Nachdem in der Februar-Ausgabe das Verhalten des Anwerfers unter die Lupe genommen worden ist, steht nun der Abwehrspieler im Fokus.
Wo darf er sich korrekt aufhalten? Wann darf er eingreifen? Welche Konsequenzen hat es, wenn er sich falsch verhält?
Grundsätzliche Überlegungen
Der Abwehrspieler darf seinen Rückzugsweg frei wählen, wenn er dabei das Anspiel nicht behindert.
Die IHF hat für diese Beurteilung drei (gedachte) Risikobereiche (Korridore) geschaffen, in denen sich 4 Szenarien abspielen können:
Der Abwehrspieler läuft innerhalb des Korridors zurück. Er befindet sich in der gelben Zone. Er wird bestraft, wenn er sich aktiv (absichtlich) so verhält, dass es zu einem Ballkontakt kommt.
Der Abwehrspieler läuft innerhalb des Korridors zurück. Er befindet sich in der orangen oder der roten Zone. Er trägt die Verantwortung dafür, dass es nicht zu einem Ballkontakt kommt. Er muss aktiv versuchen, den Ballkontakt zu vermeiden.
Wird er in diesem Bereich vom Ball getroffen oder behindert er das Anspiel, wird er mit 2 Minuten Hinausstellung bestraft.
Der Abwehrspieler läuft zunächst ausserhalb des Korridors zurück (links neben Schiedsrichter). Er läuft aus dieser Position in den Korridor oder durchquert diesen. Er trägt die Verantwortung, dass es nicht zu einem Ballkontakt kommt.
Kann er den Ballkontakt nicht vermeiden, wird er in allen 3 Zonen bestraft (2 Minuten).
Der Abwehrspieler läuft im Korridor. Der Angreifer (Werfer oder Spieler, der den Ball zur Mitte spielt) provoziert absichtlich einen Ballkontakt, um eine Strafe zu provozieren.
Der Abwehrspieler wird nicht bestraft, die Provokation des Werfers wird mit 2 Minuten Hinausstellung geahndet (Unsportlichkeit).
Betritt der Abwehrspieler die Anwurfzone, bevor der Anwurf ausgeführt worden ist, nimmt er aktiv Einfluss auf das Spielgeschehen. Geschieht dies wie im gegebenen Beispiel in den letzten 30 Sekunden der Spielzeit, lautet der Entscheid der Schiedsrichter auf Disqualifikation (rote Karte) des Abwehrspielers und 7-Meter für das angreifende Team.
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