österreich 44:22 (19:10)
1. Norwegen 3/6
2. Ungarn 3/4
3. Schweiz 3/2
4. Österreich 3/0
2./3. März: Schweiz-Ungarn / Österreich-Norwegen
3./4. April: Österreich-Schweiz / Norwegen-Ungarn
6. April: Schweiz-Norwegen / Ungarn-Österreich
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