Neun Spielerinnen verlassen den DHB Rotweiss Thun per Ende Saison

SPAR Premium League  •  27.05.2024

Verabschiedungen

Nach einer langen, beschwerlichen Saison steht nun das nächste schwierige Kapitel auf dem Programm: Rotweiss Thun erlebt einen grossen Umbruch, den es so schon länger nicht mehr gab. Neun Spielerinnen aus dem fixen Kader der SPL1 haben sich dazu entschieden, das Team zu verlassen oder ihre Handballkarriere auf Eis zu legen.

Rotweiss Thun hat den Ligaerhalt erreicht. Ein bisschen Pech und ungenügende Leistungen in der Hauptrunde waren der Grund dafür, dass die Thunerinnen erneut den Gang in die Abstiegsrunde gehen mussten. Das Team ist sich einig, hätte man das Spiel im Herbst auswärts gegen GC gewonnen, wäre vieles anders geworden. Diese Partie war ein Knackpunkt der Saison 23/24 und leider wirkte er sich bekannterweise nicht gerade positiv auf den weiteren Verlauf der Meisterschaft aus. Doch in der Abstiegsrunde ist das Team um Jakub Szymanski wieder auf den Geschmack des Gewinnens gekommen. Nicht jede Partie konnte das Team für sich entscheiden, doch schlussendlich erreichte Rotweiss trotzdem das Saisonziel Ligaerhalt.

Sophie Strupler konnte in der zweiten Saisonhälfte nach langer Verletzungspause endlich wieder auf dem Spielfeld mitwirken. Die 21-Jährige hat sich erfolgreich von ihrer langwierigen Verletzung zurückgekämpft und war ein wichtiger Bestandteil des Teams im Kampf um den Ligaerhalt. Seit fünf Jahren spielt Strupler für die SPL1 von Rotweiss Thun, sieben Jahre gehört sie dem Verein an. Nun zieht sie weiter, einerseits wegen der Ausbildung, andererseits wegen der sportlichen Herausforderung. Strupler beginnt im Herbst ein Studium in Luzern und wird in der kommenden Saison in Pink auflaufen – die Kreisläuferin schliesst sich den SPONO EAGLES an. 

Emily Weinekötter wird künftig sportlich kürzer treten. Letzte Saison ist die 22-jährige vom Kantonsrivalen HV Herzogenbuchsee zu Thun zurückgekehrt. Insgesamt gehörte sie sechs Jahre dem Verein an, was durch ein Handball-Auslandsjahr in Dänemark bei Odense und dem Abstecher beim HVH unterbrochen war. In dieser Saison konnte Weinekötter durchstarten und ihr Können unter Beweis stellen. In 53 Spielen auf höchstem Niveau hat sie wichtige Tore erzielt und einiges dazu beigetragen, dass Rotweiss auch in der kommenden Saison in der SPL 1 spielen wird. Aufgrund ihrer Ausbildung und Arbeit ist es Weinekötter aber nach Abschluss der aktuellen Meisterschaft nicht mehr möglich, den sportlichen Aufwand, der mit dem Engagement in der SPL 1 einhergeht, zu stemmen. Doch sie hängt ihre Schuhe nicht an den Nagel, auch sie schliesst sich in der kommenden Saison dem zweiten Team von Rotweiss an. 

Annika Lauper, unsere Ligatopscorerin, das mit knappen 19 Jahren, geht den nächsten Schritt in ihrer Karriere. In den letzten beiden Jahren hat die junge Thunerin eine unglaubliche Entwicklung gemacht, was nicht unbemerkt blieb. Die Konkurrenz hat angeklopft und Lauper hat sich dazu entschieden, sich in die Ostschweiz zu wagen. Sie schliesst sich dem LC Brühl an und wird künftig für den Rekordmeister auf Torejagd gehen. In der laufenden Saison hat sie für Rotweiss Vollgas gegeben und über 200 Tore geworfen. 

Markéta und Šárka Spurná zieht es zurück in ihre Heimat. Es ist ein Traum vieler, im Ausland Handball zu spielen. Doch die Realität ist manchmal nicht so perfekt, wie man es sich erhofft. Für die beiden Tschechinnen ist das Abenteuer Schweiz nach der laufenden Saison zu Ende, wie es für die beiden sportlich weitergeht, ist noch offen. 

Ewa Pietrasik ist vor zwei Jahren zu Rotweiss Thun gestossen und hat sich in dieser Zeit zu einer wichtigen Leistungsträgerin weiterentwickelt. Ihre Würfe aus der Distanz, aber auch ihr Spielverständnis haben dazu beigetragen, dass Rotweiss trotz schwierigen Voraussetzungen immer wieder Ausrufezeichen setzen konnte. Leider fiel sie für die zweite Saisonhälfte verletzungsbedingt aus, ist aber auf dem Weg der Genesung. Auch sie zieht weiter und wird den Verein Ende Saison verlassen. 

Nora Gerber hat sich dazu entschieden, ab Sommer Vollzeit zu arbeiten. Zeitlich wird sie daher nicht mehr die Kapazitäten haben, um weiterhin in der SPL 1 zu spielen. Seit neun Jahren gehört sie dem Verein an, seit fünf Jahren im ersten Team von Thun aktiv und hat in dieser Zeit zahlreiche Tore geworfen. Auch in der laufenden Saison war sie eine wichtige Stütze im Kampf um den Ligaerhalt. Gerber hat sich dazu entschieden, im zweiten Team von Rotweiss Thun weiterhin Handball zu spielen, worüber sich der Verein sehr freut und ihr dabei viel Erfolg wünscht.

Nina Gerber zieht es in die weite Welt – also nicht so weit, aber leider nicht mehr nahe genug, um weiterhin für Rotweiss Thun zu spielen. Die Co-Kapitänin hat in den letzten beiden Jahren das Team angeführt und auch ertragen, wenn das Team dabei nicht immer einfach war. Nun stellt sie sich einer neuen Herausforderung und zieht in den Aargau.

Auch unsere Linkshänderin Adriana Lehmann verlässt den Verein nach der laufenden Saison. Lehmann hat sieben Jahre im Dress von Rotweiss Thuns SPL 1 gespielt und dabei einige Highlights wie mehrere Teilnahmen am Europacup sowie dem Cupfinal 2019 erlebt, sich aber auch durch härtere Zeiten durchgebissen. Nach ihrem Kreuzbandriss gelang es ihr, wieder vollständig genesen zum Team zu stossen und für Rotweiss auf Torejagd zu gehen. Nach dieser Saison wird sie kürzer treten und ihre Handballkarriere fürs Erste beenden. 

Chantal Wegmüller hängt ihre Handballschuhe an den Nagel. Die gebürtige Aargauerin hat ihren Weg von Zug über Winterthur nach Thun gemacht und in den letzten drei Jahren für die Oberländerinnen Tore geworfen. Doch in dieser Zeit durchkreuzten leider mehrere Verletzungen die Pläne von Wegmüller. Trotz der hohen Hindernisse kämpfte sie sich stets zurück, um dem Team weiter zu helfen. Nun will sie sich auf ihr Studium und andere sportliche Herausforderungen konzentrieren. 

Über die restliche Kadersituation der kommenden Saison informiert Rotweiss Thun zu gegebener Zeit.

Quelle: Sibylle Peronino (Text) DHB Rotweiss Thun (Foto)

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