«HmS ermöglicht es mir, meine Begeisterung für Ballspiele weiterzugeben»

Mit 37 teilnehmenden Teams war das Münsinger Schulhandball-Turnier ein Erfolg. Was habt ihr unternommen, um euer Turnier wiederzubeleben?

Ann Kohlschütter: Da das Turnier mehrere Jahre nicht stattgefunden hatte, war unser Hauptziel, alle Kinder, Lehrerpersonen und Eltern in Münsingen und Umgebung über das Angebot zu informieren. Das haben wir mit allen möglichen Mitteln versucht – über E-Mails, Plakate, Flyer und viele persönliche Gespräche mit den Schulen und innerhalb des Schulsports.

Maria Haueter: Während fast 15 Jahren hatten Eveline und Ollie Oltmanns das lokale Schulhandball-Turnier organisiert. Dann kam Covid und der Event konnte nicht mehr stattfinden, im Anschluss hatten wir noch zu wenig Anmeldungen. Diese Saison haben wir früh mit der Werbung und der Planung begonnen – und freuen uns sehr, dass sich der Einsatz gelohnt hat.

 

Für euch war es das erste Turnier, welche Herausforderungen habt ihr bewältigt und welche Erfahrungen konntet ihr machen?

Ann Kohlschütter: Die zeitliche Planung war sicher eine Herausforderung – zunächst mussten wir den richtigen Termin finden, später die Helfer einplanen und das Ganze drumherum vorbereiten. Der Turniertag war recht lang. Wir überlegen, eine vierte Halle hinzuzumieten, wenn wir noch mehr Teams aufnehmen wollen. Das würde die Dauer etwas verkürzen

Maria Haueter: Ann und ich haben das Turnier ja zum ersten Mal durchgeführt, da fehlten uns noch gewisse Erfahrungen. Wir werden bestimmt früher mit der Helferplanung starten und auch mehr Personen einplanen.

 

Welche Ziele verfolgt der Verein mit dem Schulhandball-Turnier?

Ann Kohlschütter: Am Schulhandball-Turnier erfahren Kinder, die weder im Schulsport noch Mitglied beim HBC Münsingen sind, wieviel Spass Handball macht. Aber auch die Lehrpersonen, damit sie nach einer HmS-Lektion oder einer Turnierteilnahme die Sportart Handball in ihren Unterricht integrieren. Ein Turnier ist auch immer eine Gelegenheit, mögliche Hemmschwellen bei Kindern oder Eltern zu überwinden.

Maria Haueter: Wir erhoffen uns mit dem Turnier eine stärkere Präsenz an den Schulen und allgemein im Dorfleben. Natürlich freuen wir uns auch, wenn dadurch mehr Kids in den Schulsport und mittelfristig in unsere Teams kommen.

 

Welche Tipps würdet ihr anderen Vereinen geben, die sich in einer ähnlichen Situation wiederfinden – also die motiviert sind ein Turnier zu organisieren, aber quasi bei null anfangen?

Ann Kohlschütter: Wichtig finde ich, dass alle betroffenen Personen ‘an Bord geholt werden’. Das sind natürlich die Lehrpersonen und Sportlehrer, aber auch der Abwart, alle Eltern, die Vereinsmitglieder und deren Umfeld. Je mehr Schulen teilnehmen, umso breiter sollte man die Infos streuen. Wir haben zum Beispiel Werbung auf den Websites, aber auch per E-Mail und gedruckten Flyer gemacht.

Maria Haueter: Genau, besonders die Sportlehrerinnen und die Personen, die für den Schulsport verantwortlich sind, können immer wieder nachstossen und auf den Termin aufmerksam machen. Uns hat auch geholfen, eine Pendenzenliste mit Aufgabenzuteilung anzufertigen, diese laufend zu ergänzen und nachzubereiten. So wusste jeder, wie der aktuelle Planungsstand war und was noch zu tun war. Im Austausch mit ehemaligen Veranstaltern oder anderen Vereinen erhält man auch viele Inputs – und dann muss man einfach ausprobieren! 

Das schweizweite Förderprogramm «Handball macht Schule» bietet Schulklassen und Lehrpersonen die Möglichkeit, vom Handball-Knowhow ausgebildeter Botschafter*innen während ihrer Turnstunden zu profitieren. Im Anschluss einer HmS-Lektion steht oftmals die Teilnahme an einem Schulhandball-Turnier, das vom lokalen Verein organisiert wird.

Auch in Münsingen steht das HmS-Programm am Anfang des Schulhandball-Erfolgs: Die Botschafterin Ann Kohlschütter erteilte seit November knapp 20 Lektionen in verschiedenen Schulen und konnte dabei auf das Turnier hinweisen. «Seit 2018 gebe ich ausserdem im Schulsport Handball Kurse für Schulkinder der 2. bis 6. Klasse. Zwar ist Ann Kohlschütter kein direktes Mitglied des HBC Münsingen, die Zusammenarbeit sei aber eng und sehr positiv.

Über ihre eigene Motivation als Handball-Botschafterin sagt sie: «Ich bin begeistert von allen Ballspielen. Diese gebe ich gerne weiter und es freut mich immer wieder, wenn ich die Kids auch mit dieser Begeisterung anstecken kann. Der Schulsport und die HmS-Demolektionen ermöglichen mir dies.»

Quelle: Carolin Thevenin (Text), zVg (Bilder)