WM-Hauptrunde: Schweiz feiert zum Start hohen Sieg über Tunesien

Ein Hauptrunden-Auftakt, der sich mehr sehen lassen kann. Die Schweiz schlägt Tunesien mit einer Selbstverständlichkeit, die man nicht alle Tage sieht. 

Der Gegner führt ein einziges Mal an diesem WM-Nachmittag und zwar ganz zu Beginn mit 1:0. Die Schweiz legt dann in derselben Start-Formation wie schon vor zwei Tagen gegen Polen einen 4:0-Lauf auf die Platte und setzt sich ab. Auch Torhüter Nikola Portner kommt sehr gut in die Partie, krönt seine starke Startphase auch noch mit einem Treffer ins verlassene tunesische Gehäuse zum 7:4. Die Tunesier sehen sich wenig später gezwungen, das erste Timeout zu nehmen. Das hilft aber gar nichts. Das Team von Nationaltrainer Andy Schmid spielt sich in den Minuten vor der Pause in einen regelrechten Offensiv-Rausch und zieht auf 20:11 davon. 

Der Sieg ist den Schweizern schon da nicht mehr zu nehmen. Einzig den tunesischen Kreisläufer Islem Jbeli kriegt man nicht ganz unter Kontrolle, Jbeli erzielt ganze elf Tore und ist somit Topskorer in diesem ersten Hauptrundenspiel. Die Schweizer Defensive aber steht solid. Dem Gegner fällt nicht viel ein anderes ein, besonders die Flügelspieler nimmt die Nati komplett aus dem Spiel.

Die zweite Halbzeit wird so auch zur Beute der Schweiz. Man gewinnt sie mit zwei Toren Unterschied und die Partie am Ende mit 36:27. Nationaltrainer Andy Schmid kann bewährte Kräfte wie Lenny Rubin oder Felix Aellen schonen. Was besonders Freude macht: Luka Maros und Samuel Zehnder, die nicht die einfachste Vorrunde hinter sich haben, erhalten viel Spielzeit und zahlen dies mit starken Leistungen und vielen Toren zurück. Maros (7 Treffer) kommt schon in der ersten Halbzeit rein, gewährt dem bisherigen Schweizer WM-Topskorer Lenny Rubin (auch heute 7 Tore in den Startminuten) eine wichtige Pause. Samuel Zehnder beginnt mit zwei Fehlschüssen, versenkt dann aber sechs Bälle, zwei davon von der Siebenmeterlinie. Auf dem anderen Flügel lässt sich der junge Gino Steenaerts ebenfalls sechs Tore notieren. 

Mit Fortlauf der Partie dürfen im Rückraum auch Luca Sigrist oder Michael Kusio ran. Torwart Nikola Portner hat in der 45. Minute und nach 10 Paraden Feierabend, sein Back-Up Jannis Scheidiger erhält ebenfalls ein paar Minuten, Portner wird nach der Partie zum Best Player gewählt. Pech hat Joël Willecke. Der Kreisläufer trifft bei einer Defensiv-Aktion seinen Gegenspieler im Gesicht und sieht Rot.

Weiter geht es für die Schweiz an dieser WM mit einem absoluten Highlight. Am Donnerstag warten zur Prime-Time um 20.30 Uhr die Dänen. Die Equipe von Star-Trainer Nikolaj Jacobsen ist Top-Favorit auf Gold, Olympiasieger und dreifacher WM-Titelverteidiger. Die Jykse Bank Boxen Arena in Herning ist für diese Partie komplett ausverkauft, auf die Nati wartet eine Kulisse von 15'000 Zuschauern. 

In der Hauptrundengruppe I der WM 2025 klettert die Schweiz mindestens vorübergehend auf Platz 3. Schlägt man Italien am Samstag, bleibt es bei diesem dritten Rang und einer tollen WM-Abschlussplatzierung. 

STIMMEN

Andy Schmid: Ich bin sehr zufrieden. Nach der Hauptrunden-Quali herrschte ein leichter Druckabfall, es war unberechenbar, wie wir reinkommen. Wir haben aber eine sehr reife Leistunge gezeigt. Vieles funktioniert, auch bei den Spielern, die von der Bank kommen. Klar, haben wir den einen oder anderen Fehler zu viel. Aber es macht schon Spass in einer WM-Hauptrunde eine Partie so hoch zu gewinnen. 

Samuel Zehnder: Dieses Spiel hat mir sehr gut getan. Ich kam schlecht rein, dann lief es aber, dann kommen die Automatismen und dann funktioniert ist es wieder. Die Flieger sind für die Fans schön, für uns ist es nicht viel mehr als ein normales Tor.

SCHWEIZ - TUNESIEN 37:26 (20:11)

Jyske Bank Boxen Arena, Herning (DEN); 4040 Fans; SR: Mikelic/Paradina (CRO)

Schweiz: Portner (10 Paraden/1 Tor) / Scheidiger (5); Meister (1 Tor), Rubin (7), Aellen, Kusio (1), Röthlisberger, Küttel (2), Maros (7), Steenaerts (6), Laube (1), Sigrist (3), Samuel Zehnder (6/2), Willecke, Ben Romdhane (2).

Tunesien: Belkaied (8 Paraden) / Sfar (3); Ben Ghali (1), Abdelli, Hosni (2, Maaref, Ben Salah (2), Bacha (2), Jallouz, Frad (1), Ben Salem (3), Zariat, Toumi (4), Ben Abdallah, Margheli, Jbeli (11).

Bemerkungen: Schweiz ohne Mathieu Seravalli und Gian Attenhofer (beide überzählig). 
Strafen: 5x2 Minuten gegen die Schweiz und 5x2 Minuten gegen Tunesien. 50. Minute: Rote Karte gegen Joël Willecke.

Dienstag
Schweiz - Tunesien 37:26 (20:11)
18 Uhr: Tschechien - Italien 
20.30 Uhr: Dänemark - Deutschland   

1. Dänemark    2 2 0 0 71 :  41 4 (4)

2. Deutschland 2 2 0 0 60 :  51 4 (4)

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3. Schweiz     3 1 1 1 83 :  74 3 (1)

4. Italien     2 1 0 1 52 :  64 2 (2)

5. Tschechien  2 0 1 1 39 :  46 1 (1)

6. Tunesien    3 0 0 3 72 : 101 0   

Die weitere Schweizer Spiele
Donnerstag, 20.30 Uhr: Schweiz - Dänemark
Samstag, 15.30 Uhr: Schweiz - Italien