Nationalteam Männer • 17.01.2025
Die Schweizer Nationalmannschaft unterliegt in ihrem zweiten Vorrundenspiel gegen Deutschland mit 29:31 (14:15) und ist phasenweise nahe an der faustdicken Überraschung. Im Kampf um ein Hauptrunden-Ticket muss in der abschliessenden Vorrundenpartie gegen Polen in jedem Fall mindestens ein Punkt her.
Die Schweiz begeistert, aber sie punktet nicht.
In einem Spiel, das auf beide Seiten kippen kann, haben die Deutschen zum Schluss ganz die Nase vorn. Die Differenz schafft Deutschland mit einem 5:1-Lauf in den letzten Minuten. Die Schweiz gibt aber mehrheitlich den Ton an, Deutschland hat im Tor aber einen erneut überragenden Andreas Wolff.
Der Reihe nach. Im Gegensatz zu den letzten beiden Auftritten gegen Deutschland kommt die Schweiz super rein in die Partie. Auf der Spielmacher-Position beginnt Felix Aellen, neben ihm im Rückraum Lenny Rubin und Dimitrij Küttel – und somit ein komplett neuer Rückraum im Angriff als noch gegen Tschechien. Auf dem linken Flügel erhält Noam Leopold das Vertrauen von Nationaltrainer Andy Schmid.
Rubin zeigt sich erneut bestens aufgelegt, erzielt in den ersten Minuten vier Tore und ist einer der Hauptakteure für die frühe 4:2-Führung. In der Deckung finden fehlerhafte Deutsche gegen die Schweiz zu Beginn wenig Mittel, können die Partie dann aber drehen. Doch die Schweiz kämpft sich vor der Halbzeit noch einmal ran und verkürzt auf 14:15.
Wieder kommt die Nati besser aus der Kabine. In der 38. Minute liegt man mit 21:19 vorne. Die rund 300 mitgereisten Fans aus der Heimat sehen eine Nationalmannschaft, die das Herz in die Hand nimmt und den favorisierten Gegner vor ordentlich Probleme stellt. Nur ein Deutscher aber macht nicht mit: Andi Wolff zeigt Parade um Parade, am Ende sind es zwanzig. Kein Wunder wird er zum Best Player gewählt, ohne den deutschen Schlussmann wäre diese Partie anders ausgegangen.
Bei der Schweiz zeichnet sich Lenny Rubin (7 Tore) erneut als Topskorer aus. Die Defensive um Abwehrchef Samuel Röthlisberger ist erneut bestens organisiert und auch Torhüter Nikola Portner kommt auf starke 13 Paraden. Auf der Spielmacher-Position zeigt Felix Aellen ein starkes Spiel.
AUSGANGSLAGE
In der Gruppe A herrscht nach zwei Spieltagen Hochspannung. Auch, weil das Nachmittags-Spiel zwischen Polen und Tschechien erneut Remis ausgeht. Für die Schweiz präsentiert sich die Ausgangslage im Kampf um ein Hauptrunden-Ticket wie folgt:
STIMMEN
Andy Schmid: Es ist hart, weil was wir über 60 Minuten gezeigt haben, ist sensationell. Hinten, wie vorne. Variantenreich. Die Jungs haben das Herz in beide Hände genommen, gingen mutig aufs Tor. Am Schluss sind es zu viele Bälle, die wir gegen einen der besten Torhüter der Welt verschiessen. Wille, Teamgeist, Kampfgeist, Bereitschaft zu leiden – all das haben wir gezeigt.
Noam Leopold: Es ist eine Enttäuschung. Kleinigkeiten haben das entschieden. Es wäre die Chance gewesen diese grosse Mannschaft zu schlagen und Geschichte zu schreiben.
SCHWEIZ - DEUTSCHLAND 29:31 (14:15)
Jyske Box Bank Arena, Herning (DEN) / 7365 Fans; SR: Mikelic/Paradina (CRO)
Schweiz: Portner (13 Paraden), Scheidiger; Meister (1 Tor), Rubin (7), Attenhofer (2), Aellen (6), Röthlisberger, Küttel (2), Maros (3), Steenaerts (2), Laube (1), Sigrist, Samuel Zehnder, Willecke, Leopold (5), Ben Romdhane.
Deutschland: Wolff (20 Paraden); Lichtlein (3), Golla (1), Witzke (1), Knorr (5), Zerbe, Köster (7), Uscins (6), Dahmke (1), Mertens (2), Stutzke, Steinert, Fischer (1), Grgic, Kastening (4).
Bemerkungen: Schweiz ohne Seravalli und Kusio (beide überzählig). Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz und 2mal 2 Minuten gegen Deutschland.
Tschechien - Schweiz 17:17
Deutschland - Polen 35:28
Polen - Tschechien 19:19
Schweiz - Deutschland 29:31
Tabelle
1. Deutschland 2/4
2. Tschechien 2/2
3. Schweiz 2/1
4. Polen 2/1
Sonntag, 15.30 Uhr: Polen - Schweiz
Sonntag, 18.00 Uhr: Deutschland - Tschechien
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