SPAR Premium League • 30.01.2025
Der HSC Kreuzlingen geht im Frauen-Bereich ab kommender Saison neue Wege und hat beim SHV fristgerecht das Gesuch für einen freiwilligen Abstieg aus der SPL 1 eingereicht. Das hat auch Konsequenzen auf den Spielbetrieb der laufenden Saison.
In Folge eines Transformationsprozesses unter der neuen sportlichen Führung hat der HSC Kreuzlingen bekannt gegeben, sein Frauen-Team aus der SPL1 zurückzuziehen (vgl. ausführliche Medienmitteilung unten).
Diese Absicht wurde vom HSC Kreuzlingen am Donnerstagmorgen bei der Abteilung Spielbetrieb im Schweizerischen Handball-Verband (SHV) fristgerecht gemeldet. Der SHV gibt der Intention des HSC gemäss den gültigen Weisungen somit statt.
Das hat folgende Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der laufenden Saison:
Der Transformationsprozess im HSC Kreuzlingen hat auch die Frauen erreicht. Bereits ab diesem Sommer soll mehr auf Talente und Spielerinnen aus der Region gesetzt werden. Dazu wird die Zusammenarbeit mit dem BSV Weinfelden Handball weiter intensiviert.
Dank eines Kraftaktes und Siegen gegen die direkten Widersacherinnen haben die Kreuzlinger Frauen erneut die Finalrunde der besten sechs Schweizer Teams erreicht. Angesichts der Tatsache, dass während der Saison in einer schwierigen Situation ein Trainerwechsel stattfinden musste – Felix Kugler übernahm im November die Verantwortung der aus persönlichen Gründen überraschend zurückgetretenen Kristina Ertl-Hug – ein Erfolg. Dem vormaligen Assistenztrainer gelang es, das Team wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Allerdings ist der Rückstand auf die Top 4 und damit eine erneute Playoff-Halbfinalteilnahme bereits vor dem Start zur zehn Spieltage umfassenden Finalrunde realistischerweise ausser Reichweite.
Neustart einleiten
Nachdem der HSCK in den vergangenen Jahren immer wieder primär externe oder ausländische Spielerinnen verpflichtet hat, will die neue Führung unter dem neuen Frauen-Sportchef Philipp Bärtschi zu den Wurzeln zurückkehren. «Wir werden konsequent vermehrt auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs und aus der Region setzen», so der ehemalige NLA-Spieler. Hierfür werden neue Strukturen und Konzepte explizit für den Juniorinnen- und Frauenhandball in der Region geschaffen. «Die Basis zukünftiger Erfolge soll in der Förderung eigener Talente gelegt werden», betont der Sportchef. Dazu gehört die erfolgreich eingeleitete Zusammenarbeit mit dem BSV Weinfelden Handball unter der Führung von Präsident Urs Schock. Auf diversen Stufen gibt es hier bereits in der laufenden Saison erfolgreiche Nachwuchsteams.
Massiver Kaderumbruch
Vom aktuellen Kreuzlinger SPL1-Kader werden zahlreiche Spielerinnen den Verein verlassen. «Wir haben die Spielerinnen im Dezember über unsere Neuausrichtung und Ziele informiert und inzwischen auch Einzelgespräche geführt», erklärt Bärtschi. Die weiterlaufenden Verträge werden erfüllt, die auslaufenden nicht verlängert. Aktuell gehen die Verantwortlichen davon aus, dass in der nächsten Saison rund sechs bis sieben Spielerinnen des aktuellen SPL1-Kaders nicht mehr für den HSCK aktiv sein werden. «Positiverweise haben sich insbesondere die jungen Spielerinnen aber alle dafür ausgesprochen, unseren neuen Weg mitzugehen», freut sich Bärtschi.
Neuer Trainerstaff
Das neue Kreuzlinger Team wird auch nicht mehr unter der Leitung von Trainer Felix Kugler stehen. Der Deutsche sei definitiv der richtige Trainer für die laufende Saison, «und er wird bis zum Schluss unsere einhundertprozentige Unterstützung erhalten», so die Verantwortlichen. «Wir haben uns aber entschlossen, auch hier einen Schnitt zu machen. Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen, denn Felix leistet ausgezeichnete Arbeit und ist mit grossem Engagement und Kompetenz bei der Sache», so die Verantwortlichen. Man wolle den Neustart aber zwingend mit einem A-Lizenz-Trainer umsetzen. Über ein solches Diplom verfügt Kugler nicht. «Wir haben mit Felix sehr gute und konstruktive Gespräche geführt und sind dann zum gemeinsamen Entschluss gelangt, dass wir den Vertrag trotz aller gegenseitiger Wertschätzung nicht verlängern werden», betont Bärtschi. Erste Gespräche mit potenziellen Nachfolgern haben bereits stattgefunden. «Wir sind guten Mutes, bald eine Nachfolgelösung für die nächste Saison präsentieren zu können.»
Freiwilliger Abstieg
Die Kreuzlingerinnen werden sich freiwillig aus der höchsten Spielklasse zurückziehen und in der SPL2 den Neustart einleiten. Die Verantwortlichen wollen die Talente nicht überfordern, sondern sie auf möglichst adäquater Stufe fördern und fordern. «Wir machen zwar einen Schritt zurück, werden aber mit einer regional stark verankerten Mannschaft den Wiederaufstieg anstreben, sobald es sportlich und strukturell Sinn macht», so der HSCK-Sportchef abschliessend.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
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