Nationalteam Frauen • 07.04.2025
Die Schweiz bestreitet diese Woche die WM-Playoffs gegen die Slowakei in St. Gallen und Saha (SVK). Eine WM-Qualifikation am Sonntag wäre von historischem Ausmass.
Das Schweizer Frauen-Nationalteam ist mit Vollgas unterwegs in Richtung erstmalige WM-Qualifikation. In den WM-Playoffs muss es in Hin- und Rückspiel die Slowakei ausschalten. Das Hinspiel in St. Gallen konnte deutlich gewonnen werden:
Wer am Sonntag nach Spielschluss das bessere Skore aufweist, fährt an die WM 2025 in den Niederlanden und Deutschland (26. November - 14. Dezember). Nach dem deutlichen Sieg am Mittwoch liegen alle Vorteile bei der Schweiz. Verliert sie nicht mit 16 Toren oder mehr, fährt sie an die WM 2025!
SAMSTAG, 15 UHR Die erstmalige Schweizer WM-Qualifikation ist nah, aber im Trockenen ist sie noch nicht. Dennoch hat die Frauen-Nati allen Grund zum Lachen, sie strahlt am Samstagmorgen mit der slowakischen Frühlingssonne in Galanta um die Wette. Nach individuellem Programm am Morgen steht am Nachmittag die einzige Trainingseinheit in der Mestská Sportova Hala im Spielort Sala (rund 15 Bus-Minuten vom Hotel entfernt) auf der Agenda.
Knut Ove Joa: «Ich möchte ein hungriges Team sehen. Der Mittwoch war grossartig, aber am Sonntag werden wir ihn für einen Moment vergessen und uns voll auf unser Spiel fokussieren.»
Zur Erinnerung: Gewinnt die Schweiz am Sonntag ab 16 Uhr (live auf SRFzwei) auch das Rückspiel, spielt sie unentschieden oder verliert sie mit weniger als 16 Toren fährt sie zum ersten Mal in der Geschichte des Schweizer Frauen-Handballs an eine WM.
FREITAG 18 UHR Freitag ist Reise-Tag im Nati-Camp. Nach einem letzten Training am Morgen in Schaffhausen, bricht die Nati um die Mittagszeit auf in Richtung Slowakei. Via Bus und Privat-Autos geht es bei prächtigem Frühlingswetter erst an den Flughafen Altenrhein. Vom Bodensee geht der Flug dann direkt und pünktlich in die österreichische Hauptstadt Wien. Da steht wiederum eine zweistündige Busfahrt auf dem Programm, ehe das Team das Nati-Camp in Galanta um 20 Uhr erreicht.
DONNERSTAG, 10 UHR Mit Glücksgefühlen blicken wir zurück auf einen wunderbaren Abend in der Kreuzbleiche. Klar, ist die Schweiz in den WM-Playoffs Favorit. Klar, muss Knut Ove Joa auf keine einzige Spielerin verzichten. Dass sich die Schweiz mit einer Gala-Vorstellung in der zweiten Halbzeit aber dennoch ein so deutliches 16-Tore-Polster erarbeitet, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die Schweizerinnen setzen so ein erneut ein Ausrufezeichen vor Heim-Publikum und verschaffen sich eine ideale Ausgangslage fürs Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) in der Slowakei und eine damit verbundene WM-Qualifikation.
Den Spielbericht vom Mittwoch gibt es hier zum Nachlesen. Du hast das Spiel verpasst? Dann kannst du es jetzt auf unserer OTT-Plattform RED+ nachschauen.
Mittwoch, 9 Uhr Die Ruhe vor dem WM-Playoff-Auftakt: Heute Abend steigt in der St. Galler Kreuzbleiche der erste Akt auf dem Weg des Schweizer Nationalteams an die Frauen-WM 2025 in den Niederlanden und Deutschland (3. - 20. Dezember). Das Team von Coach Knut Ove Joa absolvierte am Dienstag das Abschlusstraining am Spielort in St. Gallen, gleichzeitig stellten sich der Nationaltrainer und Kreisläuferin Tabea Schmid den Fragen von SRF (ganzer Beitrag siehe Link unten).
Auf ihre aktuell überragende Form und ihre Rolle als Leistungsträgerin angesprochen, sagt Tabea Schmid: «Ich übernehme diese Verantwortung gerne. Auch ich kann mal einen schlechten Tag haben und es sollte nicht von mir abhängen, wie das Team performt. Aber ich versuche sicher, meinen Beitrag zu leisten. Wir sind auf jeden Fall bereit, den nächsten logischen Schritt zu gehen und Historisches zu schaffen.»
Derweil haben die beiden Nationalspielerinnen des LC Brühl, Malin Altherr und Laurentia Wolff, im St. Galler Tagblatt über ihren Heimvorteil in der Kreuzbleiche an dem WM-Playoffspiel gesprochen. «Die Kreuzbleiche
ist meine Heimhalle, die mir auch Sicherheit gibt. Es gibt uns ganz sicher einen Heimvorteil», sagt Altherr im Doppelgespräch.
Das ganze Interview kann in der Mittwochausgabe des St. Galler Tagblatt (hinter der Pay-Wall) nachgelesen werden.
Blickt man auf die Head-to-Head-Statistik, könnte man meinen, die Schweizerinnen gehen heute als Aussenseiterinnen ins Duell gegen die Slowakei. Aus 15 Vergleichen schaute nur ein Sieg und ein Remis heraus. Die Zeiten haben sich allerdings geändert. Der Schweizer Frauen-Handball erlebte in den vergangenen Jahren bekanntlich einen prosperierenden Aufstieg, die vergangene Europameisterschaft schloss die Nati auf Rang 12 ab. Und die Slowakei? Auf dem 24. und letzten Rang.
So nimmt die Schweiz in dieser Woche die Favoritinnen-Rolle ein. Eine neue Situation. Die Slowakinnen haben nach der EM den Trainer gewechselt. Auch am Kader hat man Änderungen vorgenommen. Man darf gespannt sein, wie die Slowakei die Schweiz heute ärgern möchte.
Ein Name ragt aus dem 18-köpfigen Kader (vgl. unten) heraus: Tabea Schmid. Die 21-jährige Kreisläuferin aus Mörschwil SG wurde in der dänischen Frauen-Liga, der vielleicht stärksten Frauen-Liga der Welt, eben zur Spielerin des Monats März gewählt. Und dies aus triftigen Gründen. Wir schreiben Freitagabend, 21. März als Schmids Verein Kopenhagen Handball auf EH Aalborg trifft. Tabea Schmid wächst am Kreis über sich hinaus, macht aus 17 Versuchen sagenhafte 17 Tore. Und die Ostschweizerin macht dieses Wochenende einfach weiter. Auch gegen Ringkobing gelingen ihr 13 Treffer.
In der Nationalmannschaft hat Tabea Schmid in bislang 46 Einsätzen 230 Tore geworfen. Wetten, in den beiden WM-Playoff-Spielen gegen die Slowakinnen kommen weitere dazu?
Letzte Woche strahlte das SRF-People-Magazin "Gesichter und Geschichten" das legendäre "Ich oder Du"-Format mit unseren Nationalspielerinnen und Zimmerkameradinnen Daphne Gautschi und Lea Schüpbach aus. Wie die beiden im Quiz abgeschnitten haben, siehst du jetzt auf in der Mediathek von SRF Play oder in verkürzter Form auf Instagram.
Kerstin Kündig führt das Aufgebot als Kapitänin und älteste Spielerin an. Neben ihr sind auch Lea Schüpbach, Lisa Frey, Charlotte Kähr, Alessia Riner und Norma Goldmann aus der Bundesliga mit an Bord. Mit Mia Emmenegger, Tabea Schmid (beide Dänemark) und Daphne Gautschi (Frankreich) sind drei weitere Legionärinnen aufgeboten.
Die anderen neun Spielerinnen sind alle in der hemischen SPAR Premium League aktiv. Die Spono Eagles stellen mit Nuria Bucher, Nora Snedkerud und Claire Hartz ebenso ein Trio wie GC Amicitia Zürich (Era Baumann, Kim Erni, Seraina Kuratli). Vom LC Brühl ist mit Malin Altherr und Laurentia Wolff ein Duo nominiert, Emma Bächtiger vom LK Zug komplettiert den WM-Quali-Kader.
KADERLISTE
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
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