«Ein Schlüsselspiel» – Heute WM-Start in Herning gegen Tschechien

Nationalteam Männer  •  08.01.2025

Nikola Portner Gian Attenhofer Stans

Die Schweizer Nationalmannschaft bestreitet ab Mittwoch (18 Uhr gegen Tschechien) in Herning (DEN) die 29. IHF-Weltmeisterschaft. Alle News gibt es hier im WM-Ticker.

WM-Programm

Die WM 2025 in Dänemark, Norwegen und Kroatien steht vor der Tür! Mittendrin die Schweizer Nationalmannschaft. Das Nati-Programm präsentiert sich wie folgt: 

  • 15. Januar, 18 Uhr: Tschechien - Schweiz
  • 17. Januar, 20.30 Uhr: Schweiz - Deutschland
  • 19. Januar, 15.30 Uhr: Polen - Schweiz
  • ab 21. Januar: WM-Hauptrunde oder President's Cup

Wie im Programm ersichtlich, trifft die Nati in der Gruppe A auf Tschechien, Deutschland und Polen. Schafft sie den Sprung unter die ersten drei Teams geht es mit drei weiteren Hauptrunden-Partien in Dänemark weiter. Wird sie Vierte, fliegt sie nach Kroatien und bestreitet dort den President's Cup - vier Partien gegen andere Vorrundengruppe-Vierte. 

Vor dem ersten WM-Auftritt

Andy Schmid benennt seinen finalen WM-Kader

Exakt zwei Wochen bereitete sich die Schweizer Nationalmannschaft in Winterthur, Stans und Silkeborg auf die WM vor. Am Mittwoch um 18 Uhr (live, SRFzwei) geht es endlich los. Die Schweiz fordert in ihrem ersten WM-Spiel seit vier Jahren Tschechien. 

  • ES GEHT LOS Die 29. IHF-Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Kroatien ist die zwölfte mit Schweizer Beteiligung. Zuletzt war man vor vier Jahren in Ägypten aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig nachgerückt. 2023 verpasste man das Turnier, nun ist es endlich wieder so weit. 
  • HISTORIE Eine Medaille an einer A-WM konnte die Schweiz in ihrer Handball-Historie noch nie gewinnen. 1993 war man in Island mit Rang 4 aber nahe dran. Es waren andere Zeiten. Der Trainer hiess Arno Ehret, Marc Baumgartner krönte sich zum Torschützenkönig. 
  • ZIEL HAUPTRUNDE Ganz so weit nach vorne dürfte es kaum reichen. Die Schweizer Mannschaft möchte aber in die WM-Hauptrunde. Dafür muss sie in ihrer Vorrundengruppe A mindestens ein Team aus dem Trio Deutschland, Tschechien und Polen hinter sich lassen. 
  • DIE NATI IST READY Los geht es am Mittwoch gegen die Tschechen. Die Stimmung im Team ist gut, die Schweiz ist bereit für die erste Aufgabe. Nationaltrainer Andy Schmid: «Das werden spezielle Gefühle sein am Mittwoch. Viele Spieler unserer jungen Mannschaft waren noch nie an einer WM. Die Partie gegen Tschechien kann ein Dosenöffner für uns sein. Ein Schlüsselspiel.» Rückraum-Akteur Lenny Rubin: «Es ist eine Riesen-Ehre, die Schweiz an dieser WM vertreten zu dürfen. Tschechien ist ein Gegner, den wir schlagen können. Ein guter Start würde sicher zusätzliche Energie freisetzen.»
  • GEGNER Das Head-to-Head gegen Tschechien liest sich ausgeglichen. In 18 Vergleichen konnten beide Mannschaften je 8 Siege feiern bei 2 Unentschieden. Die letzten Duelle stammen aus dem Oktober 2019, zwei Testspiele in Aarau, die die Schweiz beide gewinnen konnte. Es darf auch am Mittwoch in Herning auf ein Duell auf Augenhöhe erwartet werden. 
  • HALLE Gespielt wird am Mittwoch, Freitag und Sonntag in Herning in der Jykse Bank Boxen Arena. Die Halle fasst 15'000 Zuschauer, die dänischen Fans verwandelten die Arena am Dienstagabend beim ersten Auftritt der Heim-Mannschaft bereits in einen Hexenkessel. Ganz gefüllt dürfte die Halle am Mittwoch um 18 Uhr nicht sein, Schweizer Fans füllen aber auf alle Fälle einen eigenen Fan-Sektor. 

Reise-Tag

Samuel Zehnder am Reisetag

13. JANUAR - Tagwache im Nati-Camp in Kloten ist um 6 Uhr. Um 6.45 Uhr geht es an den Flughafen, um 9 Uhr startet der erste Flieger nach Frankfurt. Der Nati-Tross landet dann pünktlich um 13.30 Uhr in Billund von wo es per 60-minütiger Busfahrt weiter ins Base-Camp nach Silkeborg geht. Dort logiert die Schweizer Mannschaft für mindestens eine Woche, wenn es gut läuft und die Hauptrunden-Quali fixiert wird, gar für zwei. Am Abend steht dann das erste Training auf dänischem Boden auf dem Programm.

Der finale WM-Kader steht

12. JANUAR 20 Spieler hat Nationaltrainer Andy Schmid ursprünglich für den Yellow Cup und die WM-Vorbereitung aufgeboten. Von Anfang an war klar, dass die Schweiz mit einem 18-köpfigen Kader an die Weltmeisterschaft reisen wird. Am heutigen Sonntagmittag und nach dem letzten Training auf Schweizer Boden im Camp in Stans NW steht der finale WM-Kader nun fest. 

Manuel Zehnder und Valentin Wolfisberg werden diesem nicht angehören. Zehnder musste schon vergangenes Wochenende nach seiner am Yellow Cup erlittenen Knie-Verletzung Forfait geben. Der aufstrebende Kriens-Spieler Wolfisberg konnte am Yellow Cup und in Stans das erste Mal A-Nationalmannschafts-Luft schnuppern, fährt vorläufig aber nicht zur WM. Der finale WM-Kader präsentiert sich somit wie folgt: 

  • Aellen Felix (2003, BSV Bern) 14 Länderspiele / 26 Tore
  • Attenhofer Gian (2002, ThSV Eisenach) 9 Länderspiele / 2 Tore
  • Ben Romdhane Mehdi (2001, Kadetten Schaffhausen) 34 Länderspiele / 41 Tore
  • Kusio Michael (1998, BSV Bern) 19 Länderspiele / 7 Tore
  • Küttel Dimitrij (1994, HC Kriens-Luzern) 84 Länderspiele / 168 Tore
  • Laube Lukas (2000, TVB Stuttgart) 29 Länderspiele / 67 Tore
  • Leopold Noam (2002, HBC Nantes) 10 Länderspiele / 7 Tore
  • Maros Luka (1994, Kadetten Schaffhausen) 75 Länderspiele / 170 Tore
  • Meister Lucas (1996, Kadetten Schaffhausen) 85 Länderspiele / 207 Tore
  • Portner Nikola (1993, SC Magdeburg) 135 Länderspiele / 30 Tore
  • Röthlisberger Samuel (1996, TVB Stuttgart) 85 Länderspiele / 22 Tore
  • Rubin Lenny (1996, TVB Stuttgart) 80 Länderspiele / 287 Tore
  • Scheidiger Jannis (2002, HSC Suhr Aarau) 12 Länderspiele / 2 Tore
  • Seravalli Mathieu (2004, BSV Bern) 3 Länderspiele / 0 Tore
  • Sigrist Luca (2005, HC Kriens-Luzern) 5 Länderspiele / 6 Tore
  • Steenaerts Gino (2005, HC Kriens-Luzern) 7 Länderspiele / 19 Tore
  • Willecke Joël (2003, HSC Suhr Aarau) 26 Länderspiele / 7 Tore
  • Zehnder Samuel (2000, TBV Lemgo Lippe) 55 Länderspiele / 120 Tore

Für jede WM-Partie und bis eine Stunde vor dem Anpfiff müssen aus diesen 18 Namen 16 nominiert werden. Bei Bedarf könnte Nationaltrainer Andy Schmid im Turnierverlauf fünf Wechsel mit Spielern aus dem im November bei der IHF gemeldeten 35er-Kader vornehmen. 

Volksfest in Stans

Luca Sigrist beim Testspiel in Stans

9. JANUAR Welch Kulisse am Donnerstagabend im Kanton Nidwalden! 900 Fans verwandeln das Stanser Eichli in eine einzige Festhütte. Das lokale OK um Sandro Blättler und BSV-Stans-Präsident Philipp Bühlmann meldet ausverkauftes Haus. Wobei "ausverkauft" der falsche Begriff ist: Sämtliche Schaulustige geniessen Gratis-Eintritt. Hallen-Öffnung ist um 18 Uhr. Und schon da strömen die Zuschauer in Scharen ins Eichli. 

Auf dem Feld geht es dann in der proppenvollen Halle um 19.30 Uhr los. Spätestens beim gemeinsamen Singen der Nationalhymne herrscht Gänsehaut-Atmosphäre. Die Schweiz gewinnt den Vergleich mit dem BSV Bern am Ende mit 35:26, hat besonders aber in der ersten Halbzeit - auch wegen defensiver Unzulänglichkeiten - Mühe in die Partie zu finden. 

Aufgefallen: Mathieu Seravalli läuft für den BSV Bern auf, damit alle drei Schweizer WM-Torhüter Spielpraxis sammeln können. Seravalli macht seine Sache besonders in der ersten Halbzeit gut und wird auf BSV-Seite zum Best Player gewählt. Lucas Meister gibt rechtzeitig vor der WM in der 44. Minute sein Comeback nach erlittener Knie-Verletzung im November. Alle 18 Spieler werden eingesetzt, Topskorer sind am Ende mit fünf Toren Lenny Rubin, Felix Aellen und Lukas Laube.

Nationaltrainer Andy Schmid: «Das Resultat ist heute zweitrangig. Es war wichtig, dass wir zwischen Yellow Cup und erstem WM-Auftritt den Spiel-Rhythmus hoch halten konnten und nicht nur interne Trainingsspiele machten. Nicht alles war gut heute auf dem Feld, das ist in einer Partie mit solchem Testspiel-Charakter aber auch normal. Wenn wir uns aber an unser eigenes Konzept halten, können wir gegen alle Gegner bestehen. Dieses Gefühl nehmen wir mit an die WM. Die Vorfreude ist riesig!»

Für die tolle Kulisse hat Schmid nur lobende Worte übrig: «Wir sind seit Dienstag in Stans und fühlen uns sehr wohl. Alles ist top organisiert. Die Atmosphäre heute war genial. Ich finde es wichtig, dass wir uns volknah und somit auch mal in einer solchen Halle zeigen. Ich fühle mich an 2004 erinnert, als ich mit der SG Stans/Luzern in die NLA aufstieg. Auch da waren die Tribünen 45 Minuten vor Anwurf gefüllt.»

Auch nach der Partie zeigte sich die Nati volksnah. Die Spieler erfüllten auf dem Feld Autogramm-Wünsche und assen im Foyer Raclette mit den Fans. Das Schweizer Team weilt nun noch bis am Sonntag im WM-Vorbereitungscamp in der Innerschweiz. Dann erfolgt der Transfer nach Kloten, ehe man am Montagmorgen nach Silkeborg (DEN) und somit an die Weltmeisterschaft fliegt.

Der 19-Mann-Kader wird bis Sonntag auf 18 Spieler reduziert. Der Verband kommuniziert den definitiven WM-Kader im Verlauf des Wochenendes. 

WM-Gruppe A

Alle Partien finden in der Jyske Bank Boxen Arena in Herning (DEN) statt. 

Mittwoch, 18 Uhr: Tschechien - Schweiz live SRFzwei
Mittwoch, 20.30 Uhr: Deutschland - Polen

Freitag, 18 Uhr: Tschechien - Polen
Freitag, 20.30 Uhr: Schweiz - Deutschland live SRFzwei

Sonntag, 15.30 Uhr: Polen - Schweiz live SRF Info
Sonntag, 18 Uhr: Deutschland - Tschechien 

1. Deutschland 0/0
2. Tschechien 0/0
3. Polen 0/0
4. Schweiz 0/0

Rang 2 am Yellow Cup

Felix Walker neu

5. JANUAR Als WM-Standortbestimmung diente vom 3. bis 5. Januar der Yellow Cup. Mit zwei Siegen über Holland und den Kosovo und einer Niederlage gegen Italien schloss die Schweiz das Traditionsturnier in Winterthur auf Rang 2 ab. 

Quelle: Raphael Bischof / Estelle Zahner

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